In dem Buch "Krebs erklärt für Klein und Groß" von der Psychoonkologin Prof. Dr. Bianca Senf und der Psychologin Kirsten Grabowski werden die wichtigsten Fragen über den gesamten Krankheitsfall Krebs für Kinder und Erwachsene in einfachen Worten erklärt und mit tollen Bilder veranschaulicht. Am Ende bereichert das Buch durch eine Zauber-Trickkiste gegen belastende Gefühle, Tipps für Eltern im Umgang mit ihren Kindern und viele tolle Buchtipps und Internetadressen.
Ein gut strukturiertes und durchdachtes Buch macht deutlich, dass die Autorinnen viel Erfahrung mit Betroffenen haben. Sowohl mit Kindern, die selbst an Krebs erkrankt sind, als auch mit Kindern, in deren engstem Umfeld jemand an Krebs erkrankt ist. Wirklich alle wichtigen Fragen zur Erkrankung werden angesprochen und mit Bildern gut veranschaulicht. So beginnt das Buch mit der Erklärung der Fragen warum Krebs Krebs heißt und wie man die Diagnose stellt. Auch was ein CT und ein Röntgen ist, um die Diagnose zu stellen und die Behandlungen mit Chemotherapie oder Bestrahlung werden kurz und bündig erklärt. Die Bilder und die Themen haben mir hier besonders gefallen. Alles gut gewählt, nichts vergessen. Allerdings behandelt das Buch auch direkt viele der negativen Seiten, die alle von Krebs betroffenen Personen erleben wie schlechte Gefühle, quälende Fragen und den Tod. Nach dem großen Erklärteil folgen dann die Ideen zum Umgang mit schlechten Gefühlen und neugierigen Fragen der Kinder, die für uns dann nicht immer einfach sind. Die Buchtipps und Internetseiten sind umfassend und gut gewählt. Allein dafür lohnt sich der Kauf des Buches.
Insgesamt hat uns das Buch als Familie mit betroffenem Papa gut gefallen. Vor allem die Trickkiste und die Tipps für Eltern, sowie Buchtipps und weiterführende Adressen waren für uns hilfreich. Ab 3 Jahren können wir das Buch allerdings nicht empfehlen. Unser 3 Jähriger ist sprachlich sehr weit und hat sich die Bilder sehr gern angeschaut. Auch viele Fragen dazu gestellt und wollte es sich gern mehrfach ansehen. Die Texte sind so kurz, dass er ihnen folgen konnte und lange genug für ein paar Seiten Konzentration hatte. Aber viele Themen haben ihm Angst gemacht und unserer Meinung nach Fragen und Gedanken aufgeworfen, die er vorher zu der Krankheit noch nicht hatte und die zu viel sind für ein kleines Kind, auch wenn Mama oder Papa dabei sind. Wir würden das Buch für ältere Kinder empfehlen. Ab 6 oder 8 Jahren ca. und dann auch nicht fürs Alleinlesen sondern immer mit Gesprächspartner in der Nähe.



