Kirsten Hammann

 2 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Paarungsbereit.

Lebenslauf

Kirsten Hammann, 1965 in Aarhus geboren, zählt seit ihrem Debüt 1991 zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autorinnen Skandinaviens und ist mehrfach mit den wichtigsten Literaturpreisen, wie u.a. dem Nordic Literary Prize und dem The Danish Art Fund’s Prize, ausgezeichnet worden. Paarungsbereit war in Dänemark ein Riesenerfolg und stand monatelang auf der Bestsellerliste.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kirsten Hammann

Cover des Buches Paarungsbereit (ISBN: 9783442745371)

Paarungsbereit

 (5)
Erschienen am 14.04.2014

Neue Rezensionen zu Kirsten Hammann

Cover des Buches Paarungsbereit (ISBN: 9783442745371)
aufgehuebschtess avatar

Rezension zu "Paarungsbereit" von Kirsten Hammann

Da ist mein Leben teilweise spannender..
aufgehuebschtesvor 8 Jahren

In dieser Rezension geht es um den dänischen Skandal-Bestseller-Roman "Paarungsbereit" von Kirsten Hammann. Die deutsche Erstausgabe erschien im Jahr 2014 im btb Verlag und kostet 9,99 Euro. 538 Seiten versprechen Langatmigkeit und Verlust des Lesevergnügens.

Inhalt:
Julie liebt Casper. Casper liebt Julie nicht mehr und haut von heut auf morgen ab. Er sei ein halbes Jahr auf Goa, so seine Aussage. Das die Verlobung insgeheim gelöst wurde, möchte Julie nicht einsehen. Sie verteiligt ihren Ex auf biegen und brechen. Sie verzeiht es ihm auch, dass sie nun die komplette Miete von 12.000 dänischen Kronen tragen muss. Als sie einsieht, dass es nicht mehr zu stämmen ist, holt sie sich einen Untermieter in die Wohnung - Sune, Schriftsteller, der es nicht schafft, einen Roman zu schreiben. Während Julies Freunde schwanger werden (was sie sich so sehr gewünscht hat) und Sunes Freunde erfolgreiche Autoren sind, befinden sich die beiden auf ihrem persönlichen Tiefpunkt. Ein Unfall mit operativen Folgen an Julies Knie und die ein oder andere Schreibblockade von Sune führen dazu, dass sich die beiden näher kommen. Die Tatsache, dass Casper wieder in der Stadt ist und bei seiner neuen Freundin lebt, bricht Julie das Herz und führt dazu, in Sune einen Ausgleich zu finden. Irgendwie hofft sie sogar, nun von Sune schwanger zu werden. Doch auch das klappt nicht und als sie erfährt, dass Sune sie mithilfe eines Detektiv-Teddybären ausspioniert hat (auch in intimsten Momenten) wirft sie ihn aus der Wohnung. Ein offenes Ende lässt den Leser fantasieren, ob zwischen Julie und Sune Liebe entstand und ob diese es schafft, den Vertrauensmissbrauch wieder zu kitten.

Aufbau:
Zu Beginn des Buches wird der Leser in zwei Welten geschickt. In die Welt von Julie und in die Welt von Sune. Beide haben nichts miteinander zu tun und gehen unterschiedlichste Wege. Das zu verstehen dauerte einen Moment, denn der komplette Roman ist nicht in Kapitel unterteilt. Das einzige Anzeichen - woran erkennbar ist, in welcher Welt man sich befindet - sind zwei Leerzeilen nach einem Absatz. Ist nur eine Leerzeile benutzt worden, ist man noch in der gleichen Welt.
Es ist ein ewiges hin und her und fehlende Kapitelunterteilungen machen es schwer, das Lesen zu pausieren.
Der Roman wird von einem auktorialen Erzähler erzählt. Er ist allwissend und wechselt ebenso wie der Leser von Geschichte zu Geschichte. Er scheint allwissend und gibt teilweise Hinweise auf Aktionen, die zu einem späteren Zeitpunkt von Bedeutung werden.

Design:
Das Design des Buches finde ich sehr ansprechend und zum Inhalt passend. Der Umschlag ist hauptsächlich in schwarz gehalten mit weißen und roten Akzenten. Lediglich der Buchrücken hat einen Bordeauxton als Grundfarbe. Auf dem Cover sind drei Münder abgebildet, der Name der Autorin und der Buchtitel. Die Schriften sind sehr gut lesbar. Auf dem Cover ist ebenfalls der Aufkleber 'Der Skandalbestseller aus Dänemark' angebracht.
Die Buchrückseite ist ebenfalls angständig gestaltet. Der Rückentext verspricht viel mehr als das Buch hergibt und kann den potentiellen Leser ein wenig täuschen. Zwar stimmt alles, was da steht, aber es klingt wesentlich spannender als es ist. Auch eine Kritik der 'Politiken' (eine dänische Zeitung) ist abgedruckt, jedoch kann ich diese positive Beurteilung nicht unterstützen.

