Rezension zu "Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt" von Kim Lenox
von Ines_Mueller
Rezension
"Elena fuhr hoch und riss sich aus dem beunruhigenden Traum heraus. Sie war durch eine dunkle, neblige Straße gerannt. Sie hatte Angst gehabt. Schreckliche Angst. Plötzlich hatten sich alle Straßenlaternen aus Metall und Glas in schwarze Bäume mit loderndem Geäst verwandelt. Jemand hatte sie verfolgt - jemand, dessen schwere Schritte dem gleichen Rythmus folgten wie ihr hämmerndes Herz."
Von Kim Lenox´ "Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt" hatte ich mir wirklich viel erhofft. Kaum hatte ich die Inhaltsangabe gelesen, wurde mir klar, dass ich dieses Buch haben musste. Aber leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und letztendlich blieb ich mit einem Buch, das mehr verspricht als es zu geben bereits ist, zurück.
Dabei waren die Rahmenbedingungen durchaus gegeben: Ein schöner Schreibstil, eine vielversprechende Story um Jack the Ripper und eine Location, wie die Autorin sie nicht besser hätte auswählen können. Ich verschlang Seite um Seite - und wartete und wartete. Doch keiner der Punkte, die ich mir erhofft hatte, trat ein: Die Story dümpelte vor sich hin und die Schattenkrieger wurden nur halbherzig erklärt, sodass ich bis zum Ende nicht genau wusste, was diese eigentlich sind. Auch die Liebesgeschichte zwischen Elena und Lord Black konnte nicht zur Besserung beitragen, da diese die Story komplett in den Hintergrund drängte und teilweise nicht nachvollziehbar war. Vorallem wenn Elena ständig von Lord Black schwärmt, obwohl er ihr immer und immer wieder das Herz bricht, musste ich regelmäßig die Augen verdrehen. Zugegeben, die Liebesgeschichte entwickelte sich in einem logischen Zeitrahmen - bis auf das Ende. Hier wirkte es eher so als sei die Story Kim Lenox aus den Händen geglitten und sie habe das Ende dieser Liebe noch schnell einbauen müssen. Bis dahin befand sich "Shadow Guard" auf einem Drei-Sterne-Zug, aber als dann das Ende eintraf, blieb mir nichts anderes übrig, als diesen zu verringern. Denn das Ende traf so abrupt ein und war in meinem Augen so unnachvollziehbar, dass mir keine andere Wahl blieb.
Fazit: Trotz guter Voraussetzungen gelingt es der Autorin Kim Lenox nicht, mehr aus "Shadow Guard" zu machen als einen unfertigen Entwurf, den man keinem Leser zumuten sollte.