Cover des Buches Die Herren der Grünen Insel (ISBN: 9783764505592)
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Rezension zu Die Herren der Grünen Insel von Kiera Brennan

Gut recherchiert, toll geschrieben, aber manchmal verwirrend

von lebenauf1000seiten vor 8 Jahren

Rezension

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lebenauf1000seitenvor 8 Jahren

Inhalt: Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone. Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen. Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Sichtweisen der unterschiedlichen Charaktere erzählt und jede Sichtweise schildert andere Handlungsstränge, die sich immer wieder überschneiden und gemeinsam ein komplettes Bild ergeben. Dies ist der Autorin gelungen, allerdings kann es auch verwirrend werden, wenn man sich nach jedem Kapitel wieder in das Leben und die Situation des "neuen" Erzählers einfühlen und -denken muss.

Ich fand die Fülle an Charakteren teilweise überwältigend und unüberschaubar, aber dabei hilft das Personenverzeichnis im Anhang.

Doch es lohnt sich diese Hindernisse zu überwinden, denn die Atmosphäre des Romans ist sehr überzeugend. Das Leben im mittelalterlichen Irland wird mit vielen gut recherchierten Details geschildert und auch die rauen Umgangsweisen und Zustände des Mittelalters werden schonungslos dargestellt. Die Autorin scheut nicht davor Gewalt und Grausamkeiten zu schildern, darauf sollte man sich schon von Anfang an einstellen.

Ebenfalls gefiel mir, dass die Autorin soweit es möglich und sinnvoll war, die Originalnamen und -bezeichnungen verwendet, da dies die Atmosphäre noch authentischer wirken lässt.

Die Charaktere fand ich größtenteils überzeugend, da man viele verschiedene Facetten von ihnen sieht und ihre Handlungen ihren Emotionen und Gedanken entsprechen. Sie entwickeln sich im Laufe des Romanes stark und diese Entwicklungen entsprechen ihren Situationen und den Dingen, die ihnen widerfahren.

Was mich hier ein bisschen gestört hat ist, dass die Autorin merklich einen Lieblingscharakter hatte, mich seine Darstellung als "guter" Bruder nicht wirklich überzeugt hat, zumindest nicht bis zum letzten Abschnitt.

Auch wurde gut dargestellt, wie leicht man seine Mitmenschen manipulieren kann oder von ihnen manipuliert und benutzt wird ohne sich dessen bewusst zu sein.

Das Buch an sich ist sehr schön gestaltet: das Cover passt -genauso wie der Titel- gut zur Handlung. Im eigentlichen Einband befindet sich eine Karte Irlands mit den verschiedenen Regionen, Städten, Grafschaften, Burgen und Klöstern, sofern diese Schauplätze oder für die Geschichte bedeutend sind. Im Anhang des Buches ist ein umfangreiches Personenverzeichnis, eine Zeittafel und Anmerkungen der Autorin.

Mein Fazit: Ein überzeugender Historienroman über Macht, Gier und Intrigen. Die Atmosphäre ist authentisch, da merklich viel recherchiert wurde. Doch die vielen verschiedenen Charaktere und Handlungsstränge können sehr verwirrend sein.

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