Rezension zu "Liebe schmeckt wie Schokolade" von Kim Pearse
Die Ausgangssituation: Leo muss noch die Trennung von seinem betrügerischen Freund verarbeiten, Calvin ist in einer langjährigen Beziehung, in der er aber seit einiger Zeit immer wieder geschlagen wird. Das weiß aber niemand, weil er es gut verstecken kann.
Leo verliebt sich in Cal, obwohl er glaubte noch nicht bereit für eine neue Liebe zu sein und obwohl Calvin einen Freund hat. So lässt sich der Roman extrem viel Zeit für das Kennenlernen, die beginnende Freundschaft, die Beschreibung der Arbeit und Atmosphäre in der Schokoladenmanufaktur, Gespräche über alles und nichts… Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Das ist zum Teil schön, zum Teil habe ich es einfach als oberflächlich empfunden. So hat Calvins Lebensgefährte Paul nur anfangs kürzere Auftritte, danach wird er nur noch erwähnt bevor er zuschlägt oder Cal sonstwie misshandelt. Das geht mehr als sieben Kapitel so, dann passiert etwas Dramatisches, das die Dynamik zwischen Calvin und Leo und auch Cals Leben komplett verändert.
Die Autorin schildert glaubwürdig wie ein Opfer von häuslicher Gewalt in seinem Leben gefangen ist, die Gedankengänge zwischen „Ich muss ihm entkommen“ und „Er ist doch aber nicht immer so, wir hatten doch auch gute Zeiten“ und wie sich dieses Opfer, in diesem Fall Calvin, langsam wieder im Leben zurecht findet.
Mir war der Roman einfach zu ruhig, zu vor sich hin plätschernd. Ich habe aus diesem Grund zuerst zu drei Sternen tendiert, vier Sterne vergebe ich weil die Autorin trotz allem einen schönen Schreibstil hat und die Geschichte durchaus ihre Momente hat die ich sehr schön fand.