Inhaltsangabe:
Dramatisch, melancholisch und wunderschön:
Der Liebesroman »Reise mit Emma« erzählt von Livs schicksalhafter Reise auf den Spuren der Liebesgeschichte ihrer Großeltern.
Obwohl ihr nach einer großen Enttäuschung so gar nicht nach Romantik zumute ist, reist Liv auf den Spuren der Liebesgeschichte ihrer Großeltern Emma und Paul quer durch Irland und Frankreich – für Emma, die die Reise wegen eines gebrochenen Beins nicht selbst antreten kann.
Dank Instagram ist Emma trotzdem überall dabei. Auch, als Liv auf einer kleinen irischen Insel Liam begegnet und ihr eigenes Glück plötzlich zum Greifen nah scheint. Und als Liam zur verabredeten gemeinsamen Weiterreise nach Frankreich einfach nicht auftaucht, und Liv tief verletzt versucht, ihn zu vergessen. Doch da hat sie die Rechnung ohne Emma gemacht …
Mit viel Gefühl erzählt Kirsten Schützhofers Liebesroman von der großen Liebe zwischen Emma und Paul und von Livs Reise zu sich selbst, an deren Ende ihr eigenes Glück wartet.
Meine Meinung:
Für mich hatte das Buch einen holprigen Start. Enkelin Liv übernimmt notgedrungen Großmutter Emmas Reise, als diese aufgrund eines Beinbruchs nicht reisen kann. Ob und wieviel Kontakt die beiden bisher hatten, erschließt sich mir nicht. Die Reiseroute ergibt sich aus einem Album, welches Emma und ihr früh verstorbener Mann Paul auf ihrer damaligen Reise angelegt haben. Liv bereist diese Route und dokumentiert alles online für die Oma. Liv meint, es gab Geheimnisse zwischen oder bei den Großeltern, über die nicht gesprochen wird. Auf den Fotos kommt ihr die Stimmung nicht immer optimal vor. Das Kennenlernen von Liv und Liam erscheint mir sehr vorhersehbar, alles vor der Kulisse Irlands. Zwei Fremde finden sich nach kurzer Zeit anziehend, wissen nichts voneinander, schmieden Pläne und dann urteilt Liv mit Freundin Jenna sehr vorschnell gegenüber Liam, ohne seine Geschichte zu kennen. Das finde ich unfair und unreif. Trotzdem sieht Liv in jedem Mann Liam - so wenig kann sie doch nicht von ihm halten. Vom Kurztrip mit Jenna durch Dublin geht es für Liv, die inzwischen etwas Gefallen an der Reise gefunden hat, weiter nach London. Leider klingt der Aufenthalt in London für mich wie eine hektische Reise, auf der möglichst viel gesehen, getrunken und jede Menge gegessen werden muss. Eine Aufzählung ohne Erholung, ohne Spannung und schon geht es weiter nach Paris. Dort taucht Liam auf, ohne Erklärung, warum er Liv an der Fähre versetzt hatte und ohne viel Gerede sind die beiden plötzlich ein Paar, kommen sich näher und alles scheint gut. Mir ist hier zu viel offen, keine Gespräche, keine Erklärungen, nichts. Die nächsten Etappen sind Bordeaux, ein malerisches Weingut, Marseille… Heiße Küsse, Gerede von Liebe, immer sehr detailliert verzehrtes Essen- mir fehlt absolut die Spannung. Per Instagram informiert sich Emma über „ihre“ Reise, weil Liv fleißig Fotos hochlädt, allerdings mischt sie sich auch des Öfteren ein - warum lässt sie Liv nicht alleine ihren Weg gehen? Liam hat ein Geheimnis, das er zunächst nicht mit Liv teilen will. Komische Situation, aber seine Entscheidung - Liv ist misstrauisch und spioniert ihm nach, das geht für mich überhaupt nicht.
Im letzten Viertel gibt es einen Rückblick, der einiges auf- und erklärt; ab hier hat mir das Buch besser gefallen, als bisher.
Nach einem weiteren Jahr brechen Emma und Liv nochmals Richtung Irland auf, was auch endlich Lösungen bringt.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich hatte mir viel mehr vom Buch erhofft, als eine langatmige Reiseaufzählung mit vielen Unklarheiten. Das blasse Titelbild mit pinker Schrift, schönen Blüten und einer jungen Frau vor dem Eiffelturm ließ mehr und anderes vermuten.
Von mir bekommt die eher traurige und düstere „Reise mit Emma“ 2,5 Sterne.