Kirk Mitchell

 3,4 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor*in von Germanicus, Backdraft - Männer, die durchs Feuer gehen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kirk (John) Mitchell ist ein US-amerikanischer Autor. Er beschäftigt sich vor allem mit Science Fiction und Alternative History und schreibt Romane zu Filmen. Teilweise schreibt er auch unter dem Pseudonym Joel Norst. Im deutschsprachigen Raum wurde er hauptsächlich durch seine Germanicus-Trilogie bekannt: Procurator (1984, dt.: Procurator, 1988), The New Barbarians (1988, dt.: Imperator, 1989) und Cry Republic (1989, dt.: Liberator, 1990). Mitchell studierte an der University of Redlands Englische Literatur und machte seinen Abschluss magna cum laude.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Kirk Mitchell

Cover des Buches Germanicus (ISBN: 9783404232048)
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Rezension zu "Germanicus" von Kirk Mitchell

Rezension zu "Germanicus" von Kirk Mitchell
sabistebvor 13 Jahren

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Procurator
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Anatolien MMDCCXLII A.U.C. Procurator Germanicus Julius Agricola, ein entfernter Neffe des herrschenden römischen Kaisers, ist Procurator der Provinz Anatolia und sieht sich mal wieder einer Rebellion der örtlichen Anführer gegenüber. Diese fühlen sich von den Römern in ihrem religiösen Belangen eingeschränkt und rufen zum Djihad gegen die Römer auf.

Procurator ist der erste Band der Germanicus Trilogie. Bei diesen Romanen handelt es sich um eine Was wäre wenn Geschichte, in diesem Fall "Was wäre, wenn das Römische Reich nicht untergegangen wäre?". Zwei Entscheidungen haben dazu geführt, dass das römische Reich noch existiert. Zum einen hatte Pilatus Frau einen prophetischen Traum und warnte ihren Mann davor Jesus hinzurichten. Pilatus widersetzt sich somit der Forderung des Volkes Barabas freizulassen und gibt stattdessen Joshua bar-Joseph frei. Des Weiteren glaubte Varus in dieser Zeitlinie den Warnungen vor Arminius und siegte im Teutoburger Wald, so dass Germanien latinisiert wurde. Es kam nie zu einer Spaltung des Reiches und die Römer beherrschen einen Großteil der bekannten Welt. Dennoch ist die Zeit nicht stehen geblieben, es gibt Elektrizität, Schienengaleeren, Sandgaleeren und Gewähre haben die Pili abgelöst.

Germanicus sieht sich in diesem Band zwei Gefahren gegenüber, der klassischen Gefahr einer Verschwörung gegen den Kaiser (die im alten Rom fast der Normalzustand war), und einem Glaubenskrieg der Muslime gegen das Römische Reich. Obwohl das Reich eine Politik der Toleranz gegenüber fremden Kulten pflegt, hat es ein Beamter gewagt, eine Statue des Kaisers in einer Moschee zu errichten, und damit den Eklat heraufbeschworen.
Das Interessante an diesem Band ist die Rolle von Joshua bar-Joseph in dieser Zeitlinie. Josua wurde zu einem großen Lehrmeister, der durch die Lande zog und in vielen Ländern seine Spuren hinterließ ohne jedoch jemals eine so große Anhängerschaft zu gewinnen, wie es durch seinen Tod möglich gewesen wäre. Viele Völker kennen ihn als Propheten und Sensei und ehren seine Erinnerung, mehr aber nicht.

Insgesamt eine interessante Idee, die für mich jedoch daran scheitert, dass sie in Schlachten und Kämpfen untergeht. Germanicus zieht mit seinen Truppen im Winter durch Anatolien, schlägt Schlachten und Scharmützel, deckt eine Verschwörung auf und führt diplomatische Verhandlungen. Das war nicht wirklich packend oder spannend. Zu wenig Politik und vor allem zu wenig "was wäre wenn". Historische Referenzen beziehen sich alle entweder auf das bekannte klassische antike Geschichte oder auf jüngste Ereignisse dieser Geschichte, in den 200 Jahren dazwischen scheint nicht wirklich spannendes passiert zu sein, das zitierens- oder erwähnenswert scheint, da macht es sich der Autor zu einfach. Dazwischen tauchen anachronistische preußische Maße (Oxhoft) auf. Der Autor streut lateinische Begriffe und alte Ortsbezeichnungen über den Text, bietet jedoch keinen erklärenden Anhang mit Übersetzungen.
Steampunk mal anders als der gewohnte victorianische. Diesmal ist das ewige römische Reich das Steampunk Universum.
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Imperator
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MMDCCXLII AUC. 14 Monate sind seit den Ereignissen von Prokurator vergangen. Germanicus ist nun Imperator des römischen Reiches und ihm steht ein Feldzug in die Novo Provinces (America) bevor. Er muss den Anführer der Atzteken Maxtla bezwingen, der zusammen mit den Sericern (Chinesen) gegen die Römischen Kolonien ins Feld zieht. Ihm zur Seite stehen einige Stämme der Nordamerikanischen Eingeborenen unter Führung der Indee vermittelt durch Alope, welche Jahrelang als Botschafterin in Tenochtitlan diente.

