Rezension zu "Clara" von Kirsten Reinhardt
INHALT:
Esme und Clara verbringen viel Zeit miteinander und spielen jeden Tag zusammen. Sie bauen Höhlen, spielen Verstecken, verkleiden sich, oder fahren zusammen Roller.
Manchmal streiten sie sich und vertragen sich wieder.
Sie sind beste Freundinnen, aber auch Schwestern.
Ihre Mamas sind ebenfalls beste Freundinnen und wie es dazu kam, dass Esme und Clara den gleichen Papa haben, erzählt Esme in diesem Buch.
MEINUNG:
Familie kann so unterschiedlich aussehen, da Liebe so vielfältig und grenzenlos ist – schön, dass das Thema hier aufgegriffen wird und damit Kindern Diversität vermittelt.
So werden in diesem Bilderbuch unterschiedliche Familienmodelle aufgezeigt: Mama, Papa und Esme, die sich ganz doll lieb haben und Clara, die mit ihren beiden Mamas zusammenlebt und den gleichen (biologischen) Papa wie Esme hat. Und irgendwie sind sie damit auch alle miteinander verbunden, da Esme und Clara somit Halbschwestern sind.
(Achtung Spoiler!)
Dabei spielt das Thema „Samenspende“ eine große Rolle, welches Esme auch kurz und sachlich erklärt. Mamas beste Freundin und deren „Verliebte“ wollten auch ein Kind haben und daher hat Papa ihnen Samen gespendet, da man Ei und Samen benötigt, damit ein Kind entstehen kann.
Weiter geht das Buch hier nicht in die Tiefe, was aber auch gar nicht unbedingt notwendig ist für das Alter und diese Geschichte. Wenn Fragen bei den Kindern auftauchen, kann man immer noch weitere Erklärungen einschieben.
Die recht sachlichen Erklärungen über die Entstehung eines Kindes und die Samenspende fand ich an sich passend, nimmt dem Buch jedoch etwas an emotionalem Bezug.
Gewünscht hätte ich mir zudem, dass im Text nochmals verdeutlicht wird, dass Clara zwei Mamas hat. Auch wenn es natürlich Sinn ergibt, dass Esme sie aus ihrer Perspektive „nur“ als die „Verliebte“ bezeichnet. Für die jungen Zuhörer*innen würde ich das zum besseren Verständnis trotzdem hervorheben.
Die Texte sind kurz und überwiegend leicht verständlich, die liebevollen Illustrationen sind nicht zu detailreich, sodass der Fokus mehr auf den Inhalt gerichtet ist.
Vom Verlag wird das Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Dieser Empfehlung schließe ich mich an.
FAZIT: Insgesamt eignet sich das Bilderbuch sehr gut dazu, um mit Kindern ab 4 Jahren über Themen wie vielfältige Familienmodelle, Samenspende & Entstehung von Kindern ins Gespräch zu kommen. Dafür würde ich es persönlich auch einsetzen. Von mir gibt es daher eine Empfehlung und 4/5 Sterne!