Eine zauberhafte , feinfühlige Bilderbuchgeschichte
über eine Regenbogenfamilie
Kunterbuntes Familienleben
Vielfalt
und eine Samenspende
Erzählt von der kleinen Protagonistin Esme
für Kinder ab 4 JahrenFamilie und unsere Gesellschaft sind vielfältig. Leider ist längst nicht alles so akzeptiert, wie wir es uns wünschen würden. Umso wichtiger sind Bilderbücher, die Vielfalt vorleben und auch als ganz selbstverständlich betrachten.
Genauso ein Bilderbuch ist Clara - Meine kleine Schwester von nebenan, in der es um Regenbogenfamilienleben und den Weg der Samenspende geht.
Einfühlsam und mit einer fast kindlichen Leichtigkeit, der so viel Selbstverständlichkeit inne wohnt, erzählen Kirsten Reinhardt und Christiane Fürthges die Geschichte von Esme und ihrer kleinen Schwester Clara, die zwar irgendwie Esmes Schwester ist, aber dann doch nicht so ganz, wie man es erst einmal vermutet.
Klingt verwirrend? Ist es aber ganz und gar nicht und das macht Esme jedem Leser auf ganz einfache Weise klar.
Esme lebt mit ihrer Mama und ihrem Papa zusammen. Als Esme geboren wurde haben sich viele mit der kleinen Familie gefreut. So auch die beste Freundin ihrer Mutter, die nur zu gern selbst Mutter werden wollte. Doch diese Freundin lebte mit ihrer „Verliebten“ zusammen, und „zwei Frauen können kein Kind machen“ (Zitat).
Ganz simpel und klar erklärt Esme uns Lesern (den Kindern), was es braucht, damit ein Baby entstehen kann. Dabei fokussiert sich alles auf die einfache Gleichung Samen treffen auf Eizelle = so entstehen Babys. Christiane Fürthges fängt diesen Vorgang in einem ebenso einfachen klaren Bild ein. Clara hält ein und Esme ein Bild mit ein paar Samen. Und dann gibt es ein großes Bild, bei dem sich die Samen zur Eizelle bewegen. Sowohl Eizelle als auch Samen haben Gesichter, was alles noch schöner und kindgerechter macht. Die Mama gibt die Eizelle, der Papa den Samen.
So entstehen Babys. Esmes Mama fand es ungerecht und traurig, dass ihre Freundin kein Baby bekommen konnte, weil ihre Verliebte auch eine Frau ist und dann hatte sie eine Idee.
„Wer viel hat, kann doch teilen.“
Und Esmes Papa hatte ja Samen genug, also gab er der Freundin ein kleines Töpfchen mit Samen ab und so konnten die Freundin der Mutter und ihre Verliebte auch Mütter werden,
Clara wurde geboren.
Clara ist nun Esmes allerbeste Freundin. Sie spielen viel zusammen, wohnen dicht beieinander, manchmal streiten sie auch, aber vertragen sich auch schnell wieder. Oft spielen sie Schwestern und das sind sie ja auch irgendwie. Das Esme Claras Geschichte erzählt macht es für Kinder besonders nahbar und gleichzeitig wirkt es auch so selbstverständlich.
Wer weiß, wie Kinder Dinge erklären, mit welcher Klarheit und Selbstverständlichkeit und einer Abgeklärtheit, die uns Erwachsene einfach schmunzeln lässt, der ahnt vermutlich wie gut genau das dieser Geschichte tut.
Mit wenigen Worten und fokussierenden klaren Bildern erleben wir so eine Geschichte voller Vielfalt und Diversität. Wir erleben, dass Leben und Familie bunt sind. Wie schön, dass es heute so viel Möglichkeiten gibt so zu leben, wie man gerne möchte. Dass zwei Frauen, oder auch zwei Männer zusammenleben und Kinder haben ist leider immer noch in vielen Augen nicht o.k. Es braucht Bilderbücher wie dieses, damit Kinder schon so früh wie möglich erleben, dass das alles zum Leben einfach dazu gehört.
Ich kann es nur immer wieder hervorheben, Esmes selbstverständlich, abgeklärte Art über Clara und ihre Mütter zu erzählen vermittelt die Selbstverständlichkeit, die selbstverständlich sein sollte,
Christiane Fürthges Bilder unterstützen die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit ganz fantastisch, sehen wir dort doch, ganz normalen Kinder- und Familienalltag. Kinder, die miteinander spielen, Erwachsene, die glücklich mit ihren Kindern sind.
So einfach ist das!
Auf euch wartet ein tolles und wichtiges Buch, zauberhaft erzählt von Esme und wundervoll illustriert von Christiane Fürthges. Ein Buch, dass in keiner Einrichtung mit Kinder und keiner Bibliothek fehlen sollte und hoffentlich in vielen Kinderzimmern ein Zuhause findet.
Wer ein Buch sucht in dem zwei Papas erzählen, wie sie Väter geworden sind, dann empfehle ich euch das wundervolle Bilderbuch von Marcel Kahl, in dem er seinen Kindern erklärt, wie sie entstanden sind.
Thema Eizellenspende und Leihmutterschaft.
Auch das gehört zum vielfältigen Familienleben.
Marcel Kahl erzählt mit der gleichen selbstverständlich Leichtigkeit wie Kirsten Reinhardt ihre Esme erzählen lässt. Hier hat die bekannte Illustratorin Lisa Rammensee zauberhafte und toll erklärende Bilder gezaubert.