Kim Hye-jin

 4,1 Sterne bei 76 Bewertungen
Autor*in von Die Tochter, Ein menschlicher Fehler und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kim Hye-jin wurde 1983 in Daegu, Südkorea, geboren. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2020 mit dem Daesan Literaturpreis, dem wichtigsten seiner Art in Südkorea. Mit »Die Tochter« erscheint erstmals ein Roman von Kim Hye-jin auf Deutsch.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Ein menschlicher Fehler: Roman (ISBN: B0D9R4Z56X)

Ein menschlicher Fehler: Roman

 (1)
Neu erschienen am 25.07.2024 als Hörbuch bei Hörbuch München von RBmedia Verlag.
Cover des Buches Ein menschlicher Fehler (ISBN: 9783446279186)

Ein menschlicher Fehler

 (11)
Neu erschienen am 22.07.2024 als Gebundenes Buch bei Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG.
Cover des Buches Die Tochter (ISBN: 9783453427204)

Die Tochter

 (64)
Neu erschienen am 10.07.2024 als Taschenbuch bei Heyne.

Alle Bücher von Kim Hye-jin

Cover des Buches Die Tochter (ISBN: 9783453427204)

Die Tochter

 (64)
Erschienen am 10.07.2024
Cover des Buches Ein menschlicher Fehler (ISBN: 9783446279186)

Ein menschlicher Fehler

 (11)
Erschienen am 22.07.2024
Cover des Buches Ein menschlicher Fehler: Roman (ISBN: B0D9R4Z56X)

Ein menschlicher Fehler: Roman

 (1)
Erschienen am 25.07.2024
Cover des Buches Concerning My Daughter (English Edition) (ISBN: 9781529057676)

Concerning My Daughter (English Edition)

 (0)
Erschienen am 14.04.2022

Neue Rezensionen zu Kim Hye-jin

Cover des Buches Ein menschlicher Fehler (ISBN: 9783446279186)
C

Rezension zu "Ein menschlicher Fehler" von Kim Hye-jin

Außenseitertum
Cynthia_Mähnertvor 12 Tagen

Dieses Buch beleuchtet das Thema des Ausgestoßen seins, von Außenseitertum und davon, dass irgendwann da draußen jemand wartet, für den man bestimmt ist und dass Empathie und Zugehörigkeit viele Facetten haben. Ein sanftmütiger Roman über Freundschaft, Schuld und Vergebung. 


Zum Inhalt: Psychotherapeutin Hae-Su verlässt nach einem Vorfall, der sie den Job und ihre Beziehung gekostet hat, das Haus nur im Schutz in der Nacht. In ihrer Isolation schreibt sie Briefe, die sie nicht abschickt. Eines Nachts trifft sie auf ein junges Mädchen, das auch allein durch die Straßen streift und sich um die Straßenkatzen kümmert. Und in ihr erkennt Hae-Su, etwas, das sie auch im Spiegel sieht und nimmt sich ihrer und der Straßenkatzen an.


Vielmehr als die eigentlich Haupthandlung offenbaren die eingefügten Briefe den Charakter und die Geschichte der Protagonistin. Hae-Su ist eine aufgeschlossene Protagonistin, die durch die Handlung hinweg ihr eigenes Schicksal zu begreifen und zu verarbeiten versucht. 


Ich mag es, dass der Streuner, Beziehungsweise die Beziehung zu diesem, auch gut symbolisiert, wie Hae-Su sich Stück für Stück aus ihrem Schneckenhaus und zurück ins aktive Leben kämpft. Es wird hier sehr ruhig und feinfühlig erzählt, die sanften Zwischentöne verdeutlichen nicht nur die Situation in der Hai-Su befindet, sondern sie geben auch ein Sinnbild unserer Gesellschaft wieder. 


Unbedachte Handlungen und ihre Konsequenzen, die Reichweite von Skandalen; befördert durch das Internet werden hier sehr eindrücklich vermittelt. Hae-Su reflektiert zwar auch ihr eigenes Handeln, aber hauptsächlich den Umhang anderer damit und ihre Reaktion auf Hae-Su, welche diese als großes Unrecht empfindet. Nur im Umgang mit Se-I wirkt sie zunehmend selbstlos, fast selbstvergessen. In der Interaktion mit dem Mädchen blüht sie auf, schöpft neue Kraft wieder anderen eine Stütze zu sein. 


Ich mochte dieses ruhigen Roman über das Ausgestoßen sein, die Folgen davon und die Kraft der Freundschaft.

Cover des Buches Die Tochter (ISBN: 9783453427204)
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Rezension zu "Die Tochter" von Kim Hye-jin

Jahreshighlight - in der Kürze liegt die Würze
Charleavor 18 Tagen

Ich hatte „Die Tochter“ von Kim Hye-Jin schon so oft in der Hand, dass ich aufgehört habe zu zählen. Das Cover hatte mich von Anfang an magisch angezogen, aber natürlich auch die Geschichte, die in diesem schmalen 170 Seiten starken Büchlein steckt.

