Cover des Buches Selection (ISBN: B00LV31630)
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Rezension zu Selection von Kiera Cass

Rezension: "Selection" von Kiera Cass

von Anchesenamun vor 10 Jahren

Rezension

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Anchesenamunvor 10 Jahren

Zum Inhalt:

Der vierte Weltkrieg hat die USA geschwächt und zersplittert zurückgelassen. Im neu gegründeten Staat Illéa ist das Volk in acht Kasten eingeteilt. Zur ersten Kaste gehört die Königsfamilie, in der es Tradition ist, dass der Kronprinz seine Ehefrau durch ein Casting auswählt.

America Singer ist Mitglied der fünften Kaste, den Musikern und Künstlern. Ihre Familie ist arm, aber es reicht zum Leben. Heimlich hat sie eine Beziehung mit Aspen, der zur sechsten Kaste gehört, was für America den sozialen Abstieg und schwere Sanktionen bedeuten würde.

Von ihrer ehrgeizigen Mutter und auch von Aspen gedrängt, meldet sich America für das Casting an, wenngleich sie keinerlei Interesse für Prinz Maxon hegt. Wider Erwarten wird sie eine der 35 Auserwählten, die von nun an im Palast leben und um Maxons Gunst werben. Trotz ihrer tiefen Gefühle für Aspen hegt sie schnell Sympathien für den einfühlsamen Prinzen und wird zu seiner engsten Vertrauten.


Meine Meinung:

Die Sprecherin Friederike Wolters ist eigentlich ausgebildete Buchhändlerin und wurde - passend zur Handlung - in einem Casting zur Gewinnerin für die "Stimme Americas" gekürt. Ich habe bislang ehrlich gesagt nur wenige Hörbücher gehört, weshalb ich nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten habe. Aber am Anfang fand ich Wolters' Art zu Lesen doch etwas einsilbig und monoton, nahezu lustlos. Zum Glück änderte sich dies im Laufe der Zeit, ich hatte das Gefühl, dass sich die Sprecherin erst warmlaufen musste.

Zugegebenermaßen denkt man bei der Inhaltsangabe erstmal an diese unsägliche "Bachelor"-TV-Show, gepaart mit einer verarmten Post-Kriegsszenerie à la "Tribute von Panem". Wenn man diese Vergleiche aber mal außer Acht lässt, bietet die Handlung von "Selection" durchaus etwas Neues.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Die Handlung wird rein aus Americas Sicht erzählt, und sie war mir von Anfang an sympathisch. America hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ein hohes Verantwortungsgefühl, v. a. gegenüber ihrer Familie und Aspen. Sie tritt Maxon gegenüber sehr ehrlich auf und wird hierfür mit seinem Vertrauen belohnt.

Sowohl Aspen als auch Maxon sind ziemliche Traumtypen, und so ist es nur nachvollziehbar, dass America sich zwischen den beiden hin- und hergerissen fühlt. Ich fand die Momente zwischen America und dem Prinzen immer sehr spannend, und man hat schon ein bisschen Herzklopfen, ob bzw. wann sich die beiden näher kommen.

Neben der Liebesgeschichte um America, Aspen und Maxon klingen auch gesellschaftskritische Töne an. America öffnet Maxon die Augen für das Leid der unteren Kasten, denn während die Mitglieder der höheren Schichten im Luxus schwelgen, müssen diejenigen der niederen Kasten hungern und leiden. Wir erfahren etwas über die Geschichte Illéas, und die angreifenden Rebellen sorgen für den gefährlichen Teil der Geschichte.

Es wundert mich ein bisschen, dass die Mädchen sich untereinander so gut verstehen, aber zum Glück gibt es ja noch das Vorzeigebiest Celeste, das man zwar ätzend findet, das aber wenigstens ein bisschen Abwechslung in dieses Bussi-Bussi-Getue der Auserwählten bringt.

Der erste Teil dieser Trilogie hat ein offenes Ende, der Lust auf mehr macht. America macht eine starke Entwicklung durch, und ihre letzten Worte lassen erahnen, dass sie sich im zweiten Band zu einer sehr selbstbewussten Frau entwickeln wird.

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