Cover des Buches Gehetzt (ISBN: 9783608939309)
Flaventuss avatar
Rezension zu Gehetzt von Kevin Hearne

Ein Kelte in der Neuzeit

von Flaventus vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Hearne erweckt jegliche Fabelwesen und Gottheiten, ernennt einen uralten Duiden zur Hauptfigur und spikt alles mit sehr viel Sarkasmus

Rezension

Flaventuss avatar
Flaventusvor 8 Jahren
Was würdest Du machen, wenn Du schon seit über 2000 Jahren auf dieser Erde wandeln würdest? Genau, verstecken. Und zwar an einem der unscheinbarsten Orte der Erde. Wie zum Beispiel in den Südwesten der USA. Genauer nach Arizona. Dorthin hat es Atticus O'Sullivan verschlagen, der einen kleinen Buchladen betreibt und mit seinem Hund Oberon ein kleines Häuschen bewohnt.

2000 Jahre sind Zeit genug, um sich allmöglichen Wesen zum Feind zu machen. Vor allem, wenn man ein mächtiges magisches Schwert an sich genommen hat. Ein Schwert, das von einer Gottheit begehrt wird.

Gottheit?
Die Besonderheit des Buchs liegt darin, dass Hearne einfach alles, was ihm zu Gottheiten und Fabelwesen eingefallen ist, zum Leben erweckt hat. Und all diese Wesenheiten leben in ihren Sphären, wobei nur wenige zwischen den Welten wandeln.

Schnell wird klar, dass Atticus zu bestimmten Gottheiten eine innigere Beziehung pflegt. Durch seine keltische Herkunft, sind es keltische Gottheiten, die näheren Kontakt zu ihm pflegen. Und diese Beziehungen sind es, die das Buch so interessant machen. Die Todesgöttin Morrigan bandelt ebenso wie irgendwelche Hexen, denen er aber grundsätzlich skeptisch gegenüber steht.

Die Geschichte lebt aber nicht nur von dem Reiz, dass allmöglichen Gottheiten zum Leben erwecken, sondern vom Witz und Sarkasmus, wie Atticus mit ihnen umgeht. Allein die Gespräche zwischen ihm und seinem Wolfshund Oberon sind himmlich.

Dabei wird der Leser zwar ohne Umschweife in das Leben des Attcus geworfen, wird aber gleichzeitig behutsam in die Geschichte eingeführt. Erst langsam wird das Verhältnis von ihm zu den anderen Personen deutlich.
Dabei wirken alle Personen authentisch und durchdacht. Und trotz der Vielfalt an Personen behält der Leser erstaunlicherweise den Überblick.

In der Geschichte gibt es sehr viel Action geladene Szenen, die zuweilen auch gern mal blutig werden. Zartbesaitete sollten lieber Abstand von dem Buch nehmen. Neben der Action gibt es ausreichend ruhige Abschnitte, die aber schnell wieder hektisch werden. Dieses Auf und Ab motiviert.

Dadurch, dass das Buch Auftakt zu einer Serie ist, bleiben einige Dinge unerklärt. Das mag nicht jedermanns Sache sein, gehört aber zu einer Buchreihe dazu. Das Buch ist in sich abgeschlossen, aber die Folgebände bauen auf ihm auf. Wer die Serie lesen möchte, sollte alle Bände lesen.

Fazit
Freunde außergewöhnlicher Fantasygeschichten sind hier vollkommen richtig. Mit viel Witz und ebenso vielen Anspielungen auf unsere Welt wird eine rasante Geschichte erzählt, die Lust auf Mehr macht.


Nebenbemerkung:
Die Originalausgabe heißt "Hounded", was so viel wie "gejagd" oder auch "gehetzt" heißt. Warum die erste deutsche Fassung "die Hetzjagd" heißt, erschließt sich mir nicht. Meine Rezension fußt auf der "Gehetzt"-Version. Das Buch ist der Auftakt zu einer mehrteiligen Reihe "Die Chronik des Eisernen Druiden". Im Englischen sind mittlerweile acht Teile erschienen. Ins Deutsche übersetzt bisher sechs.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks