Rezension zu "AllerDings" von Klaus Eckel
Klaus Eckel präsentiert hier in optischer Anlehnung des Covers an Ratgeber " für Dummies" amüsante Dialoge, die man im Gegenzug zum Tempo der Pointen nicht zu schnell lesen sollte. Hat man das Prinzip einmal verstanden, nach dem sich Autor in Nachtwächter-Uniform mit Kugelgrill und Konfetti kapitelweise unterhält, kann man getrost auch längere Schmunzelpausen einlegen.
Auf der Suche nach mehr Abenteuer im Leben, wird die Diskussion mit Fahrradhelm Helmut eine Abhandlung über Helm-Unmut im Straßenverkehr, oder ist daran doch nur die eigene Bequemlichkeit schuld? Vergleichsweise wäre es doch besser, an der Supermarkt-Kasse auf den Warentrennstab zu verzichten. - So heißt also das Ding, das ich beim Einkaufen zwischen den Konsumbedarf meiner vor und hinter mir Wartenden aufs Förderband lege! (...in der um Werbung erhöhten Form auch eine Art Verkehrschild) - Und das nur, um die eigenen Nerven zu kitzeln, indem man möglicherweise die Einkäufe eines Mitmenschen unverhofft finanziert.
Der Erkenntnisse ist kein Ende, ergänzt mit Fakten aus Statistiken, die sich Kabarettisten vermutlich allein schon zur Absicherung ihrer Glaubwürdigkeit niemals fälschen trauen würden. Auf Quellenangaben wird aber richtigerweise verzichtet, lernt man doch schon im ersten Semester Statistik auf der Uni: Traue keinem Datensatz-Exzess, den du nicht selbst erhoben und manipuliert hast.
Manchmal wünscht man sich in den flotten Dialogen zur schlaftrunkenen Nachtzeit noch ein paar Regieanweisungen um dann zusätzlich in wohliges Sozialgruseln einzutauchen. Lauert doch auch hinter mancher Pointe eine nicht immer fröhliche Wirklichkeit.
Es sei mir verziehen, dass ich diese Besprechung schreibe, noch ehe ich das Buch zu Ende gelesen habe, denn ich will es diesmal ganz langsam angehen, um des Genusses willen.