Ein Krimi zum Schmunzeln
von monerl
Rezension
Hier kann man eindeutig von einem sympathischen Ermittler-Duo sprechen!
Die lesbische Detektivin Ellen Kant und ihr schwuler Bürogehilfe Sebastian Dünow übernehmen einen neuen Fall: Der Vater des türkischen Jungen zweifelt an dem Selbstmord seines Sohnes. Shayn Aslan war anders als alle anderen. War er aber deswegen schwul und wurde durch die Hetze der anderen Schüler in den Tod getrieben?
Ellen Kant ist eine taffe Enddreißigerin, die keine Gefahr scheut, die ihr Beruf so mit sich bringt. Nicht immer kann sie sich absichern, nur gut, dass sie auch Freunde bei der Polizei hat. Aber ab und zu muss auch sie trotzdem Risiken eingehen.
Schelmisch und doch bestimmend schafft sie es ihren eher ängstlichen Bürogehilfen zu waghalsigen Aktionen zu überreden. Und sehr oft entstehen dadurch Situationen, in denen ich lächeln und schmunzeln musste. Man muss Sebastian einfach mögen.
Er ist ein eher "tuntiger" Schwuler, der keine "Antennen" hat, andere Schwule vor seiner Nase zu erkennen. Vor vorlauten Schülern seinen Mann zu stehen, macht ihm ebenso zu schaffen. Die Ermahnung an sich selbst, dass er der Erwachsene ist, hilft ihm nicht immer. Doch auch er weiß über seinen Schatten zu springen und bringt so auch zufällig die Ermittlungen voran.
Wer einen flüssigen, leichten und teils amüsanten Krimi zum Mitraten sucht, kann hier beherzt zugreifen. Mit überraschender Wendung zum Schluss hat mich die Autorin mit Ihrem Duo überzeugen können. Ohne dass das Privatleben der beiden Ermittler in den Vordergrund gedrängt wird, erfährt der Leser ein bisschen über die Hauptpersonen und kann sich ein gutes Bild über sie machen.
Glücklicherweise bedient die Autorin nicht alle Klischees, die man üblicherweise so einem Ermittler-Duo zusprechen würde. Das wiederum macht den Roman zusätzlich lesenswert.
Kein Herzklopfen-Krimi mit Blut und Action, dafür Humor, Rätselraten und ein doch ziemlich realistischer Plot und gute Dialoge.