Das Buch „Wolfsversprechen“ erschien am 23.11.2021 im BookRix Verlag und wurde von der Autorin Klara Bellis verfasst. Das Buch beschreibt in 120 Seiten, wie die angehende Wissenschaftlerin Kelly B. Houseman nach Deutschland reist, um ein Artefakt abzuholen. Dabei kommt sie mit dem Mythos in Berührung, den das Artefakt umgibt
Inhalt: Kelly B. Houseman muss nach Deutschland, um einen Gegenstand für eine Ausstellung abzuholen. Im besagten Land lernt sie mehrere neue Menschen kennen, die alle in Verbindung mit dem Gegenstand zu stehen scheinen. Kurz darauf nehmen die Dinge ihren Lauf und die simple Abholung eines alten Gürtels entwickelt sich zu einem Abenteuer, dass vor allem Kellys Leben von Grund auf verändert.
Schreibstil: Klara Bellis Schreibstil ist durchweg spannend und leicht verständlich. Zwar ist am Anfang die er/sie-Perspektive etwas gewöhnungsbedürftig, doch nach einem Kapitel war dies kein Thema mehr. Man konnte sich gut in die Geschichte hineinversetzen, sodass man während des Buches schon fast ein Kopfkino hatte. Am Anfang sind die Sätze sehr kurz und werden kettenartig aneinandergehängt. Dies ändert sich allerdings nach ein paar Seiten. Besonders gut haben mir die Perspektivwechsel gefallen, denn dadurch bekam man ein besseres Verständnis der Geschichte.
Geschichte: Das Thema der Mensch-Tier-Verschmelzung, das in diesem Buch behandelt wird, finde ich persönlich sehr interessant. Klara Bellis ist dabei nicht nur auf den eigentlichen Verwandlungsvorgang eingegangen, sondern auch auf deren historischen Hintergrund. Ich habe viel Neues dazu gelernt. Außerdem hat sie im Buch Details versteckt, die bei genauerer Betrachtung eine tiefergehende Bedeutung haben. Diese erklärt sie im Anhang noch zusätzlich zu weiteren Informationen. Allerdings ist die Geschichte sehr schnell aufgebaut. Kaum, dass Kelly in Deutschland ist, passieren in zwei Tagen so viele in Dinge, dass man nicht mehr wirklich hinterherkommt. Klara Bellis hätte der Geschichte etwas mehr Zeit geben können. Außerdem werden im Buch öfters Bemerkungen gemacht, von denen man denkt, dass diese wichtig sind, da sie ja so oft wiederholt werden. Doch leider werden aus diesen Bemerkungen keine Handlungen und man versteht nicht, was das eigentlich sollte.
Protagonisten: nach dem was ich über sie erfahren habe, fand ich die Hauptprotagonisten Kelly B. Houseman und Ben von Thalberg sympathisch. Kelly ist eine Amerikanerin mit deutschen Wurzeln. So wie ich sie einschätze ist sie abenteuerlustig und immer offen für Neues. Ben von Thalberg ist ein Beschützertyp, der für den Schutz seiner Lieben alles machen würde. Doch leider erfährt man nicht viel über den Charakter von Kelly und noch weniger von dem von Ben. Ich denke, beide haben deutlich mehr Potenzial als das Oberflächliche, das man von den Beiden erfahren hat. Gestört hat mich allerdings, dass Kelly von einem Tag auf den anderen eine komplette Charakterveränderung hat. Dies ist für mich sehr unrealistisch, egal wie stark sich die Lebensumstände ändern.
Der Nebencharakter, Sina von Thalberg, (die Schwester von Ben) ist eine ziemlich lustige und lebensfrohe junge Frau. Doch auch von ihr erfährt man zu wenig. Der in meinen Augen interessanteste Charakter ist Markus Weber. Erst durch ihn kommt Schwung in die Geschichte. Von Anfang bis Ende wusste ich nicht, ob er eine Schraube locker hat, oder wirklich ein Werwolf ist.
Cover: Das Cover passt natürlich, wie angegossen. Der zähnefletschende Wolf gibt einem schon den Hinweis auf das Thema wie auch der Titel. Auch das Blau passt zu dem Wolf auf dem Cover.
Fazit: Obwohl dieses Buch einige Schwächen hat, würde ich sie denjenigen empfehlen, die gerne den historischen Hintergrund der Mensch-Tier-Verschmelzung erfahren und Zeit und Lust auf eine kurze und leichte Lektüre für Zwischendurch haben. Aufgrund der oben genannten Schwächen gebe ich dem Buch 3,5 Sterne.