Die Geschichte spielt in Südkorea der Gegenwart. Nachdem der Vater gestorben und die Tochter ausgezogen sind, treffen sich Mutter und Tochter einmal die Woche zum Mittag, doch mehr als das gemeinsame Essen, Schweigen und manchmal erhitzte Vorwürfe erleben sie nicht mehr gemeinsam. Die Mutter, die als Hilfspflegerin in einem Altenheim die an Demenz erkrankte Tsen pflegt und jeden Tag mit den ihr auferlegten Beschränkungen kämpft, die ihr für die Pflege von Tsen bewilligt werden, tut sich im Umgang mit ihrer Tochter schwer. Diese, die von ihren Freunden Green genannt wird, lebt seit Jahren mit einer Frau zusammen, doch für die Mutter hat dies niemals den Status einer gesellschaftlich anerkannten, richtigen Beziehung angenommen. Sie kann ihre Tochter nicht ernst nehmen und daher konzentrieren sich ihre Streits oft um die Frage, wann ihre Tochter endlich zu Vernunft komme, einen Mann finde und ein beschauliches Leben in Ruhe führe.

Die Tochter, von ihren Freunden nur Green genannt, arbeitet als unterbezahlte Dozentin an der Universität, an der vor kurzem Entlassungen aufgrund sexueller Ausrichtung stattgefunden haben – ohne diese jedoch dementsprechend zu begründen. Es scheint, als würden alle die Gründe kennen, aber offen ausgesprochen werden dürfen sie nicht und Green geht genau dieses Verhalten gegen den Strich. Nicht selten jedoch wird sie für ihre offene, freie Meinung bestraft und erntet nicht nur verbale Keulen. Was bedeutet Familie eigentlich im klassischen und was im modernen Sinn?

Was mir schon auf den ersten Seiten aufgefallen hat, ist die Erzählperspektive, die aus Sicht der Mutter erfolgt. Beim Lesen habe ich die Abneigung, den Unglauben und die Fassungslosigkeit förmlich gespürt, wann immer die Mutter ihre Tochter gemeinsam mit dessen Partnerin beobachtet. In meinen Augen ist die Wahl der Perspektive sehr mutig, da die Autorin Kim Hye-Jin dadurch gerade der Person die Stimme verleiht, deren Meinung sie mit dem Buch kritisch zu hinterfragen wagt. Was die Autorin ebenfalls phänomenal hinbekommt, ist das Umdenken im Kopf der Mutter, das zwar kaum spürbar ist, aber gerade dieser kleine Schritt des Umdenkens macht ihn umso realistischer und wichtiger macht. Nicht nur bewegt sich die Mutter diesen miniaturkleinen Schritt auf ihre Tochter zu, Kim Hye-Jin schafft es darüber hinaus auch, ein ganz anderes Thema damit zu verweben – dem der katastrophalen Behandlung alter Menschen im Generellen und im Speziellen in Pflegeeinrichtungen, wodurch sie meiner Meinung nach zwei Themen in den Fokus rückt, die auf der ganzen Welt mehr Gehör erhalten sollten.

Ich hoffe sehr, dass der Autorin mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und noch weitere ihrer Bücher in die deutsche Sprache übersetzt werden. Für mich war es ein absolutes Jahreshighlight. Die Schreibe ist sehr flüssig, aufgrund der Kürze des Buches ist es daher auch an einem Nachmittag gelesen, die Geschichte selbst bleibt mir jedoch noch sehr lange im Kopf.

Cover des Buches Ein menschlicher Fehler (ISBN: 9783446279186)
culejules avatar

Rezension zu "Ein menschlicher Fehler" von Kim Hye-jin

Eine unverhoffte Begegnung
culejulevor 24 Tagen

Erst abends verlässt die Psychotherapeutin Hae-Su den Schutz ihres Hauses, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Keiner soll sehen, was die junge Frau alles verloren hat. Durch eine unbedachte Äußerung bei einem Fernsehauftritt wurde sie zur Ausgestoßenen. Bei einem nächtlichen Spaziergang trifft sie auf ein junges Mädchen, das sich um eine Straßenkatze kümmert. Beide merken, dass sie etwas verbindet: die Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft. 

Ich bin ab der ersten Seite in eine empathische Geschichte eingetaucht, die leise daherkommt aber Seite um Seite vielschichtiger wurde. Es braucht manchmal nur wenige Protagonisten, um Themen wie Mobbing, Freundschaft, Vertrauen, Verlust und Mut einfühlsam der Leserschaft näher zu bringen. Und natürlich die Liebe zu Katzen! 

Die Autorin widmet sich in diesem Roman einem Thema an, welches zu wenig Raum in unserer Gesellschaft zulässt: menschliche Fehler und deren Umgang. Tolles Konzept, tolle Umsetzung.

Dank der flüssigen Übersetzung aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee lesen sich die Seiten flüssig und angenehm weg.

Für diesen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus. 

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