Kiran Millwood Hargrave

 4,4 Sterne bei 273 Bewertungen
Autorin von Vardo – Nach dem Sturm, Der Winter des Bären und weiteren Büchern.
Autorenbild von Kiran Millwood Hargrave (©)

Lebenslauf

KIRAN MILLWOOD HARGRAVE ist eine ausgezeichnete Autorin sowie ausgewiesene Expertin des unheimlichen Erzählens.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Gruselige Stunden (ISBN: 9783755800545)

Gruselige Stunden

Erscheint am 16.09.2025 als Gebundenes Buch bei DuMont Buchverlag.

Alle Bücher von Kiran Millwood Hargrave

Cover des Buches Vardo – Nach dem Sturm (ISBN: 9783453361058)

Vardo – Nach dem Sturm

(92)
Erschienen am 13.09.2021
Cover des Buches Der Winter des Bären (ISBN: 9783458178811)

Der Winter des Bären

(59)
Erschienen am 14.09.2020
Cover des Buches Julia und der Hai (ISBN: 9783743213777)

Julia und der Hai

(35)
Erschienen am 08.02.2023
Cover des Buches Leila und der blaue Fuchs (ISBN: 9783743217430)

Leila und der blaue Fuchs

(7)
Erschienen am 10.01.2024
Cover des Buches Der Tanz der Frauen (ISBN: 9783453292680)

Der Tanz der Frauen

(3)
Erschienen am 28.06.2023
Cover des Buches Der Winter des Bären (ISBN: B086R43CPN)

Der Winter des Bären

(1)
Erschienen am 14.09.2020
Cover des Buches Gruselige Stunden (ISBN: 9783755800545)

Gruselige Stunden

(0)
Erscheint am 16.09.2025

Ans Ende der Welt mit ...

Kiran Millwood Hargrave, die uns in ihrem neuen Roman Vardø auf eine Zeitreise ins Norwegen des 17. Jahrhunderts mitnimmt und uns mitten hineinwirft in eine Gesellschaft, in der Frauen nicht nur ums Überleben, sondern auch um ein freies und selbstbestimmtes Leben kämpfen müssen. Wir durften anlässlich der Veröffentlichung mit der Autorin über ihr neues Buch, die Rolle der Frau und die schönsten Orte Oxfords plaudern...

Liebe Kiran, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und mit uns über dein neues Buch “The Mercies” oder wie es im Deutschen heißt “Vardø - Nach dem Sturm” zu sprechen. Gestern habe ich dein neues Buch beendet und muss sagen, es war wahnsinnig intensiv und bereichernd. Kannst du uns ein bisschen über deine Inspiration zu diesem Buch erzählen?

Der erste Impuls zu Vardø stammt von einem Kunstwerk meiner Lieblingskünstlerin Louise Bourgeois und einen Artikel über ihre letzte Installation: Einen Metallstuhl, der permanent in Flammen steht und umgeben ist von Spiegeln und einem Käfig aus Rauchglas. Ich wollte diese Installation unbedingt mit eigenen Augen sehen, musste jedoch feststellen, dass sich das Kunstwerk auf einer winzigen norwegischen Insel am Polarkreis namens Vardø befindet! Die Installation ist Teil eines Denkmals für einundneunzig Männer und Frauen, die im 17. Jahrhundert, während der größten Hexenjagd im skandinavischen Raum, an dieser Stelle verbrannt wurden. Ich begann nachzuforschen und stieß auf einen Sturm im Jahr 1617, bei dem auf einen Schlag vierzig Fischer ertranken. Zurückblieben nur die Frauen des Ortes. Dies war der Moment, in dem ich wusste, dass sich dahinter eine Geschichte verbarg, die ich schreiben musste.

Vardø spielt in einer rauhen, unzugänglichen Gegend am östlichsten Punkt Norwegens. Was hat diese Gegend in dir ausgelöst?

Die Landschaft ist außergewöhnlich, das Wetter brutal, die Insel winzig. Sie weckt dieses sofortige Gefühl der Klaustrophobie in einem. Perfekt, um die Aufmerksamkeit eines Lesers auf sich zu ziehen. Die Handlung findet auf so kleinem Raum statt, dass sie hervorragend dazu geeignet ist, Konflikte zu erzeugen und Charaktere aus nächster Nähe zu zeigen.

Besonders beeindruckt haben mich deine weiblichen Hauptfiguren. Kirsten, Maren, aber auch Ursa sind starke, sich unabhängig entwickelnde Frauen. Kannst du uns erzählen, was dir beim Schreiben über die Frauen von Vardø durch den Kopf ging?