Buchempfehlung?
Nein. Der Inhalt des Buches ist sehr langatmig. Die Geschichte an sich mag nicht langweilig sein, dennoch sind viel zu viele Passagen im Buch zu weit gefasst. Dialoge werden gezeigt, die nichts mit dem Verlauf der Geschichte zu tun haben. Die Wendepunkte (Unfall von Julie, klärendes Gespräch mit Casper, ...) hätten viel schneller im Buch folgen können. Es sind unmegen an unwichtigen Informationen enthalten, die einfach nur Seiten füllen. Ohne Mehrwert.
Eine Abhandlung von 2 unterschiedlichen Leben stell ich mir nicht unter dem Begriff 'Roman' vor. Ich erwarte dann schon eine spannendere Handlung. Noch dazu war der Verlauf der Bekanntschaft von Julie und Sune sehr vorhersehbar.
Dass das Buch ein Skandal war, ist vorstellbar. Es gibt sehr vulgäre Passagen in dem Buch, doch seit 'Shades of grey', 'After..' und diversen anderen Reihen hat sich diese Art von Buch wohl schon etwas weiter etabliert. Auch das ein Tabuthema wie eine Totgeburt angesprochen und behandelt wird, kann als kleiner Skandal verstanden werden.

Letztlich gab es keinen Lesegenuss und ich verspürte nicht den Drang, unbedingt weiterzulesen. Ich habe sogar darüber nachgedacht, das Buch nicht mehr auszulesen. Ich zählte dann die Seiten und quälte mich bis zum Schluss durch, da ich dir natürlich sagen wollte, wie die Geschichte ausgeht.

Diese Rezension erschien erstmals auf meinem Blog
www.aufgehuebschtes.blogspot.de

Cover des Buches Paarungsbereit (ISBN: 9783442745371)
Katzyjas avatar

Rezension zu "Paarungsbereit" von Kirsten Hammann

Nicht zu empfehlen außer wenn man viel gerede mag ;-)
Katzyjavor 8 Jahren

Julie und Casper sind verlobt und wollten Heiraten, ein Haus kaufen und eine Familie gründen, doch dann bucht er einfach eine Reise nach Indien und meint er müsse sich erst sicher sein und sich selbst finden bevor er diesen Schritt wagt. Nun steht Julie alleine da mit diesem großen teurem Mietshaus und ist gezwungen jemanden zur Untermiete aufzunehmen, oder sie muss sich eine kleinere Wohnung suchen. Aber warum sollte sie sich eine kleinere Wohnung nehmen, wenn doch Casper nach sechs Monaten wieder nach hause kommt? So zieht nun der Schriftsteller Sune bei Julie ein und sie teilen sich von nun an Küche und Badezimmer. Julie versinkt in selbstmitleid und wartet Sehnsüchtig auf Casper. Ihre Freundin Nina meint Julie sollte sich damit abfinden, das er nicht mehr zu ihr zurück kommt, doch das will Julie nicht glauben.

Das Cover ist erstmal ziemlich unspektakulär,was aber der Klappentext wieder wett macht, denn dieser liest sich sehr gut. Die Protagonistin Julie nervt mich ein wenig mit ihrer Naivität. Sie glaubt penetrant daran das Casper zu ihr zurück kommen wird und das dieser einfach nur in Ruhe über die Zukunft nachdenken muss, immerhin ist so eine Hochzeit ja ein großer Schritt, aber mal im Ernst? Wer glaubt da an ein Happy End? Ich schreibe die Bewertungen auch mal zwischendurch und gerade bin ich auf Seite 300 und es ist echt ätzend...sorry, aber dieses Buch ist einfach nicht mein Fall. Hier wird auf mehreren hundert Seiten beschrieben wie sehr Julie leidet und wie verzweifelt Sune versucht einen Roman zu schreiben. Das ist sowas von nervig das ich einfach nicht vernümpftig rein komme. Und dann immer zwischendrin mal so ein ordinärer Satz in dem es um Sunes Vorstellungen geht was er gerne mit Frauen machen würde...so zusammenhanglos in den Raum geschmissen. Ich verstehe nicht wie dieses Buch ein Bestseller werden konnte.Aus der Grundidee hätte man etwas spannendes schaffen können, aber das ist der Autorin aus meiner Sicht leider nicht gelungen. Und das Ende lässt auch sehr zu wünschen übrig...

