Kirsten Jüngling

 3,6 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Beethoven, Emil Nolde und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Die Publizistin Kirsten Jüngling, geboren 1949, schrieb hochgelobte Biographien über Elly Heuss-Knapp, Elizabeth von Arnim, Frieda von Richthofen, Franz und Maria Marc, Katia Mann sowie die Doppelbiographie über Schillers Frau Charlotte und deren Schwester Caroline von Lengefeld. 2008 legte sie die erste Biographie von Heinrich Manns Ehefrau Nelly vor. Zuletzt erschien ihre Biographie über Emil Nolde. Kirsten Jüngling lebt in Köln. 

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kirsten Jüngling

Cover des Buches Beethoven (ISBN: 9783549074848)

Beethoven

 (5)
Erschienen am 13.09.2019
Cover des Buches Emil Nolde (ISBN: 9783548377063)

Emil Nolde

 (3)
Erschienen am 14.07.2017
Cover des Buches Katia Mann (ISBN: 9783548604817)

Katia Mann

 (2)
Erschienen am 01.11.2004
Cover des Buches Schillers Doppelliebe (ISBN: 9783548606507)

Schillers Doppelliebe

 (2)
Erschienen am 12.07.2006
Cover des Buches Franz und Maria Marc (ISBN: 9783548613123)

Franz und Maria Marc

 (1)
Erschienen am 12.02.2016

Neue Rezensionen zu Kirsten Jüngling

Cover des Buches Beethoven (ISBN: 9783549074848)
S

Rezension zu "Beethoven" von Kirsten Jüngling

Ein widersprüchlicher Charakter
Senziwanivor 4 Jahren

Dieses Buch ist eine Fundgrube für alle, die den Menschen Ludwig van Beethoven kennenlernen möchten.

So viel sei vorweggenommen: Dieser geniale Mann hat es seiner Umgebung nicht leicht gemacht. Um seinen neunjährigen Neffen unter seinen Einfluss zu bringen, scheute er auch nicht davor zurück, auf gerichtlichem Wege gegen seine Schwägerin vorzugehen und dabei seinen damals schon legendären Ruf in die Waagschale zu werfen. In der Folge unternahm er alles, Mutter und Sohn voneinander fernzuhalten.

Die Autorin zeichnet das Bild der Persönlichkeit Ludwig van Beethovens in vielen Begebenheiten nach und bringt uns einen widersprüchlichen Charakter nahe, der sich nach Nähe zu anderen Menschen sehnte und dennoch alles tat, um sie abzustoßen.

Deutlich wird, dass nicht alles, was uns überliefert wurde, heute mit letzter Gewissheit erklärt werden kann. Vergeblich wartet der Leser darauf zu erfahren, wer die Geliebte war, der Ludwig van Beethoven den Brief an eine unsterbliche Geliebte widmete. Die Autorin trägt die Fakten zusammen, die für die eine oder andere Dame in der Nähe des Komponisten sprechen und nimmt den Leser so mit auf eine spannende Reise, die vielleicht nie ihr Ziel erreichen wird.

Ein empfehlenswertes Buch.

Cover des Buches Beethoven (ISBN: 9783549074848)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Beethoven" von Kirsten Jüngling

Ludwig van Beethoven - ein Mann mit vielen Gesichtern
Bellis-Perennisvor 5 Jahren

Diese Biografie gibt uns einen detailreichen Blick auf das Leben Ludwig van Beethovens. Sie bereitet die Leser auf die Flut von Büchern, die zu Beethovens 250. Geburtstag 2020 erscheinen werden.  

Ludwig wird 1770 in Bonn geboren. Vater Johann erkennt bald das musikalische Talent seines Sohnes und ermöglicht ihm eine fundierte Ausbildung. Allerdings ist Johann van Beethoven ein schwerer Alkoholiker. Dass dies in einer Zeit von chronischem Alkoholabusus erwähnt wird, sagt eigentlich alles. Natürlich prägt diese Kindheit einen Menschen. Dazu kommt, dass Ludwig in einer höchst dramatischen Zeit lebt: 1789 Revolution in Frankreich, 1793 werden König Louis XVI. und Königin Marie Antoinette geköpft, bis 1815 überzieht Napoleon ganz Europa mit Kriegen.

Da ist es erstaunlich, dass überhaupt Platz für Kunst und Kultur sein kann.

Ludwig hat nie gelernt mit Geld umzugehen und damit ist er ebenfalls ein Kind seiner Zeit. Schulden machen ist en vogue - Was kostet die Welt? Morgen schon kann alles vorbei sein! 

