Da 'Rotten Little Animals' nur eine kurze Geschichte ist, man hat etwa 77 Seiten zu lesen, gibt es auch nur eine kurze Review von mir. So spare ich mir auch, die Geschichte noch einmal selbst zusammenzufassen, denn der Covertext fasst die Geschichte gut zusammen und ich laufe nicht in Gefahr irgendetwas zu spoilern. Wäre hier auch noch ärgerlich als sonst, weil die Geschichte ist stellenweise doch vorhersehbar. So bleiben zwar Überraschen bzw. Wendungen aus, aber dennoch bleibt es unterhaltsam und man bleibt dran und verfolgt das seltsame Treiben der tierischen Filmcrew.
Kevin Shamel bezeichnet sich selbst als Bizarro-Fiction Autor und 'Rotten Little Animals' ist sein erstes Buch in diesem Genre und das ist ein ziemlicher Knackpunkt, denn die Geschichte ist gar nicht mal so bizarr bzw. fehlt ein wenig das Absurd-Groteske, welches man in anderen Bizarro-Fiction-Geschichten eher findet. Nehmen wir die sprechenden Tiere - die sind einfach zu bekannt oder zu vertraut, denn schon in der Bibel gab es die sprechende Schlange, später in Fabeln ersetzten Tiere Menschen oder von den Unmengen an Zeichentrick- und Animationsfilmen kennt man sprechende Tiere mit durchaus menschlichen Zügen und oft gibt es dort auch eine Interaktion zwischen Mensch und Tier. Das haut einen nicht um und am Ende fragt man sich auch nicht, was man da eben eigentlich gelesen hat.
Besonders nicht, wenn man den Film 'Meet the Feebles' [1989] kennt. Großartiger Film von Peter Jackson wo auch nur sprechende Tiere vorkommen und die drehen zwar keine Filme, aber auf deren Programmzettel steht eine Bühnenshow und dahinter steckt auch eine recht schmierige Ratte und im Film geht es hauptsächlich auch um Gewalt, Sex und Drogen und abgedrehten Scheiß. Da fetzt das noch tierisch und wenn man dann 'Rotten Little Animals' liest, kennt man alles schon - es fehlt hier einfach das Besondere.
Auch wenn das Ganze sich jetzt nicht so gut liest, ist 'Rotten Little Animals' dennoch empfehlenswert, denn es lässt sich gut lesen, ist unterhaltsam und ist man an Bizarro-Fiction interessiert, kann man 'Rotten Little Animals' ruhig mitnehmen. Besonders dann wenn man deutsche Texte bevorzugt, denn hier im deutschsprachigen Raum ist das Angebot an Bizarro-Ficton (noch) gering im Vergleich zum englischsprachigen Raum oder dem Internet, wo man auch so manche Geschichte finden kann.
Aber Verlag Voodoo Press ist schon gut dabei diesen Umstand zu ändern und so ist auch 'Der Trip' als deutsche Erstveröffentlichung von Jeremy C Shipp erhältlich und auch schon nächstes Jahr [2012] veröffentlicht Voodoo Press das zweite Buch 'Island of the Super People' von Kevin Shamel. Wird dann natürlich auch eine Review bekommen und wir schauen dann mal wie es sich im Vergleich zu 'Rotten Little Animals' schlagen wird.