Die Frauen von Vardø wären fast verhungert, sind Analphabetinnen und auf eine Weise zur Zähe gezwungen worden, wie ich es niemals sein werde. Das unterscheidet uns voneinander und dennoch gibt es Dinge, die sich niemals ändern: Liebe, Angst, Verlangen, Hunger. Diese Gefühle sind Fäden, die es mir ermöglichten, meine Charaktere zusammenzufügen und sie zu Menschen zu machen, die eine zeitgenössische Frau wiedererkennt oder sogar mag. Ich schrieb daher aus meiner eigenen Perspektive und fragte mich, wie es sich angefühlt hätte, an diesem Ort zu leben, diese Dinge zu sehen, dieses oder jenes zu berühren und zu schmecken. Auf diese Weise ist es mir gelungen glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, mit denen sich Frauen auch in der heutigen Zeit noch identifizieren können.

Du bist bereits eine sehr erfolgreiche Kinder- und Jugendbuchautorin. Nun erscheint mit “Vardø” dein erstes Buch für erwachsene Leser. Was hat dich dazu bewegt, eine bisher neue Richtung einzuschlagen?

Ich selbst habe mich immer als Geschichtenerzählerin verstanden, ob ich nun Geschichten für Kinder oder für Erwachsene schreibe, macht für mich keinen Unterschied. Ich habe Vardø geschrieben, weil ich nicht anders konnte. Es war ein Zwang, den ich nicht kontrollieren konnte.

Wo schreibst du am liebsten? Bist du eine Autorin, die eher die Ruhe beim Schreiben bevorzugt oder schreibst du lieber in Cafes und Parks?

Früher habe ich das Schreiben ziemlich zelebriert: Mein Schreibtisch, Kerzen, mein Lieblingsbecher voller Kräutertee, ein Soundtrack. Mittlerweile muss ich flexibler sein. Ich erstelle mir immer noch Wiedergabelisten für jedes Buch, aber solange ich meinen Laptop und meine Kopfhörer habe, kann ich überall schreiben. Mein Lieblingsort bleibt aber mein Schreibtisch zu Hause mit Blick auf den Garten und meiner Katze auf dem Schoß.

Du lebst gemeinsam mit deinem Mann in Oxford. Was ist dein Lieblingsort dort und wo sollten wir bei einem Besuch in Oxford unbedingt einmal vorbeischauen?

Es gibt so viele großartige Orte in Oxford! Das Story Museum zum Beispiel ist ein wunderbare Ort für Familien. Das Rusty Bicycle macht die beste Pizza der ganzen Stadt, das Blackwells ist ein brillanter Buchladen. Aber nichts geht über einen Spaziergang entlang des Flusses von Iffley Lock in die Stadt. Die Aussicht auf dem Weg nach St. Aldates ist der Inbegriff von Oxford.

Ein Satz über “Vardø”:

Über Vardø kann man viele Dinge sagen: Es ist ein Thriller, ein Drama, eine Liebesgeschichte - aber für mich geht es um die Menschen, was sie ausmachte und wie sie lebten.

Ein Satz aus deinem Buch:

She keeps herself together by filling her belly until it aches, and by placing as much of herself as possible in the warmth from the fire – everywhere it touches, she tells herself, she is real.

Falls du bereits an einem weiteren Buch schreibst, kannst du uns schon ein wenig verraten?

Ich kann nicht all zu viel verraten, aber es spielt im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa, im heißesten Sommer, den eine Stadt jemals gekannt hat. Ähnlich wie bei Vardø basiert auch die neue Geschichte auf wahren Begebenheiten.

Zu guter Letzt: Welchen Buchcharakter würdest du gerne einmal treffen und was würdet ihr zusammen unternehmen?

Ich würde liebend gern Lyra Belacqua aus Philip Pullmans His Dark Materials treffen. Wir würden zusammen auf den Dächern von Oxford herumklettern und über Dämonen, Staub und sprechende Bären diskutieren.

Neue Rezensionen zu Kiran Millwood Hargrave

Cover des Buches The Mercies (ISBN: B07X614TJ5)
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Rezension zu "The Mercies" von Kiran Millwood Hargrave

Quibb
4,5 Sterne für The Mercies

Ich habe mir The Mercies nach  meiner Norwegenreise als Hörbuch zugelegt, um wieder im Kopf in dieses beeindruckende Land zurückkehren zu können. 

Ganz hoch in den Norden in eine Gegend, in der das Leben hart ist und weit ab von allem.

Alle Männer eines Dorfes ertrinken in einem urplötzlich aufgekommenen Sturm, als sie  gerade mit ihren Booten zum fischen hinaus fahren. 

Die Frauen des Dorfes sind gezwungen ohne ihre Männer durchzukommen, was der ein oder anderen aber auch durchaus ein freieres Leben ermöglicht, als unter der Knute eines Ehemannes. 

Selbstverständlich kann sowas aber nicht von den frommen Kirchenmännern geduldet werden...