In gewisser Weise wiederholt der Autor den Plot des ersten bandes komplett, nur verlegt er ihn diesmal in die Novo Provinces. Germanicus sieht sich in diesem Band erneut zwei Gefahren gegenüber: einer Verschwörung gegen den Kaiser (diesmal er selber), und einem Glaubenskrieg diesmal der Azteken gegen das Römische Reich. Die Azteken brauchen viele Opfer, damit die Sonne einen erneuten 52 Jahre Zyklus beginnt und nicht erlöscht und hat dabei einige römische Bürger zu Opfern erkoren.
Erneut verliebt sich Germanicus in eine Frau, die ihn verrät und dann so endet wie im ersten Band schon seine Liebe. Joshua bar-Joseph taucht erneut als Dreh ' und Angelpunkt der Aufspaltung der Zeitlinien auf und wieder werden wie im klassischen Lanzerroman haufenweise Schlachten geschlagen, belagert und gekämpft.
Erneut zu wenig Politik und geschichtlicher Hintergrund und vor allem zu wenig "was wäre wenn". Historische Referenzen beziehen sich erneut alle entweder auf das bekannte klassische antike Geschichte oder auf jüngste Ereignisse dieser Geschichte, in den 200 Jahren dazwischen scheint nicht wirklich spannendes passiert zu sein, und alles, was der Autor dazu sagt ist "dennoch begann Germanicus allmählich zu begreifen, was die Welt vor vierzig Jahren aus dem zweitausenjährigen Schlummer aufgeschreckt hatte. Es war nicht so, dass es zwischen den alten Griechen und diesem unerklärlichen Erwachen keinen Fortschritt gegeben hätte; aber die meisten Erfindungen waren durch Zufalle entstanden" (Kapitel XX). Nicht nur das, es scheint auch keine neue Literatur entstanden zu sein, auch Politisch hat sich so gar nichts getan, das ist einfach unglaubwürdig.
Erneut verwendet der Autor haufenweise lateinische Begriffe und alte Ortsbezeichnungen über den Text, bietet jedoch keinen erklärenden Anhang mit Übersetzungen, wie Dinostee.

Fazit: Nicht nur, dass es sich der Autor in seiner Was wäre wenn Welt zu einfach macht und einfach 2000 Jahre lang hat nichts geschehen lassen, er recycelt auch einen Großteil des Grundplots des ersten Bandes, was dieses Buch nicht nur wegen der Schlachtenbeschreibungen langweilig macht, sondern auch extrem vorhersehbar macht.
Man muss den ersten Band nicht kennen, um dieser Handlung zu folgen. Es werden zwar Ereignisse aus dem ersten Band erwähnt, im Großen und Ganzen steht diese Geschichte aber vollkommen eigenständig da.
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Liberator
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Germanicus einer Verschwörung gegenüber. Die Prätorianer wollen ihn stürzten und der Geliebte, der Mutter des Sohnes seines Adoptivsohnes, strebt nach dem Purpur.
Der Putsch ist perfekt geplant. Germanicus bleibt nur die Flucht. Durch einen Abfluss hinausgeschwemmt, von einer Hurenabordnung verabschiedet (passend für einen Narren, der die Katastrophe, die sich über seinem Haupt zusammenbraute nicht gesehen hat), flüchtetet er mit dem Nihonier Tora mit dessen Fluggerät auf der Suche nach Verbündeten, während der Vesuv erneut Asche spukt. Das Schicksal des Imperiums ruht auf den Schultern dreier Frauen bedeutender Männer.

