Rezension zu "Islandsommer" von Kiri Johansson
Geysire, Gletscher, Wasserfälle...in den letzten Jahren hat sich das Land aus Feuer und Eis zu einem echten Trendziel für deutsche Urlauber entwickelt. Wer sich auf eine traumhafte Reise einstimmen möchte, sollte den Roman "Islandsommer" von Kiri Johansson lesen, der nach Reykjavik, die nördlichste Hauptstadt Europas, führt:
Sommerwohnung gesucht. Liebe gefunden?
Als Merit von ihrem Freund verlassen wird, muss die chaotische Lebenskünstlerin sich ein neues Zuhause suchen. Da kommt ihr das Angebot, den Sommer über ein Haus samt Kater zu hüten, gerade recht. Die Sache hat nur einen Haken: Das Haus steht in Reykjavík. Kurz entschlossen verlässt sie Berlin, um in Islands quirlige Hauptstadt zu reisen. Von der Liebe will die talentierte Künstlerin vorerst nichts mehr wissen. Kristján will das auch nicht, denn er hat mit einer anhänglichen Ex und den Dämonen seiner Vergangenheit genug zu tun. Doch nun wirbelt die neue Nachbarin aus Deutschland das ruhige Leben des ordnungsliebenden Piloten mit ihren eigenwilligen Ideen ziemlich durcheinander ...
Das ansprechende Cover schwört auf eine romantische Lektüre ein. Der liebevoll gedeckte Tisch mitten im Grünen lädt zu einem gemütlichen Kaffeeklatsch zu zwei ein. Auf dem dunkelblauen Kissen hat es sich ein getigerter Kater gemütlich gemacht. Womöglich handelt es sich um den eigenwilligen Kater Köttur, den Merit in ihrer neuen Heimat hüten soll.
Kiri Johansson hat sich für ein ungewöhliches Setting entschieden. Island war mir nicht vertraut, aber dank ihrer anschaulichen Beschreibungen konnte ich in diese fremde Welt eintauchen und mir alle Schauplätze der Handlung gut vorstellen. Auch die etwas eigenwilligen Protagonisten, die flatterhafte Künstlerin Merit und der ruhige Pilot Kristjan, die im Mittelpunkt einer turbulenten Liebesgeschichte stehen, waren mir gleich sympathisch. Sie sind gebrochene Charaktere, die eigentlich gar nicht recht zueinander passen wollen, aber aufgrund ihrer gemeinsamen künstlerischen Interessen (Malerei und Fotografie) magisch voneinander angezogen werden. Bis zum vorhersehbaren Happy-End ist es ein weiter Weg, denn aufgrund ihrer in den Vergangenheit erlittenen Traumata fällt es ihnen schwer, sich auf andere Menschen einzulassen.
Alles in allem hat mir meine leicht und locker geschriebene, schöne Sommerlektüre gefallen, die sich perfekt zur Einstimmung auf eine Reise nach Island eignet. Bless!