Cover des Buches Paarungsbereit (ISBN: 9783442745371)
Eva-Maria_Obermanns avatar

Rezension zu "Paarungsbereit" von Kirsten Hammann

Kühl, detailliert, lang
Eva-Maria_Obermannvor 8 Jahren

Julies Verlobter hat von heute auf morgen ab und lässt sie sitzen – in der gemeinsamen Wohnung, mit all seinen Sachen. Um die Miete zu bezahlen nimmt Juli Sune als Untermieter auf. Sune ist Schriftsteller und will endlich den Roman schreiben, der ihn aus dem Schatten ins Rampenlicht befördern soll. Während Juli an sich und ihren Beziehungsqualitäten zweifelt, hat Sune Schreibblockade. Um sich zu inspirieren beginnt er, Juli auszuspionieren und plötzlich sind beide in eine Beziehung geschlittert, die sie doch gar nicht führen wollten.

Skandalös fand ich den Roman nicht. Ja, Sune überschreitet Grenzen, indem er Juli überwacht und ausspioniert. Er geht mehr als einen Schritt zu weit. Doch einen Skandal macht das noch nicht. Auch die mehr oder minder erotischen Sexszenen sind aus meiner Sicht keine Schlagzeile wert. Dafür ist der Stil des Romans zu kühl. Weit gefächert macht der Erzähler auch vor den Toilettengängen der Figuren nicht halt und wirft damit die Frage auf, ob auch das Realismus oder Grenzüberschreitung ist. Aus meiner Sicht eher das erste. Der realistische und dadurch alltägliche Blick auf die Figuren macht den Leser zum Beobachter, etwas wie bei einer Dokumentation und die Rolle des Spions in der Beziehung zwischen Figuren – Erzählern – Autor – Leser ist je nach Perspektive zu vergeben.

Die Geschichte selbst ist dabei relativ unaufregend. Zwei erwachsene Menschen, die sich näherkommen, weil sie zusammenwohnen und durch Umstände schon fast gezwungen sind, eng miteinander zu kommunizieren. Für Julie wie Sune ist diese Situation dabei ungewohnt, denn bisher habe sie immer eine andere Stellung innerhalb der Beziehung eingenommen. Dass sie das Blatt für beide am Ende wendet, ist da das mindeste der Figurenentwicklung, die dabei dennoch sehr flach bleibt.

Kritikwürdig war für mich die aufgezeigten Vorstellungen vom Verhältnis zwischen Mann und Frau. Juli ist sehr konservativ und will unbedingt Mutter werden und Hausfrau sein. Diese extreme Vorstellung der Mutterfigur, die sie verkörpert ist dabei leider immer noch als Beispiel einer Gesellschaft zu verstehen, die Gründe im Zurückdrängen der Frau in ihre Mutterrolle auch gerne an ihrer Biologie versucht festzumachen. Gleichzeitig waren die Szenen, in denen Julie dieser Kinderwunsch zum Wahn gereicht erstaunlich gut, nachvollziehbar und realistisch. Sie ist getragen vom ständigen Wunsch, der stetigen Hoffnung, weil sie glaubt, dann endlich würde etwas Beginnen, dass sie auszeichnet. Dass sie dies auch am Ende nicht als Fehler erkennt und ihr Leben als Leben begreift ist für mich ein großes Manko am Roman.

Gereifter kann dagegen Sune bezeichnet werden, der den Status des immergeilen Selbstbefriedigers nicht nur sporadisch abwirft, sondern in der Beziehung mit Juli tatsächlich die Würde seiner Freundin zu verstehen lernt – nur nicht wirklich zu würdigen. Die Bestrafung folgt hier allerdings auf dem Fuße. Vertrauen soll nicht missbraucht werden, es gibt Grenzen, die es nicht zu überschreiten gilt.

Angelehnt ist die Geschichte dabei oft an eine Telenovela, in der Juli sich mit den Launen ihres Schicksales gefangen sieht. Der Abspann ist darum meiner Meinung nach gut getroffen und macht die Geschichte wieder realistisch. Zwischen all diesen Extremen gefangen ist der Roman durchaus interessant, aber nicht für jeden geeignet. Der kühle Stil machte mir zu schaffen, die detaillierte Beschreibung des Alltags ufert in einem langwierigen Lesen und hält nur hier und da die eigentlichen Punkte bereit. Vielleicht wissen eifrige Leser der dänischen Literatur das Buch mehr zu würdigen.

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