Auch das unstete Leben ist typisch für seinen bürgerlichen Stand und die Epoche. Als Künstler muss er dorthin reisen, wo seine Mäzene leben. Er wird von zahlreichen Adeligen finanziell unterstützt. Er lernt die Créme de la Créme des kulturellen Lebens kennen: Haydn, Albrechtsberger, Salieri, Goethe oder die Brentanos.   

Meine Meinung: 

Ich mag grundsätzlich Biografien, die viele geschichtliche Details enthalten, die aus Briefen zitieren. Doch das eine oder andere Mal war es mir fast zu viel. Da werden zusätzliche Anmerkungen, die reine Nebenfiguren betreffen, in Klammer oder zwischen Bindestriche gesetzt. 

Die aufwändige Recherchen der Autoren und das daraus gewonnene Wissen erschlagen den Leser beinahe. Nicht alles, was der Schriftsteller weiß, muss so detailliert an den Mann (Frau) gebracht werden. 

In insgesamt 27 Kapiteln zeichnet Kirsten Jüngling ein eher düsteres Bild des Komponisten.  

Der erbitterte Rechtsstreit um die Vormundschaft über seinen Neffen Karl füllt viele Seiten. Hier wird jede Menge Schmutzwäsche gewaschen. Das Motiv, seinem Neffen eine adäquate Erziehung angedeihen zu lassen, erscheint mir hier ein wenig vorgeschoben bzw. dann in einem Justament-Standpunkt zu enden. Gut hat mir gefallen, dass hier historische Details genannt werden, die sonst eher unbekannt wären: Zum Beispiel die unterschiedliche Gerichtsbarkeiten, die eine für die Adeligen, die andere (der Magistrat) für die Bürger.  

Die zahlreichen echten oder angedichteten Liebschaften finden zwar Erwähnung, aber ganz erschließt sich mit Beethovens Verhältnis zu den Frauen nicht. 

Einigen Lesern wird vielleicht unbekannt sein, dass es so etwas wie das Urheberrecht zu Beethovens Lebzeiten noch nicht gegeben hat. So konnte jeder – auch der Großmeister selbst – bei anderen Komponisten „abkupfern“. Musikverlage konnten die Notenblätter der Werke verkaufen, ohne dass der Schöpfer auch nur einen Cent an Tantiemen erhalten hätte – heute unvorstellbar. 

Ähnlich wie das Buch von Eleonore Büning „Reden wir über Beethoven“, hat mir ein wenig die Leichtigkeit in dieser Biografie gefehlt. 

Leider gibt es auch eine Reihe von Tippfehlern (z.B. „Geschäftsgebahren“ S.193), die mein Lesevergnügen ein wenig gestört haben.  

Fazit: 

Eine sehr detailreiche Biografie, der es ein wenig an Leichtigkeit fehlt. Dennoch gebe ich 4 Sterne, denn die viele Recherchearbeit sollen auch belohnt werden.

Cover des Buches Beethoven (ISBN: 9783549074848)
seschats avatar

Rezension zu "Beethoven" von Kirsten Jüngling

Eine Biografie voller Fakten, aber mit wenig Unterhaltungspotenzial
seschatvor 5 Jahren

Ludwig van Beethoven (1770-1827) war ein eigensinniger und ambivalenter Zeitgenosse, der allein für die Musik lebte. Seinen Mitmenschen gegenüber verhielt er sich oft launenhaft. Die Kindheit war schwierig, der Vater ein alkoholkranker Tyrann und von Hauswirtschaft wie Finanzen verstand das musikalische Genie wenig. Anhaltende gesundheitliche Probleme sowie die eigene Sprunghaftigkeit im Privaten machten ein solides bürgerliches Leben unmöglich. Wohnungen und Anstellungen wechselten häufig.


Kirsten Jüngling hat all diese Fakten über van Beethoven im vorliegenden Buch zur Sprache gebracht, wenn auch anders als erwartet. Während Konrad Beikircher mit viel Witz und Charme in "Der Ludwig - jetzt mal so gesehen" über Beethovens Menschsein philosophiert, gelingt es Jüngling nicht, den Leser mit dem an sich interessanten Sujet zu fesseln. Nüchtern, faktisch überfrachtet und ohne große Pausen bzw. wirklich sichtbare Unterteilungen berichtet die Autorin aus dem Leben des Musikers. Der unterhaltsame Aspekt sowie der rote Faden blieb auf der Strecke. So intensiv ihr Quellenstudium auch gewesen sein mag, so wenig erkenntnisreich, weil oftmals zu detailverliebt und zu zitatenreich fielen Jünglings Ausführungen aus. Kurzum, ich musste mich mehrmals dazu zwingen, die Lektüre nicht vorzeitig zu beenden. Auch wenn gegen Ende einzelne Kapitel lesbarer waren, so konnte mich die Biografie insgesamt, gerade im Vergleich zu Beikirchers lesenswerten Werk, nicht begeistern. 

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