Rezension zu Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen von Kirsten Boie
Guter Ansatz, jedoch ziemlich gewöhnungsbedürftig und nicht ohne Vorwissen lesbar
von LaLecture
Kurzmeinung: Nicht 100%ig gelungener Versuch, ernste Themen und Aussagen mit kindlichem und leicht verständlichem Erzählstil zu verbinden
Rezension
LaLecturevor 10 Jahren
Inhalt
"Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen" beinhaltet einige Kurzgeschichten über das Leben armer Kinder in Swasiland, einem Land in Afrika.
Meinung
Kirsten Boje ist eine der renommiertesten deutschen Kinderbuchautorinnen und wagt mit dieser Kurzgeschichtensammlung etwas ganz Besonderes. In kindlicher, sehr auf die jungen Hauptpersonen fixierten Erzählweise, beschreib sie den Alltag und die Probleme armer Kinder in Swasiland und spricht dabei ernste und wichtige Themen wie Hunger, Armut, mangelnde Bildung, AIDS und Prostitution an.
Interessant ist dabei, dass die Autorin das Land, über das sie schreibt, selbst besucht hat und die Schicksale, von denen sie berichtet, keineswegs erfunden sind.
An sich ist es eine tolle Idee, so wichtige Themen in kindgerechter Form zu verpacken und so auch den jüngeren Lesern näherzubringen, die sich über das Leben in Afrika bzw in Entwicklungsländern vielleicht noch keine Gedanken gemacht haben.
Problematisch finde ich allerdings, dass man das Buch trotzdem kaum ohne Vorwissen lesen kann, beispielsweise um die Anspielungen auf AIDS oder Prostitution zu verstehen. Mitunter bräuchten die jüngeren Leser für die Lektüre eventuell jemanden, der ihnen nötige Erklärungen liefert und Fragen beantwortet und selbst dann bin ich mir nicht sicher, ob man einem kleinen Kind gerne erklären möchte, dass in anderen Ländern kleine Mädchen Sex für Geld haben, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen.
Für mich als ältere Leserin, die bereits über das nötige Hintergrundwissen verfügte, war dagegen der kindliche und naive Schreibstil, der oft als Gedankenstrom formuliert war, ziemlich anstrengend zu lesen. Die meiste Zeit wünschte ich mir, der Erzähler würde nicht so viel um den heißen Brei herumreden, sondern lieber zur Sache kommen, konkrete Aussagen treffen und die Geschichten befriedigend beenden.
Meist enden die Erzählungen nämlich mitten im Geschehen, so wie sie auch begonnen haben, und erwecken so einen vielleicht realistischen, aber auch trostlosen Eindruck.
Fazit
"Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen" versucht, die Probleme in Entwicklungsländern in kindgerechter Form, vor allem durch die Augen der jungen Protagonisten, darzustellen. Dabei wird jedoch ein gewisses Hintergrundwissen, das kleine Kinder nicht unbedingt haben. Für ältere Leser dagegen ist der Schreibstil relativ anstrengend, weshalb ich insgesamt nur 3 Sterne vergebe.
"Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen" beinhaltet einige Kurzgeschichten über das Leben armer Kinder in Swasiland, einem Land in Afrika.
Meinung
Kirsten Boje ist eine der renommiertesten deutschen Kinderbuchautorinnen und wagt mit dieser Kurzgeschichtensammlung etwas ganz Besonderes. In kindlicher, sehr auf die jungen Hauptpersonen fixierten Erzählweise, beschreib sie den Alltag und die Probleme armer Kinder in Swasiland und spricht dabei ernste und wichtige Themen wie Hunger, Armut, mangelnde Bildung, AIDS und Prostitution an.
Interessant ist dabei, dass die Autorin das Land, über das sie schreibt, selbst besucht hat und die Schicksale, von denen sie berichtet, keineswegs erfunden sind.
An sich ist es eine tolle Idee, so wichtige Themen in kindgerechter Form zu verpacken und so auch den jüngeren Lesern näherzubringen, die sich über das Leben in Afrika bzw in Entwicklungsländern vielleicht noch keine Gedanken gemacht haben.
Problematisch finde ich allerdings, dass man das Buch trotzdem kaum ohne Vorwissen lesen kann, beispielsweise um die Anspielungen auf AIDS oder Prostitution zu verstehen. Mitunter bräuchten die jüngeren Leser für die Lektüre eventuell jemanden, der ihnen nötige Erklärungen liefert und Fragen beantwortet und selbst dann bin ich mir nicht sicher, ob man einem kleinen Kind gerne erklären möchte, dass in anderen Ländern kleine Mädchen Sex für Geld haben, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen.
Für mich als ältere Leserin, die bereits über das nötige Hintergrundwissen verfügte, war dagegen der kindliche und naive Schreibstil, der oft als Gedankenstrom formuliert war, ziemlich anstrengend zu lesen. Die meiste Zeit wünschte ich mir, der Erzähler würde nicht so viel um den heißen Brei herumreden, sondern lieber zur Sache kommen, konkrete Aussagen treffen und die Geschichten befriedigend beenden.
Meist enden die Erzählungen nämlich mitten im Geschehen, so wie sie auch begonnen haben, und erwecken so einen vielleicht realistischen, aber auch trostlosen Eindruck.
Fazit
"Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen" versucht, die Probleme in Entwicklungsländern in kindgerechter Form, vor allem durch die Augen der jungen Protagonisten, darzustellen. Dabei wird jedoch ein gewisses Hintergrundwissen, das kleine Kinder nicht unbedingt haben. Für ältere Leser dagegen ist der Schreibstil relativ anstrengend, weshalb ich insgesamt nur 3 Sterne vergebe.