Rezension
rallusvor 13 Jahren
Dr. Alexander Mawn, ein englischer Physiker und Mathematiker beschäftigt sich mit dem Problem des sogenannten Mensch-Maschinen-Interface, des Zusammenarbeitens hochkomplizierter Maschinen mit den sie bedienenden Menschen, wie es bei Computer- Operateuren, Fluglotsen, Kernenergie-Technikern und ähnlichen Berufen der Fall ist. Er vertritt die Hypothese, daß diese Maschinen bereits zu hochgezüchtet sind, um von Menschen noch wirklich kontrolliert werden zu können. Eine wachsende Anzahl von Unfällen, deren Ursache auf "menschliches Versagen" zurückzuführen ist, scheint ihm recht zu geben. Als er Anschuldigungen gegen die Industrie erhebt und sie bezichtigt, aus Gewinnsucht in unverantwortlicher Weise die Sichrheitsrisiken zu erhöhen, hat er sich unversöhnliche Feinde geschaffen, die ihn zum Schweigen bringen wollen. Eine am Rand der Rentabilität halsbrecherisch auf Kosten der Sicherheit kalkulierende Industrie und an einer rätselhaften "Gehirnpest" leidende Facharbeiter und Angestellte - dies macht die Katastrophe unvermeidlich. Aber es müssen erst einige zusammengepfuschte Kernkraftwerke "durchbrennen", bevor man den warnenden Stimmen Gehör schenkt. "Gehirnpest" ist ein typischer Pedler-Davis-Roman. Holten sie in „die Plastikfresser“ zum Rundumschlag auf Kunststoffindustrie und Biotechnologie aus, stehen diesmal Kernkraftwerksbetreiber und Automobilindustrie am Pranger. Es gelingt den beiden auch ein spannendes Szenario aufzubauen und macht „Gehirnpest“ zu einem empfehlenswerter Roman.