Kirsten Brodde

 4,1 Sterne bei 20 Bewertungen
Autor*in von Einfach anziehend, Protest! und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kirsten Brodde leitet die globale Detox-Kampagne von Greenpeace, die sich mit den Umweltschäden der überhitzten Modebranche beschäftigt. Ihr Buch »Saubere Sachen« (2008) ist ein Standardwerk zum Thema Ökomode. Von 2012 bis 2015 war sie Mitglied der Jury des Bundespreises Ecodesign.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kirsten Brodde

Cover des Buches Einfach anziehend (ISBN: 9783962380540)

Einfach anziehend

 (9)
Erschienen am 01.10.2018
Cover des Buches Protest! (ISBN: 9783453280168)

Protest!

 (4)
Erschienen am 25.08.2010
Cover des Buches Saubere Sachen (ISBN: 9783453280038)

Saubere Sachen

 (3)
Erschienen am 26.01.2009

Neue Rezensionen zu Kirsten Brodde

Cover des Buches Einfach anziehend (ISBN: 9783962380540)
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Rezension zu "Einfach anziehend" von Kirsten Brodde

Fairtrade im Kleiderschrank
Highlandervor 5 Jahren

Mit Spannung habe ich dieses Buch erwartet. Ich habe nur ein begrenztes Budget für Kleidung und doch den starken Wunsch möglichst fair einzukaufen. Aber kann mir dieses Buch wirklich dabei helfen oder werde ich nur - mal wieder - ermahnt wie verschwenderisch wir doch alle leben?

Zuallererst ist das Buch sehr persönlich aufgebaut. Die Autoren scheuen sich nicht, ihre Konzepte und Ideen an sich selbst auszuprobieren und auf Fotos darzustellen. Ich fühlte mich weniger in einem Buch als in einem ständigen Dialog mit Kirsten und Alf (ja, ich duze sie, so persönlich fand ich es). Bevor es ans Eingemachte geht, wird ein Mode Fahrplan zum ökofairen Kleiderschrank vorgestellt. Ein bisschen wie die 10 Gebote der Fairtrade-Mode. Die Punkte sind aber nicht abgedroschen, sondern wirklich innovativ und haben mir noch mehr Möglichkeiten aufgezeigt. Auch danach besticht das Buch durch klare Struktur, übersichtliche Kapitel, wenig Blabla und präzise gesetzte Verweise zu Gleichgesinnten.
Im täglichen Meinungsdschungel sind Meinungen zahlreich, aber selten begründet. Die Theorien und Vorschläge in "Einfach anziehend" sind herausfordernd, kommen ohne erhobenen Zeigefinger aus (außer die Faktenlage zu Beginn des Buches) und sind sehr ausführlich, aber ohne langwierig zu werden, begründet.
Die Faktenlage am Anfang sorgt natürlich für einen gewollten Schock, und ich denke das ist selbst beim öko-affinen Leser der Fall. Denn dann kommt einem doch manchmal der Gedanke, was soll ich denn da groß bewirken, wenn ich jetzt meine Schuhe reparieren lasse... Danach beruhigt einen das Buch aber mit praktischen, umsetzbaren Tipps und vielen Gründen zur Hoffnung. Denn faire Mode im Kleiderschrank zu haben, ist nicht automatisch teuer. Eine Jeans oder Jacke zu reparieren, ist zumindest in meiner Heimatstadt weit billiger als ständig was neu zu kaufen. Und qualitativ, das macht das Buch auch deutlich, ist die Öko-Mode über Hippie-Leinensäcke mit kurzer Halbwertszeit längst hinaus. Lieber ein faires, robustes Produkt, als 10 Mal Wegwerfmode, die dann auch noch in der Produktion für Leid, Elend und Umweltverschmutzung sorgt.
Ich habe die klare Benennung von fairen Marken und absoluten Umweltzerstörern im Modebusiness als sehr angenehm und überhaupt nicht hetzerisch empfunden. Ist ja auch beinahe alles öffentlich nachlesbar, wenn man weiß, wo man suchen muss.
Die verwirrenden Begrifflichkeiten und das Chaos der Umweltsiegel wird endlich decodiert, sodass auch ein Laie (ich rede von mir) durchblickt und in Zukunft besser weiß, was fair ist und was nur so tut. Dafür ist auch die Auflistung von Fairtrade-Läden in Deutschlands Städten sehr hilfreich!
Ich vermute, dass das Buch kleine Probleme haben könnte, Menschen anzusprechen, die noch keinerlei Gedanken mit Fairtrade verschwendet haben, denn dann ist es besonders anfangs eher schockierend. Aber auch diesen Personen möchte ich das Buch sehr ans Herz legen. Wenn wir alle nur ein bisschen was machen,  geht's Mutter Erde und unseren Mitmenschen am anderen Ende der Welt doch schon sehr viel besser!
Insgesamt ein sehr gelungenes, ja ein sehr notwendiges Buch, das den gesamten Fair Fashion Bereich abdeckt und praxisnah zur FAIRänderung des Kleiderschranks beiträgt! 

Cover des Buches Einfach anziehend (ISBN: 9783962380540)
Fantasia08s avatar

Rezension zu "Einfach anziehend" von Kirsten Brodde

Ein Muss für jeden/jede welche sich für Umwelt und Mode interessiert!
Fantasia08vor 5 Jahren

Das Buch behandelt kurz und knackig, die momentane Situation der überschüssigen Modeindustrie. Ein riesiger Rohstoff-Verschleiss, unfaire Arbeitsbedingungen und eine katastrophale Öko-Bilanz, sind nur wenige Stichworte, die die Momentane Situation beschreiben.


