Bis heute bin ich unsicher ob ich den Klapptext überhaupt gelesen habe oder mir einfach das Cover und der Titel gefiel. Wahrscheinlich wird diese Frage auch auf immer unbeantwortet bleiben, aber was ich inzwischen weiß: Für mich war das Buch nichts.
Anfangs denkt man noch, dass könnte ja spannend werden. Es könnte. Dann wartet man. Kämpft sich weiter voran. Verfolgt die Verfolgungsjagd. Ist dennoch leicht angeödet, weil es wohl Spannung aufbauen soll, sich das ganze aber im trägen Schreibstil vor sich hin zieht.
Jeder möchte das Journal und die Intrigen stapeln sich. Plötzlich wird aus logischer Wissenschaft ein Fantasy Produkt. Zum Ende hin fühlt man sich dann etwas in "Dr. Who" versetzt und wartet darauf, dass die Tardis vielleicht doch gleich angeflogen kommt und alle rettet, wobei das dann doch simpler ist als gedacht.
Unterm Strich war das Buch ein netter Zeitvertreib, aber gebraucht hätte ich ihn nicht. Wer auf den wirren Stilmix und mangelnde Spannung steht und etwas lieblose Charaktere, dürfte hier sicher seine Freude haben.
Der Ansatz war gut, aber es geht wesentlich besser. Vielleicht beim nächsten Mal. :-)
Kirsten Weiss
Alle Bücher von Kirsten Weiss
Die Tochter des Uhrmachers (Steam and Sensibility - German)
The Perfectly Proper Paranormal Museum (A Perfectly Proper Paranormal Museum Mystery)
Vapor y Sensibilidad (Steam and Sensibility - Spanish) (Spanish Edition)
Neue Rezensionen zu Kirsten Weiss
Sensibility Grey ist die Tochter eines begnadeten Erfinders und Uhrmachers, der unter mysteriösen Umständen ums Leben
kommt und sie mittellos zurück lässt. Freunde sammeln Geld, so dass sie nach San Franzisco reisen kann,
weil dort ihr Onkel lebt. Dieser ist mittlerweile gekidnappt worden, und die Gangster verlangen von Sensibility die
Forschungsergebnisse ihres Vaters im Austausch. Es gibt noch andere Agenten und Gruppierungen, die der armen
Sensibility arg zusetzen. Sie weiß bald nicht mehr, wer Feind, wer Freund ist.
Die Handlung spielt im Wilden Westen zur Zeit des Goldrausches. Sie beinhaltet Mystery-Elemente, einen Hauch von
Romantik und viele phantasievolle Steampunk-Gerätschaften, die mir von allem noch am besten gefallen haben.
Insgesamt fand ich den Mix der verschiedenen Stilelemente nicht sehr gelungen. Die Handlung ist oberflächlich und
verzettelt sich, und auch sprachlich konnte mich die Autorin nicht einfangen.
Klappentext:
Mit Volldampf voraus.
Kalifornisches Territorium, 1848. Gold wurde entdeckt, und ein Dorf namens San Franzisco ist wie leergefegt, weil alle Männer dem Rausch verfallen den Ort verlassen haben. Dampfbetriebene Technologie steckt noch in den Kinderschuhen.
Die neunzehnjährige Engländerin Sensibility Grey hat ihre Kindheit und Jugend damit verbracht, im Labor ihres Vaters zu spielen und dabei die feine englische Lebensart verpasst. Aber als ihr Vater völlig verarmt stirbt, wird sie nach San Franzisco in die Obhut eines Onkels geschickt, den sie noch nie im Leben gesehen hat.
Das kalifornische Territorium hält so viele Gefahren bereit, dass selbst die unbezähmbare Miss Grey an ihre Grenzen stößt. Verfolgt von Regierungsagenten, einem Geheimbund und dem rätselhaften Mr. Night muss Sensibility die seltsamen Aufzeichnungen ihres Vaters entziffern, nicht ahnend, dass sie damit die Welt für immer verändern wird.
Zauber, Zorn und Zerstörung. DIE TOCHTER DES ERFINDERS ist ein Pre-Steampunk-Roman voller Spannung, der im kalifornischen wilden Westen zur Zeit des Goldrausches spielt.
Rezension:
Nach dem Tod ihres Vaters reist Sensibility zu ihrem ihr unbekannten Onkel nach California. Ohne Mutter ist sie nie als feine Dame erzogen worden, sondern hat viel von der Arbeit ihres Vaters als Uhrmacher und Erfinder gelernt. Doch als das Schiff in San Franzisko (diese Schreibweise wird im kompletten Buch verwendet) ankommt, ist die Stadt beinahe männerlos, denn in den Bergen wurde kürzlich Gold gefunden. Fast ausschließlich Frauen, Kinder und verlassene Schiffe gibt es hier noch. Von Sensiblilitys Onkel ist keine Spur zu finden. Dafür scheinen auffallend viele andere Leute zu wissen, wer sie ist, und sie schon zu erwarten. Alle diese machen ihr mehr oder weniger offen klar, dass sie die Aufzeichnungen ihres Vaters – eine der wenigen Dinge, die sie vor seinen Gläubigern Retten konnte – wollen. Schon bald weiß Sensibility nicht mehr, wem sie vertrauen kann, gehen die verschiedenen ‚Interessenten‘ doch nicht gerade auf die ‚vornehme englische Art‘ vor. Und ihr Onkel ist deren Geisel.
Worum handelt es sich bei „Die Tochter des Uhrmachers“? Am besten könnte man dieses Buch wohl als ein Steampunk-Western-Abenteuer mit Fantasy-Elementen bezeichnen, wobei Steampunk und Western abwechselnd in den Vordergrund treten, während die Fantasy eher eine Nebenrolle spielt. Gerade dieser Genre-Mix, der in keine Schublade so richtig hineinpasst, macht den Reiz dieses Buches aus. Wird die junge Frau in dem Land, das nicht mehr spanisch/mexikanisch, aber auch noch nicht so richtig US-amerikanisch ist, die richtigen Entscheidungen treffen? Wird sie den richtigen Leuten vertrauen? Und was steckt eigentlich wirklich hinter den Aufzeichnungen ihres Vaters? All diese Fragen garantieren viel Spannung. Zusammen mit dem gelungenen Handlungsaufbau und einem gut lesbaren Schreibstil entsteht so eine gelungene Story für alle Leser, die auch mal die Grenzen ihres Lieblingsgenres überschreiten können. Hinzugefügt sei, dass die Autorin viel Wert auf historische Genauigkeit (abgesehen natürlich von den Steampunk- und Fantasy-Elementen) legt und auf bewusste Abweichungen im Nachwort ausdrücklich hinweist.
Im englischen Original, wo der Titel „Steam and Sensibility“ lautet, gibt es bereits 2 weitere Teile um Sensibility Greys Abenteuer. Somit bleibt nur zu hoffen, dass diese demnächst auch auf Deutsch erscheinen.
Fazit:
Steampunk, Western, Adventure und Fantasy – und das alles im selben Buch. Wer eine solche Mixtur mag, sollte diesem Buch einen Blick gönnen.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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