Tatsächlich ist dieses Buch sogar basierend auf wahren Begebenheiten. Mir war nicht bewusst,  dass Norwegen viele Hexenprozesse hatte. 

Erschreckend, auch hier zu lesen/hören, was sich Menschen immer wieder antun. Man erlebte es damals,  man erlebt es heute: Jemand ist anders, hat den falschen Glauben, besitzt etwas, das man selbst nicht hat - und so weiter - und schon geht es los.

Jessie Buckley trägt das Hörbuch sehr angenehm vor.

Es gibt kleine Abzüge, weil es doch anfangs noch ein wenig langsam anrollt - die Hexenthematik kommt erst so im letzten Viertel- und ein weniger geduldiger Leser könnte da dann vielleicht die Lust darauf verlieren und ich hätte auch nicht unbedingt die sexuelle Anziehung/Beziehung von den beiden Hauptfiguren gebraucht, weil sie zu der Geschichte nicht unbedingt eine Bereicherung bringt.

Insgesamt hat mich die Geschichte aber wirklich sehr gefesselt und fasziniert.  Ich hatte die Gegend und die Personen bildlich vor Augen und ich werde bestimmt noch oft an dieses Buch denken. 


Das Geheimnis von Joya

Kurzbeschreibung

In diesem Buch geht es um einen Mythos, ein verschwundenes Mädchen und um eine Protagonistin, die mit der Gabe der Sternenkunde und des Kartenlesens gesegnet ist. Wird es Isabella gelingen, ihre Freundin Lupe zu finden und das Geheimnis von Joya zu lüften?

Cover/Aufbau

Das Cover sieht durch den Scherenschnitt geheimnisvoll und magisch aus. Auch die Karte der Insel sowie die kartographischen Illustrationen im Buch sind wunderschön gestaltet.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Isabella geschildert.

Meine Meinung

Das Buch bietet eine Geschichte über Freundschaft und Mut, Abenteuer und Mythen/Märchen.
Der Schreibstil der Autorin ist märchenhaft-magisch und sehr poetisch. Man taucht in die Geschichte ein und lässt sich verzaubern von der Atmosphäre, der Charaktere und der Erforschung des Geheimnisses der Insel.
Das Buch konnte mich verzaubern und war spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich freue mich schon auf weitere Werke der Autorin.

Mein Fazit

„Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel“ ist eine besondere und magische Geschichte, die mit ihrem fesselnden und märchenhaften Schreibstil, den Charakteren und einem Mythos punkten kann.

Cover des Buches Julia und der Hai (ISBN: 9783743213777)
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Rezension zu "Julia und der Hai" von Kiran Millwood Hargrave

Maza_e_Keqe
Ein Mädchen, Freundschaft, Mobbing und ihre psychisch kranke Mutter

Julia, 10 Jahre alt, reist mit ihren Eltern für ein paar Monate auf eine winzige Shetland-Insel: der Vater soll das Leuchtfeuer eines alten Leuchtturms digitalisieren, die Mutter ist als Meeresbiologin auf Forschungsreise und der Suche nach dem seltenen Grönlandhai. Das Mädchen lernt im Ort den Jungen Kin kennen und freundet sich mit ihm an. Doch leider ist diese Freundschaft mit einigen Schwierigkeiten und Aufs und Abs gestört.


Die Geschichte ist recht spannend geschrieben, liest sich auch angenehm. Ab ca. der Mitte kommen kursiv geschriebene Sequenzen hinzu, die vermutlich Träume darstellen sollen und als die aufkommende psychische Erkrankung ihrer Mutter interpretiert werden können. Die fand ich etwas anstrengend, insbesondere für ein Kinderbuch.


Das Cover hat mir richtig gut gefallen, weil die Wellen im Licht silbern schimmern. Die Illustrationen im Buch sind in einem ähnlichen Stil gestaltet, treffen aber in ihrer Art und Häufigkeit nicht meinen Geschmack.

Gespräche aus der Community

Liebe LB-Leser*innen, die von wahren historischen Begebenheiten fasziniert sind! Habt Ihr schon von der jungen, talentierten Autorin gehört? Und von ihrem allerneuesten Bestseller aus UK? Der jetzt in Deutschland erscheint? "Vardø. Nach dem Sturm" ist ein unfassbar dicht geschriebener Roman über starke Frauen. Die wahre Geschichte der Frauen dieser Insel wird jetzt zum ersten Mal erzählt!

166 BeiträgeVerlosung beendet
nellsches avatar
Letzter Beitrag von  nellsche

Herzlichen Dank für das tolle Buch!

https://www.lovelybooks.de/autor/Kiran-Millwood-Hargrave/Vardo-Nach-dem-Sturm-2436761271-w/rezension/2576636507/

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