Kim Thúy

 4,1 Sterne bei 70 Bewertungen
Autor*in von Der Geschmack der Sehnsucht, Der Klang der Fremde und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kim Thúy wurde 1968 in Saigon geboren und floh als Zehnjährige mit ihrer Familie nach Kanada. Sie arbeitete als Übersetzerin und Rechtsanwältin, als Gastronomin, Kritikerin und Moderatorin für Radio und Fernsehen. Als Autorin wurde sie 2010 mit ihrem in zahlreiche Sprachen übersetzten Roman ›Der Klang der Fremde‹ bekannt. Kim Thúy lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Montreal.  

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kim Thúy

Cover des Buches Der Geschmack der Sehnsucht (ISBN: 9783423144469)

Der Geschmack der Sehnsucht

 (41)
Erschienen am 22.09.2015
Cover des Buches Der Klang der Fremde (ISBN: 9783423144155)

Der Klang der Fremde

 (14)
Erschienen am 19.06.2015
Cover des Buches Großer Bruder, kleine Schwester (ISBN: 9783956144561)

Großer Bruder, kleine Schwester

 (8)
Erschienen am 15.09.2021
Cover des Buches Die vielen Namen der Liebe (ISBN: 9783956141683)

Die vielen Namen der Liebe

 (7)
Erschienen am 08.03.2017
Cover des Buches Die vielen Namen der Liebe (ISBN: 9783423146937)

Die vielen Namen der Liebe

 (0)
Erschienen am 21.06.2019

Neue Rezensionen zu Kim Thúy

Cover des Buches Großer Bruder, kleine Schwester (ISBN: 9783956144561)
renees avatar

Rezension zu "Großer Bruder, kleine Schwester" von Kim Thúy

Einblicke
reneevor 2 Jahren

Ein intensives Buch! Ein berührendes Buch! Ein Highlight!

Kim Thúy, eine kanadische Autorin vietnamesischer Abstammung, die ihre ersten zehn Lebensjahre in Vietnam verbrachte, bevor ihre Eltern mit den Kindern als boat people flohen und sich schließlich in Montreal in der kanadischen Provinz Quebec neu ansiedelten.

Natürlich ist das Thema Vietnam ein immer noch wichtiges Thema, auch andere Romane der Autorin künden davon. Aber die Art, in der diese Autorin schreibt, ist wunderbar, ihre Schreibweise ist etwas blumig, etwas künstlerisch, etwas verspielt, allerdings ist die Handlung fast durchweg furchtbar und monströs zu nennen, dennoch blitzt auch immer wieder ein gewisser Humor der Autorin durch. Aber anders kann man wahrscheinlich nicht auf dieses Grauen schauen, mit diesem Grauen leben. Ein richtig interessanter Schreibstil und eine Autorin, die ich definitiv beobachten werde. Schon der Kunstmann Verlag kündet ja von einer hohen Qualität, die die Schaffenskraft der Autorin auszeichnet! Insgesamt ist dieses kleine dünne Buch "Grosser Bruder, kleine Schwester" ein packender und intensiver Blick nach Vietnam, ein berührender und schmerzender Blick auf das Grauen, dem das Land und seine Bewohner ausgesetzt waren, erst war es als Kolonie Indochina der Kolonialmacht Frankreich untergeordnet und dann war es ein Spielball der Weltmächte in einem blutigen Stellvertreterkrieg, dann war es ein geteiltes Land, ein "Grosser Bruder Nordvietnam und die kleine Schwester Südvietnam". Ein intensiver Blick auf das Wirken der Bestie Mensch gelingt der Autorin in diesem Buch!

Über viele verschiedene Einzelschicksale erzählt Kim Thúy eine vietnamesische Geschichte, gibt über Alexandre und Mai, über Tam und die Amme, über Naomi und den Piloten, über Louis und Pamela, über Em Hong und Isaac und über viele andere Personen gravierende und gewaltige Einblicke in das Leben im Land Vietnam, erzählt von der Operation Babylift und von MY Lai, erzählt von Schwarz und von Weiß, erzählt von den schlechten und von den guten Taten der Amerikaner in Vietnam. Kim Thúy erzeugt mit "Grosser Bruder, kleine Schwester" ein nachhallendes Buch und erweckt in mir eine Neugier auf weitere schriftstellerische Zeugnisse dieser interessanten Autorin.