Ja, erneut sieht sich Germanicus einer Verschwörung gegen den Kaiser gegenüber, zum dritten Mal in drei Bänden, nicht sonderlich innovativ. Diesmal jedoch gibt es deutlich mehr Handlung und deutlich weniger Schlachtenbeschreibungen, ein Fortschritt gegenüber den ersten beiden Bänden. Hier kommt nun leider das Problem, dass der Autor wohl einige gute Ideen hatte, die dann aber auf halbem Wege wieder aus den Augen verliert. "Das Schicksal des Imperiums ruht auf den Schultern dreier Frauen bedeutender Männer" kommt in gewisser Weise hin, hätte aber noch deutlich besser ausgearbeitet werden können. Der erneute Ausbruch des Vesuvs und seine Aschewolken sind nur Staffage der ersten Kapitel. Mitchell wagt sich auch das erste Mal daran mehrere Handlungsstränge parallel laufen zu lassen, was das Buch deutlich interessanter und lebendiger macht. Rolf geht eigene Wege, Germaicus geht eigene Wege und auch Claudia und ihr Geliebter bekommen einen eigenen Handlungsstrang.
Die an sich gute Idee, dass Germanicus die Republik wieder errichten will und das Kaisertum abschaffen will, geht irgendwie unter. Ja, sie ist Grund für den Putsch, aber wirklich durchdacht hat Germanicus die Idee nicht, wie er das bewerkstelligen will. Sklaverei als Fortschrittsbremse wird erwähnt, aber ansonsten, keine weiteren Ausführungen dazu. Schade, das hätte echt Potential gehabt.
Diesmal widmet er sich endlich der Frage, wie es kommt, dass die Julier, die nach Domitian eigentlich ausgestorben sein sollten, doch immer noch regieren: Domition ermordet Domitia und nimmt sich eine julisch-claudische Zuchtkuh zur Frau (Kapitel V).
Immer noch gibt der Autor MMDCCXLII AUC als Jahr an, jedoch sind seitdem bereits 2 Jahre vergangen, hier müsste MMDCCXLIV stehen.
Fazit: Immer noch nicht sonderlich innovativ, aber mit Abstand der beste Teil der Trilogie, der unabhängig auch einzeln gelesen werden kann. Ich würde empfehlen nur diesen Band zu lesen und die ersten beiden wegzulassen.

Cover des Buches Liberator (ISBN: 9783404231034)
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Rezension zu "Liberator" von Kirk Mitchell

Rezension zu "Liberator" von Kirk Mitchell
sabistebvor 13 Jahren

MMDCCXLII AUC. Zwei Jahre sind seit dem ersten Band vergangen. Erneut sieht sich Imperator Germanicus einer Verschwörung gegenüber. Die Prätorianer wollen ihn stürzten und der Geliebte, der Mutter des Sohnes seines Adoptivsohnes, strebt nach dem Purpur.
Der Putsch ist perfekt geplant. Germanicus bleibt nur die Flucht. Durch einen Abfluss hinausgeschwemmt, von einer Hurenabordnung verabschiedet (passend für einen Narren, der die Katastrophe, die sich über seinem Haupt zusammenbraute nicht gesehen hat), flüchtetet er mit dem Nihonier Tora mit dessen Fluggerät auf der Suche nach Verbündeten, während der Vesuv erneut Asche spukt. Das Schicksal des Imperiums ruht auf den Schultern dreier Frauen bedeutender Männer.

Ja, erneut sieht sich Germanicus einer Verschwörung gegen den Kaiser gegenüber, zum dritten Mal in drei Bänden, nicht sonderlich innovativ. Diesmal jedoch gibt es deutlich mehr Handlung und deutlich weniger Schlachtenbeschreibungen, ein Fortschritt gegenüber den ersten beiden Bänden. Hier kommt nun leider das Problem, dass der Autor wohl einige gute Ideen hatte, die dann aber auf halbem Wege wieder aus den Augen verliert. „Das Schicksal des Imperiums ruht auf den Schultern dreier Frauen bedeutender Männer„ kommt in gewisser Weise hin, hätte aber noch deutlich besser ausgearbeitet werden können. Der erneute Ausbruch des Vesuvs und seine Aschewolken sind nur Staffage der ersten Kapitel. Mitchell wagt sich auch das erste Mal daran mehrere Handlungsstränge parallel laufen zu lassen, was das Buch deutlich interessanter und lebendiger macht. Rolf geht eigene Wege, Germaicus geht eigene Wege und auch Claudia und ihr Geliebter bekommen einen eigenen Handlungsstrang.
Die an sich gute Idee, dass Germanicus die Republik wieder errichten will und das Kaisertum abschaffen will, geht irgendwie unter. Ja, sie ist Grund für den Putsch, aber wirklich durchdacht hat Germanicus die Idee nicht, wie er das bewerkstelligen will. Sklaverei als Fortschrittsbremse wird erwähnt, aber ansonsten, keine weiteren Ausführungen dazu. Schade, das hätte echt Potential gehabt.
Diesmal widmet er sich endlich der Frage, wie es kommt, dass die Julier, die nach Domitian eigentlich ausgestorben sein sollten, doch immer noch regieren: Domition ermordet Domitia und nimmt sich eine julisch-claudische Zuchtkuh zur Frau (Kapitel V).
Immer noch gibt der Autor MMDCCXLII AUC als Jahr an, jedoch sind seitdem bereits 2 Jahre vergangen, hier müsste MMDCCXLIV stehen.
Fazit: Immer noch nicht sonderlich innovativ, aber mit Abstand der beste Teil der Trilogie, der unabhängig auch einzeln gelesen werden kann. Ich würde empfehlen nur diesen Band zu lesen und die ersten beiden wegzulassen.

