Gras unter unseren Füßen- für die meisten ist das etwas ganz selbstverständliches. Nicht so für Ada. Praktisch von Geburt an durfte sie die Wohnung nicht verlassen. Ada wurde mit einem Klumpfuß geboren. Sie kann nur unter größten Schmerzen laufen. Ihrer Mutter ist Ada peinlich, sie hält sie unter Verschluss und behandelt das Mädchen außerordentlich schlecht. Als Krieg naht und viele Kinder aus London aufs Land geschickt werden, nutzt Ada diese Chance und flieht gemeinsam mit ihrem Bruder. Die beiden landen in einem Dorf am Meer, wo sie zunächst widerwillig von der alleinstehenden Susan aufgenommen werden. Für Ada tut sich eine völlig neue Welt auf und sie erlebt ungeahnte Entfaltungsmöglichkeiten.
Was hatte ich beim Lesen für eine Wut auf diese Mutter! Wie kann man sein Kind nur so behandeln? Ich habe so sehr mit Ada gelitten, so gehofft, dass alles gut wird für sie und ihren Bruder. Mir ist schon lange kein Buch mehr so nahe gegangen, wie dieses. Das Gras unter meinen Füßen ist ein wirklich außergewöhnlich gutes Kinder-/Jugendbuch für Kinder ab circa 11 Jahren. Es ist spannend, gibt einen kurzen historischen Einblick und ist vor allem äußerst feinfühlig geschrieben. Ada ist ein ungewöhnlicher Charakter, eine sehr starke, bewundernswerte kleine Persönlichkeit. Das Buch spricht viele Themen an, darunter auch die Klassenunterschiede in England.
Eine ganz große Empfehlung von mir. Für alle Fans von Ruta Sepetys (wer die noch nicht kennt: unbedingt lesen!)