Kommentare: 5
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Cover des Buches Großer Bruder, kleine Schwester (ISBN: 9783956144561)

Rezension zu "Großer Bruder, kleine Schwester" von Kim Thúy

Das Schicksal webt aus losen Fäden ...
Ein LovelyBooks-Nutzervor 2 Jahren

In einem Rutsch durch! Das passiert mir ja selten.

Na gut, das Büchlein umfasst auch nur knapp 150 Seiten. Aber was für welche!

Kim Thúys Roman erzählt von vielen Einzelschicksalen vor, während und nach dem Vietnamkrieg bzw. amerikanischen Krieg. All diese Fäden laufen manchmal zusammen, manchmal auch wieder auseinander.

Es sind Schicksale von Erwachsenen, ihren Kindern, zurückgelassenen Kindern und Menschen, die einander so nahe stehen, wie es sonst nur engste Verwandte tun - nur, weil sie Ähnliches erlebten.

Wie man es häufig von ostasiatischen Autor:innen gewöhnt ist, ist der Erzählstil sehr nüchtern. Das macht jedoch grausame Szenen während des Krieges noch grausamer. Ein paar Male musste ich das Buch zumachen und tief durchatmen. Das Schlimme daran ist, dass so viele beschriebene Dinge den Tatsachen entsprechen.

Das Buch hat eine unglaubliche Wucht, obwohl es so federleicht daherkommt. Wer sich mit dem Vietnam, seinen Kindern und ein wenig seiner Geschichte befassen will, sollte dieses Buch unbedingt lesen!

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Cover des Buches Großer Bruder, kleine Schwester (ISBN: 9783956144561)
julzpaperhearts avatar

Rezension zu "Großer Bruder, kleine Schwester" von Kim Thúy

Jeder Krieg hinterlässt Kriegskinder
julzpaperheartvor 2 Jahren

Klappentext:

Wohin gehört man, wenn man nicht weiß, woher man kommt? Kim Thúy erzählt so zärtlich wie erschütternd vom Schicksal der Kriegskinder aus Vietnam, die, weil sie einen französischen oder amerikanischen Vater hatten, in für sie fremde Länder gebracht wurden.

Die Liebe zwischen Alexandre und Mai, einem französischen Plantagenbesitzer und einer vietnamesischen Widerstandskämpferin, begann mit Gewalt. Das Glück kam unvorhergesehen und währte kurz, den Angriff auf Alexandres Plantage überlebt nur ihre Tochter Tam.

Auf den Straßen Saigons schlägt sich Louis durch, Sohn einer Vietnamesin und eines schwarzen GIs, der schon mit sechs Jahren die Kunst des Taschendiebstahls beherrscht. Eines Tages findet er ein ausgesetztes Baby mit reisfeldgrünen Augen. Liebevoll kümmert er sich um das Mädchen und nennt es Em Hồng, doch das Kriegsende reißt sie auseinander.

Jahrzehnte später begegnet Emma-Jade auf dem Flughafen einem Mann, der ihr zugleich so ähnlich ist und doch so fremd. Woher kennen sie sich?

Meine Meinung:

In ihrem Buch „Großer Bruder, kleine Schwester“ gibt Kim Thúy einen Einblick in das Leben einiger vietnamesischer Kinder und ihren Schicksalen. Ein sehr bewegender und einnehmender Roman. Die Autorin geht authentisch und einfühlsam auf verschiedene Einzelschicksale ein, spricht über traumatische Ereignisse, das Leben in fremden Ländern und „neuen Familien“.

Der Schreibstil war bildreich, detailreich und fesselnd. Ich konnte das Buch bis zum Ende nicht weglegen, weil es so interessant war. 

Das Cover ist schlicht, das Layout wunderschön.

Insgesamt fand ich das Buch sehr interessant und kann es nur weiterempfehlen.

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