Cover des Buches Imperator (ISBN: 9783404230907)
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Rezension zu "Imperator" von Kirk Mitchell

Rezension zu "Imperator" von Kirk Mitchell
sabistebvor 13 Jahren

MMDCCXLII AUC. 14 Monate sind seit den Ereignissen von Prokurator vergangen. Germanicus ist nun Imperator des römischen Reiches und ihm steht ein Feldzug in die Novo Provinces (America) bevor. Er muss den Anführer der Atzteken Maxtla bezwingen, der zusammen mit den Sericern (Chinesen) gegen die Römischen Kolonien ins Feld zieht. Ihm zur Seite stehen einige Stämme der Nordamerikanischen Eingeborenen unter Führung der Indee vermittelt durch Alope, welche Jahrelang als Botschafterin in Tenochtitlan diente.

In gewisser Weise wiederholt der Autor den Plot des ersten bandes komplett, nur verlegt er ihn diesmal in die Novo Provinces. Germanicus sieht sich in diesem Band erneut zwei Gefahren gegenüber: einer Verschwörung gegen den Kaiser (diesmal er selber), und einem Glaubenskrieg diesmal der Azteken gegen das Römische Reich. Die Azteken brauchen viele Opfer, damit die Sonne einen erneuten 52 Jahre Zyklus beginnt und nicht erlöscht und hat dabei einige römische Bürger zu Opfern erkoren.
Erneut verliebt sich Germanicus in eine Frau, die ihn verrät und dann so endet wie im ersten Band schon seine Liebe. Joshua bar-Joseph taucht erneut als Dreh – und Angelpunkt der Aufspaltung der Zeitlinien auf und wieder werden wie im klassischen Lanzerroman haufenweise Schlachten geschlagen, belagert und gekämpft.
Erneut zu wenig Politik und geschichtlicher Hintergrund und vor allem zu wenig „was wäre wenn“. Historische Referenzen beziehen sich erneut alle entweder auf das bekannte klassische antike Geschichte oder auf jüngste Ereignisse dieser Geschichte, in den 200 Jahren dazwischen scheint nicht wirklich spannendes passiert zu sein, und alles, was der Autor dazu sagt ist „dennoch begann Germanicus allmählich zu begreifen, was die Welt vor vierzig Jahren aus dem zweitausenjährigen Schlummer aufgeschreckt hatte. Es war nicht so, dass es zwischen den alten Griechen und diesem unerklärlichen Erwachen keinen Fortschritt gegeben hätte; aber die meisten Erfindungen waren durch Zufalle entstanden“ (Kapitel XX). Nicht nur das, es scheint auch keine neue Literatur entstanden zu sein, auch Politisch hat sich so gar nichts getan, das ist einfach unglaubwürdig.
Erneut verwendet der Autor haufenweise lateinische Begriffe und alte Ortsbezeichnungen über den Text, bietet jedoch keinen erklärenden Anhang mit Übersetzungen, wie Dinostee.

Fazit: Nicht nur, dass es sich der Autor in seiner Was wäre wenn Welt zu einfach macht und einfach 2000 Jahre lang hat nichts geschehen lassen, er recycelt auch einen Großteil des Grundplots des ersten Bandes, was dieses Buch nicht nur wegen der Schlachtenbeschreibungen langweilig macht, sondern auch extrem vorhersehbar macht.
Man muss den ersten Band nicht kennen, um dieser Handlung zu folgen. Es werden zwar Ereignisse aus dem ersten Band erwähnt, im Großen und Ganzen steht diese Geschichte aber vollkommen eigenständig da.

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