Klaus-Jürgen Bruder

 3 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Digitalisierung, Krise: Ursachen, Erscheinungen, Wirkung und weiteren Büchern.

Lebenslauf

KLAUS-JÜRGEN BRUDER, Prof. Dr. phil., ist Psychoanalytiker, Professor für Psychologie an der Freien Universität Berlin und Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Psychologie (NGfP), Studium der Psychologie, Soziologie und Politikwissenschaften in Würzburg und Heidelberg, Promotion 1973, Habilitation 1982 mit der Arbeit »Psychologie ohne Bewusstsein: Die Geburt der behavioristischen Sozialtechnologie«. Wichtigste Veröffentlichungen: Subjektivität und Postmoderne. Der Diskurs der Psychologie (Suhrkamp 1993); Jugend. Psychologie einer Kultur mit Almuth Bruder-Bezzel (Urban & Schwarzenberg 1984), Psychologie ohne Bewusstsein. Die Geburt der behavioristischen Sozialtechnologie (Suhrkamp 1982) und Lüge und Selbsttäuschung mit Friedrich Voßkühler (Vandenhoeck & Ruprecht 2009). Er ist Mitherausgeber der Reihe der Jahresbände der Kongresse der Neuen Gesellschaft für Psychologie.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Klaus-Jürgen Bruder

Cover des Buches Digitalisierung (ISBN: 9783864890611)
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Rezension zu "Digitalisierung" von Klaus-Jürgen Bruder

Bellis-Perennis
Nicht an allem ist die Digitalisierung "schuld"

Klappentext: 


Digitalisierung ist Staatsaufgabe höchster Priorität. Das Feld ist bereits gut vorbereitet. Dennoch regen sich Kritik und zum Teil auch Widerstand gegen einen weiteren, intensivierten Ausbau der Digitaltechnologie: Die Möglichkeit einer digitalen Totalüberwachung wird ebenso vorstellbar, wie der Verlust von immens vielen Arbeitsplätzen, von Privatheit, persönlicher Freiheit und demokratischer Teilhabe, psychischer und physischer Unversehrtheit.
Der Band stellt sich dem Thema der Digitalisierung in unterschiedlichen Facetten und Bereichen: Telematik und Digitalisierung der Psychotherapie, Digitalisierung der Arbeitswelt, des Gesundheitswesens, der Schule und des Bildungswesens, Digitalisierung der militärischen Einsätze, Überwachung und soziale Kontrolle und die Perspektiven des Widerstands dagegen.
Mit (u.a.) Jürgen Hardt, Detlef Hartmann, Christoph Marischka, Werner Meixner, Bijan Moini, Bernd Nielsen, Werner Rügemer, Jorinde Schulz, Werner Seppmann, Friedrich Voßkühler
 


Meine Meinung: 


Mit dieser Sammlung an Vorträgen, Essays und Streitschriften tue ich mir ein wenig schwer. 


In acht Kapitel wird das für und wider, also eher das wider, gegen die Digitalisierung zum Thema gemacht. Diese Kapitel sind wie folgt zusammengefasst: 



  • Mit Zuckerbrot und Peitsche. Der Diskurs der Digitalisierung

  • Kritik im digitalen Zeitalter

  • Rückkehr zur Vernunft in Zeiten der totalen Digitalisierung

  • Widerstand

  • Arbeit

  • Digitalisierung und Psychotherapie

  • Subjektivitäten

  • Schule, Krieg und eine Alternative 


Einigen Aussagen kann ich zustimmen, anderen nicht. Dass die digitale Schule Bildungsungleichheit ausgleichen kann, bezweifle ich stark. Denn die Unterschiede beim Einkommen der Eltern hat man während des Lockdowns deutlich gesehen. Familien, in denen jedes Kind über ein eigenes Zimmer und einen eigenen Computer, Tablet etc. Verfügt, konnten dem Homeschooling deutlich besser folgen und schnitten besser ab, als jene, die zu viert oder fünft in einer 70m² Wohnung leben und sich einen altersschwachen PC teilen müssen. Besonders dann, wenn (vorzugsweise) der Vater und (fallweise) die Mutter Homeoffice verordnet bekommen hatten. 


Digitalisierung ist großteils nur das „Trägermedium“ wie Druckerpresse und Papier, die in der Geschichte das Pergament und die schreibenden Mönche abgelöst haben. Leider kann sich niemand an den Aufschrei wegen des „Teufelszeugs“ erinnern. Die Berichte darüber sind genauso zwiegespalten wie die derzeitige Diskussion zur Digitalisierung. 


Die Angst vor der totalen Überwachung und diese selbst, sind ja auch nicht ganz neu. Man denke an das Spitzelwesen der Vergangenheit, egal ob im Osten oder Westen. OK, dieser Berufszweig ist beinahe ausgestorben. Ohne Digitalisierung fänden manche Staatschefs/Diktatoren andere Methoden, ihre Interessen durchzusetzen. 


Bedenklich ist u. a., dass viele Menschen freiwillig allzu freigiebig mit ihren Daten umgehen, dass sich Verbrechen zunehmend ins Internet verlagert und dass manche Staaten die Meinungsbildung ihre Bürger durch Algorithmen beeinflussen (lassen). 


Die Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren kann nicht ausschließlich der Digitalisierung zum Vorwurf gemacht werden. Da muss wohl die Gier der Konzerne nach Gewinnmaximierung, genauer betrachtet werden.  


Was mir in diesem Buch fehlt, sind praktische Ansätze, wie man der überbordenden Digitalisierung entkommt. Aber, das wäre wohl ein anderes Thema. 


Fazit: 


Ein schwieriges Thema, mit dem wir uns wohl oder übel weiter beschäftigen müssen. Ganz hat mich diese Sammlung an Meinungen nicht überzeugt, daher nur 3 Sterne.


 

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