Wer ist nicht von Zwillingen fasziniert?
Das Phänomen ‚Zwillinge‘ faszinierte die Menschen schon immer. Zwillinge werden je nach Kultur und Epoche verteufelt oder vergöttert, gemieden oder bewundert, studiert, beschrieben und besungen. Dieses Buch vereint zehn neue, ganz unterschiedliche Zwillingsgeschichten und –gedichte von Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in sich. Die Vielfältigkeit der Geschichten zeigt, dass Zwillinge ihre Faszination auch heute noch nicht eingebüsst haben.
Hier möchte ich die zehn Geschichten und Gedichte aus unterschiedlichsten Genres kurz vorstellen:
Andrea Engler: Bruder Es ist das Los von Zwillingen, ständig verglichen zu werden. Das Individuelle jedes Einzelnen geht dabei oft unter. Dass Zwillinge darunter leiden könnten, wird dabei zu wenig bedacht.
Karoline Farkas: Zwei Welten Das Gedicht „Zwei Welten“ beschreibt die schmerzhafte Geburt eines Ich. Das „Du“ im Gedicht ist sein Zwilling, und der engste und einzige Seelenverwandte des lyrischen Ich. Sie werden als Erwachsene auseinandergetrieben. Die frühere innige Einheit geht verloren und das lyrische Ich muss sich als Einzelperson neu (er-) finden und zu recht finden. Es muss lernen, als eigenständiger Mensch zu leben.
Michèle Hühne: Der potentielle Zwilling Das Gedicht beschäftigt sich auf humorvolle Weise mit der Sehnsucht nach einem Pendant zu sich selbst, als dessen höchste Form zunächst ein nicht vorhandener Zwilling glorifiziert und herbeigewünscht wird. Dabei gibt die Hauptfigur Einblicke in ihr Wesen und öffnet den Blick für ein wichtiges gesellschaftliches Thema: Die Angst, im direkten Vergleich nicht bestehen zu können. Hierdurch erfolgt ein Perspektivwechseln, der eine ungeahnte Wendung mit sich bringt.
Ivonne Keller: Von abgeknickten Ohren und anderen Ungerechtigkeiten Früher teilte sich Kerstin das Haus einträchtig mit ihrer Zwillingsschwester Regine. Bis Wolfgang in ihr gemeinsames Leben trat. Heute lebt sie alleine und widmet sich am liebsten der Gartenarbeit. Als ein fremder Hund sich auf ihr Grundstück verirrt, scheint die Vergangenheit Kerstin einzuholen.
Nicole Kovanda: Die Rache der Drachen Die Zwillingsbrüder Lyrian und Darian verdienen ihren Lebensunterhalt als Jäger. Darian folgt eines Nachts einem seltsamen Schattenwesen bis zu der verbotenen Eiche und verschwindet spurlos. Sidda, die Tochter des Wirts, begibt sich gemeinsam mit Lyrian auf die Suche nach ihm. Sie ahnen nicht, dass Darian der Legende der Dorfbewohner gefährlich nahe gekommen ist und er nur dank seines Zwillingsbruders noch lebt.
Sabrina Kuhl: Was ist, darf niemals sein – was war, hat niemals existiert Man sagt, Liebe kenne keine Grenzen, doch manche Grenze kann selbst die Liebe nicht überwinden. Obgleich sie einander nicht kennen, verbindet sie doch mehr als sie sich je zu erträumen wagen. So beginnt eine tragische Liebe, die jeglicher Wertvorstellung in unserer Gesellschaft widerspricht. Es entbrennt ein erbitterter Kampf um Ethik und Moral, und es kann nur einen Sieger geben.
Michael Pick: Die Schwester meiner Frau Isabelle hat ihren Ehemann durch einen Unfall verloren. Um sie zu trösten, lädt ihre Zwillingsschwester Elisabeth sie ein, ein paar Tage bei ihr zu verbringen – was ihrem Mann anfangs wenig Freude bereitet. Es stellt sich heraus, dass die Trauer um den Verstorbenen so arg nicht sein kann.
Elisabeth Podgornik: Nichts ist, wie es war Nach zweijähriger Abwesenheit kehrt Andrea in ihre Heimatstadt zurück. Sie besteigt den Bus – jede Haltestelle ruft Erinnerungen an ihr Leben mit ihrer Zwillingsschwester Sybille wach; nichts scheint sich verändert zu haben. Am Ziel angekommen, ist es jedoch Zeit, sich der Realität zu stellen.
Wolfgang Rose-Heine: Zwillingsleben
Kirsten Slottke: Ein perfekter Coup Mit beinahe 60 Jahren lernt Paul Müller im Urlaub zufällig seinen Zwillingsbruder Karl kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb, finden viele Gemeinsamkeiten und entwerfen schließlich einen verrückt genialen Plan: sie wollen sich an ihrem Vater für das, was er ihnen in ihrem Leben angetan hat, rächen. Doch Paul wird kurz nach einem Einbruch in das Haus seines Vaters verhaftet. Handelt es sich wirklich um einen perfekten Coup?
Anlässlich der Erstauflage Ende Oktober diesen Jahres verlose ich ein vom mir signiertes Rezenzionsexemplar der Anthologie.
Wer Interesse hat und sich bewerben möchte beantwortet einfach kurz diese Frage: Was fasziniert Dich/Sie an Zwillingen?
Bewerbungsschluss: Montag 9.12.2012 um 12.00 Uhr. Die Verlosung findet am Nachmittag dieses Tages statt.
Allen Teilnehmern viel Glück und eine besinnliche Adventszeit mit ausreichend Zeit ein gutes Buch zu genießen!