Cover des Buches Freaks in geheimer Mission (ISBN: 9783551520500)
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Rezension zu Freaks in geheimer Mission von Kieran Larwood

Historisches Jugend-Fantasy-Abenteuer

von Aleshanee vor 10 Jahren

Rezension

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Aleshaneevor 10 Jahren
Klappentext

London 1851: Sie sind die einzige Hoffnung für die Kinder, die unter mysteriösen Umständen in der Themse verschwinden. Nachts treten sie als schaurige Attraktionen in einer Freakshow auf. Aber bei Tage ermitteln sie. Und bald finden Sheba, das Wolfsmädchen, Sister Moon, die schneller ist als der Blitz, der Riese Gigantus und Monkeyboy, die menschliche Stinkbombe, eine erste Spur. Doch wer ist der geheimnisvolle Fremde, der die Freaks plötzlich verfolgt? Was haben Baupläne für eine Maschine in Krabbenform damit zu tun? Und welche Rolle spielt die verschleierte Frau in Schwarz? Die Freunde dürfen keine Zeit verlieren ...

Meine Meinung

Das Cover finde ich richtig gelungen. Normalerweise mag ich es nicht so gerne, wenn Personen abgebildet sind und mir das Aussehen bestimmter Charaktere schon vorweggenommen wird. Aber hier passt das Bild perfekt zu der Protagonistin Sheba, dem Wolfsmädchen, das sich im London 1851 in einer „Freakshow“ durchschlagen muss.

Sie ist ein bescheidenes, mitfühlendes Mädchen, das durch ihr Aussehen schon viel in ihrem Leben mitmachen und erleiden musste. Als sie bei „Plumpscuttles Kuriositäten“ Show auch andere kennenlernt, die genau wie sie „anders“ sind und von den Leuten ebenso bestaunt, gefürchtet und bemitleidet werden, lernt sie zum ersten Mal im Leben das Gefühl der Zugehörigkeit kennen. Trotzdem bleibt sie unsicher und ihre widersprüchlichen Gefühle machen es ihr nicht immer leicht.

„Wut darüber, ausgesetzt worden zu sein; Scham darüber, so widernatürlich und gruselig auszusehen; Mitleid mit den Menschen , die verzweifelt genug gewesen waren, ihr eigenes Kind im Stich zu lassen. Alte Gefühle, die sie am besten tief in ihrem Inneren einschloss.“ S. 69

Auch die anderen Charaktere haben eine spezielle, widernatürliche Note, durch die sie von den Normalbürgern ausgestoßen werden. Jeder von ihnen nimmt eine besondere Rolle im Leben von Sheba ein und auch wenn hier nur an der Oberfläche gekratzt wird, habe ich sie alle mit einem Lächeln ins Herz geschlossen. Vor allem die tatkräftige Entschlossenheit, mit der sich Sheba für andere einsetzt, ist eine schöne Botschaft - nicht jeder, der nicht ins Raster passt, sollte vorschnell in Schubladen gesteckt werden.

Der ganze Stil wirkt als Kinder-/Jugendbuch sehr anschaulich erzählt, mit einer ganz besonderen Atmosphäre von London im Jahr 1851. Die Handlung schreitet ohne Umwege voran, ist manchmal vorhersehbar, aber am Ende doch noch für eine Überraschung gut.

Fazit

Ein unspektakuläres, aber intensives Lesevergnügen über Fremdartigkeit, Freundschaft und Mut. Die subtile, düstere Atmosphäre der Handlung und die entschlossene Initiative der Protagonistin in dem kriminalistischen Abenteuer haben mir sehr gut gefallen. Ein empfehlenswertes Kinder-/Jugendbuch im alten Stil.

© Aleshanee

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