Rezension zu Gehetzt von Kevin Hearne
Einmal umrühren, bitte.
von franzzi
Kurzmeinung: Unterhaltsame, ironische Story über scheinbar jungen Uralt-Druiden. Urban Fantasy meets alte Kelten. Pratchett&Fforde können es aber besser.
Rezension
franzzivor 6 Jahren
Hochgradig amüsant ist er, der Atticus O’Sullivan. Kevin Hearne hat den Druiden zum Helden seiner mehrteiligen Urban-Fantasy-Reihe "Die Chronik des Eisernen Druiden" gemacht und in das Arizona der Jetztzeit verpflanzt. Da musste Atticus irgendwann ankommen, denn er lebt einfach immer weiter, 21 Jahrhunderte jetzt schon.
In so einer langen Zeit kann man viele Bekannt- und Feindschaften schließen. Vor allem für letzteres hat Atticus sich äußerst mächtige Götter aus der alten Mythologie ausgesucht. Eigentlich hat er sich daher für ein Tarnleben mit seinem großartigen (und per Gedankenaustausch hochgradig komisch mit ihm kommunizierenden Hund) Oberon als Ladenbesitzer getarnt. Doch wir würden nicht den Auftakt einer Roman-Reihe lesen, wenn der Plan aufginge und so muss Atticus sich Gedanken machen, wie er sich und den kostbaren Schatz, auf den es seine göttlichen Feinde, abgesehen haben, in Sicherheit bringen kann.
Zum Glück ist die Helden- und Götterwelt der alten Mythologie ja gespickt mit Figuren, die sich gegenseitig auch schon oft genug verarscht und hinters Licht geführt haben - und die Feinde meines Feindes sind: genau, meine Freunde. Doch auch bei dieser Weisheit gibt es für Atticus Einiges zu beachten und er scheint sich immer tiefer in den Mist zu manövrieren.
Diese "Mythologie-mal-Kelten-Reloaded"-Mix-It-Version ist vor allem hochgradig amüsant. Der Ich-Erzähler Atticus ist witzig, sein Hund Oberon der eigentliche Star der Geschichte, die Handlung meist kurzweilig. Doch manchmal scheint sich Hearne bei seinem aufgefahrenen alten Personaltableau zu sehr zu verheddern, manche Plotwendung erscheint zu sehr "hey, es ist Fantasy, ich kann einfach alles machen"-hergeholt.
Der alte Druide nutzt seine Flucht im Jetzt vor den uralten Göttern natürlich auch für reichlich Hiebe auf unsere aktuelle Welt und ihre kleinen und großen Macken. Das hat mich immer wieder an Terry Pratchetts Scheibenwelt-Abenteuer erinnert - und auch an Jasper Ffordes großartige Thursday-Next-Reihe. Aus meiner Sicht können sie es kurzweiliger, bissiger und konsequenter durchgeknallt als Hearne. Sechs Fortsetzungen sind vom Druiden bereits auf Deutsch erschienen. Ich werde wahrscheinlich nicht weiter mit ihm durch die alte neue Götterwelt reisen.
In so einer langen Zeit kann man viele Bekannt- und Feindschaften schließen. Vor allem für letzteres hat Atticus sich äußerst mächtige Götter aus der alten Mythologie ausgesucht. Eigentlich hat er sich daher für ein Tarnleben mit seinem großartigen (und per Gedankenaustausch hochgradig komisch mit ihm kommunizierenden Hund) Oberon als Ladenbesitzer getarnt. Doch wir würden nicht den Auftakt einer Roman-Reihe lesen, wenn der Plan aufginge und so muss Atticus sich Gedanken machen, wie er sich und den kostbaren Schatz, auf den es seine göttlichen Feinde, abgesehen haben, in Sicherheit bringen kann.
Zum Glück ist die Helden- und Götterwelt der alten Mythologie ja gespickt mit Figuren, die sich gegenseitig auch schon oft genug verarscht und hinters Licht geführt haben - und die Feinde meines Feindes sind: genau, meine Freunde. Doch auch bei dieser Weisheit gibt es für Atticus Einiges zu beachten und er scheint sich immer tiefer in den Mist zu manövrieren.
Diese "Mythologie-mal-Kelten-Reloaded"-Mix-It-Version ist vor allem hochgradig amüsant. Der Ich-Erzähler Atticus ist witzig, sein Hund Oberon der eigentliche Star der Geschichte, die Handlung meist kurzweilig. Doch manchmal scheint sich Hearne bei seinem aufgefahrenen alten Personaltableau zu sehr zu verheddern, manche Plotwendung erscheint zu sehr "hey, es ist Fantasy, ich kann einfach alles machen"-hergeholt.
Der alte Druide nutzt seine Flucht im Jetzt vor den uralten Göttern natürlich auch für reichlich Hiebe auf unsere aktuelle Welt und ihre kleinen und großen Macken. Das hat mich immer wieder an Terry Pratchetts Scheibenwelt-Abenteuer erinnert - und auch an Jasper Ffordes großartige Thursday-Next-Reihe. Aus meiner Sicht können sie es kurzweiliger, bissiger und konsequenter durchgeknallt als Hearne. Sechs Fortsetzungen sind vom Druiden bereits auf Deutsch erschienen. Ich werde wahrscheinlich nicht weiter mit ihm durch die alte neue Götterwelt reisen.