Die Autoren (Kirsten Brodde & Alf-Tobias Zahn) haben es geschafft ein unkompliziertes und doch informatives Sachbuch, zum Thema Öko-Mode, zu veröffentlichen. Klare, strukturierte Kapitel, persönliche Tipps und ein tolles Layout.

Das Buch ist ein toller Ratgeber für Menschen (wie mich) welche sich immer wieder vornehmen, besser auf ihre Öko-Bilanz zu achten, aber wieder an der Umsetzung scheitern. Ich finde wenn jeder/ jede dieses Buch liest und nur wenige Tipps versucht umzusetzen, können wir dem Massenkonsum entgegenwirken und unsere Erde und ihre Ressourcen schonen.

Danke für dieses inspirierende Buch!  

Cover des Buches Die Generation Man-müsste-mal (ISBN: 9783426275764)
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Rezension zu "Die Generation Man-müsste-mal" von Claudia Langer

Rezension zu "Die Generation Man-müsste-mal" von Claudia Langer
M.Lehmann-Papevor 11 Jahren

Überzeugend argumentierter Appell für Wohlstand statt Wachstum

„Ich klage SIE an, nur kleine Schritte zu tun, die ihr Gewissen beruhigen, anstatt endlich die großen Hebel anzusetzen“.
„Ich klage mich selbst an.--- als Teil der Generation „man müsste Mal““.

Da spürt man schon zu Beginn des Buches Ärger, durchaus aber auch Ohnmacht vor den Umständen, vor sich selbst, vor dieser trägen, langsamen „Elefantenkraft“, die den Menschen unbewusst und unterbewusst träge vor sich hin steuert, ihn egoistisch sein und bleiben lässt. Jener Kraft, gegen die der „kleine“ Verstand kaum etwas auszurichten vermag und die immer nach egozentrischer Sicherheit erst und dann nach breiter Bequemlichkeit strebt.

Wobei Claudia Langer natürlich intelligent genug ist, diese Verflochtenheit des Menschen zu kennen, wahrzunehmen, aufzunehmen und dennoch ebenso klar und stringent genau jene Regionen anzusprechen vermag, die hier unter Umständen durch Erkenntnis und Einsicht gegensteuern könnten.
Es ist bei weitem kein resignatives oder pessimistisches oder rein nur klagendes Buch, das Claudia Langer verfasst. Es ist kein Ratgeber oder Training dafür, endlich mal übliche „gute Vorsätze“ umzusetzen, vor allem nicht im Sinne von „mal abnehmen“ oder anderen Unwichtigkeiten, die dennoch die Welt und das Streben der Menschen zu lenken scheinen.

Nein, im Kern ist diese luzide, intellektuelle und kritisch-rationale Streitschrift ein Ausdruck der Hoffnung. Des „sich nicht zufrieden Gebens“ angesichts der Probleme. Ein Ausdruck der Hoffnung allerdings im Sinne Havels: „die Gewissheit, dass etwas Sinn macht – ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht“.

In einer Welt, die zwar ständig in einem vagen „man müsste Mal“ verbleibt, aber eigentlich, wie Lang überzeugend ausführt, genau weiß, dass (und sogar was) „wir handeln müssen“.

Breit legt Lang den Finger in die offenen Wunden. Zeigt den „Burnout“ der Welt auf, zeigt die Generationen des „man müsste Mal“ auf und die Folgen dieser Haltung und legt zudem ein „Programm der Hoffnung“ vor, dass Sinn macht. Das zu offenem Diskurs und Streit, vor allem aber zur Handlung einlädt und auffordert. Und durchaus motiviert, nicht niedermacht, was wichtig ist.

Natürlich bietet Langer keine neuen Inhalte, die ökologischen und ökonomischen Probleme sind breit bekannt, ebenso wie Gier und das Streben nach Luxus und Anerkennung als Ursachen für viele dieser Probleme. Natürlich kann man Langer vorwerfen, hier und da polemisch über das Ziel hinauszuschießen. Alles geschenkt. Denn im Kern verbleibt eine strukturierte und fundierte Argumentation, die den Leser nachhaltig beeindruckt. Und die in der engen Anlehnung an die Struktur eines Burnout fassbar mögliche Etappen nachhaltig vor Augen führt. Und dies durch die gewählte Form mit ihren farblichen Absetzungen unterstützt.

Auch wenn zu befürchten ist, dass auch dieser einzelne Appell im Getriebe der Trägheit und eines „man müsste Mal“ wiederum versickern kann, es ist ein wichtiges Buch und es braucht mehr davon. Mehr von einer ständigen Erinnerung daran, dass Taten Dinge verändern, nicht Pläne allein. Und Menschen grundlegend und an sich zu Taten fähig sind. Oft eben nur nicht zur rationalen Steuerung dessen, was sie tun.

Claudia Langer legt den Finger auf eine bekannte und klar erkennbare Wunde, bietet zugleich aber Wege und Möglichkeiten an, einen anderen, verändernden Umgang mit den großen Problemen der Zeit zu „erstreiten“ und selber auf den Weg zu bringen. Nicht nur lesenswert, sondern auch „Tun-Wert“. Um einen Anfang zu machen. Erst mal fast egal, wie und wo.

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