Klaus Farin

 3,9 Sterne bei 35 Bewertungen
Autor*in von Skinheads, Buch der Erinnerungen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Klaus Farin, geboren 1958 in Gelsenkirchen, lebt seit 1980 – Punk sei Dank – in Berlin-Neukölln. Nach Tätigkeiten als Konzertveranstalter und -Security, Buchhändler und Journalist nun freier Autor und Lektor, Aktivist und Vortragsreisender. Bis heute hat Farin 29 Bücher verfasst und weitere herausgegeben, zuletzt gemeinsam mit Rafik Schami: „Flucht aus Syrien – neue Heimat Deutschland?“ und mit Eberhard Seidel: „Wendejugend“. Er ist Vorsitzender der Stiftung Respekt! und ehrenamtlich Geschäftsführer des Hirnkost Verlags. Weitere Infos: https://klausfarin.de/ueber-klaus-farin/biographie.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Winnetou. Karl May in kritischen Zeiten (ISBN: 9783988570451)

Winnetou. Karl May in kritischen Zeiten

Erscheint am 28.03.2025 als Gebundenes Buch bei Hirnkost.

Alle Bücher von Klaus Farin

Cover des Buches Skinheads (ISBN: 9783406669057)

Skinheads

(8)
Erschienen am 19.12.2014
Cover des Buches Buch der Erinnerungen (ISBN: 9783943774917)

Buch der Erinnerungen

(7)
Erschienen am 05.06.2014
Cover des Buches Wendejugend (ISBN: 9783947380350)

Wendejugend

(5)
Erschienen am 01.10.2019
Cover des Buches Skinhead - A Way of Life (ISBN: 9783940213563)

Skinhead - A Way of Life

(2)
Erschienen am 17.05.2010
Cover des Buches Heimat? (ISBN: 9783948675035)

Heimat?

(1)
Erschienen am 01.09.2020
Cover des Buches Onkelz - Box (ISBN: 9783945398364)

Onkelz - Box

(1)
Erschienen am 15.06.2017

Neue Rezensionen zu Klaus Farin

Cover des Buches Heimat? (ISBN: 9783948675035)

Rezension zu "Heimat?" von Klaus Farin

Ein LovelyBooks-Nutzer
Überall zuhause?

Der Mensch konstruiert sich sein eigenes "inneres Heimatmuseum", indem er an alten Erinnerungen festhält und diese mit einem kräftigen Schuss an Wunschvorstellungen würzt. Die Einleitung von Klaus Farin hat mich gleich davon überzeugen können dieses Buch lesen zu müssen. Er schreibt sinngemäß und unter anderem, dass "der Heimatliebende", in seiner alten Umgebung wie einen Baum stehen bleibt und somit nicht mehr seinen gewohnten Platz verlassen kann. Man ist förmlich an seine kindlichen Erinnerungen gefesselt. Der Herausgeber ist  geistig inspiriert von Größen wie Heinrich Böll, Siegfried Lenz, Günter Grass, und Vilem Flusser, die allesamt zum Thema Heimat reflektieren mussten, da sie ihr eigenes Schicksal dazu zwang. In "Heimat?" kommen 25 Schriftsteller aus der heutigen Zeit zu Wort. Sie können den Leser zum Nachdenken inspirieren.

Cover des Buches Wendejugend (ISBN: 9783947380350)
Hundertmorgenwalds avatar

Rezension zu "Wendejugend" von Klaus Farin

Hundertmorgenwald
Leider die Chance zu einer guten Analyse verpasst

Die beiden Autoren, Eberhard Seidel und Klaus Farin haben zur Zeit der Wende Jugendliche im Osten und in Berlin interviewt. Darunter überwiegend rechtsradikale Jugendliche, aber auch linksextreme und Jugendliche aus den Einwandererviertel. 

Sie wollten deren Ängste und Träume erfahren. 

Aus der Generation stammen jene, die am häufigsten AfD wählen und die Wortführer der Pegida-Bewegung. 

In ihrer Einführung schreiben die Autoren: 

„Wir haben uns in diesem Band dagegen entschieden, die Jugend der Wende in einem aufgearbeiteten Essay zu reflektieren, sondern lassen die Jugendlichen möglichst authentisch selbst zu Wort kommen. Interviews stellen – im Gegensatz zu Essays oder Reportagen – höhere Anforderungen an die Leser*innen. Sie müssen selbst erkennen, wo die Interviewpartner*innen Fragen ausweichen, sich in Widersprüche verwickeln, großspurig ihre Heldentaten übertreiben. Das ist mühevoller, führt selten zu eindeutigen Resultaten (Gott sei Dank), und ist – finden wir jedenfalls – spannender. Und – gerade auch aufgrund ihrer Widersprüchlichkeit, die nicht von einem Autor entsprechend seinem Standpunkt geglättet wurde – erkenntnisreicher.“ 


In meinen Augen machen es sich die Autoren damit ziemlich leicht. 

Ich konnte von dem Buch so gut wie nichts mitnehmen. Sicher, es ist nicht schwer zu erkennen, wo die Jugendlichen sich brüsten. Aber das kann es ja wohl noch nicht gewesen sein. 


Es gibt die rechtsextremen Jugendlichen die sagen: „Ausländer sind ja nicht so schlimm, wenn sie keine Verbrechen begehen und gut arbeiten“. Dann gibt es die, die alle Ausländer schlimm finden, weil nur der Deutsche wahrhaftig ist. Es gibt die, die auf die Straße gehen und nur darauf warten, dass sie jemand provoziert, um dann ordentlich drauf hauen zu können. 

Also alles nichts Neues. 

Ich las die Interviews und dachte jedes mal danach: Ja, und weiter?! 


In ihrer Einführung beschreiben sie auch, wie die Politik in den Jahren um 1990 dazu beitrug, die Stimmung gegen Migranten hochzuschaukeln. 

„Die cdu und csu, Teile der spd um Oskar Lafontaine und Teile der Medien inszenieren in den Jahren 1990 bis 1993 mit rassistischen Stereotypen garnierte Kampagnen gegen Asylsuchende und „kriminelle Ausländer“, die Geflüchtete und Migrant*innen unter Generalverdacht stellen .„


Für mich liest sich die Einführung fast so, als hätte es vor 1990 keine rassistische Gewalt gegeben. 

Ich habe mal bei Wikipedia geschaut und es gab auch schon vor der Wende in Westdeutschland viel Gewalt und Tötungsdelikte gegen Ausländer. Nur wurde es zu dem Zeitpunkt noch nicht systematisch von den Behörden erfasst. 

Ich glaube, es ist zu kurz gedacht, dass die öffentliche Diskussion „mit zum Verlust der humanen Orientierung in der Jugend der Wende“ führte und damit dafür sorgte, dass diese Generation die Radikalität ihrer Jugendjahre mit ins Erwachsenenalter genommen hat, wie die Autoren sagen. 

Da spielen weit mehr Faktoren rein. 

Wenn es einen Verlust der humanen Orientierung gab, dann müsste auch betrachtet werden, wie Westdeutschland Ostdeutschland behandelt hat (und noch immer behandelt). 


Mir gaben die Interviews leider gar nichts. Nichts, was man nicht schon weiß, wenn man sich etwas mit der Gesellschaft auseinander setzt. Ich habe mich nach jedem Interview einfach nur mies gefühlt und schlechte Laune bekommen, durch diesen ganzen Hass. 


Die Einführung dagegen hat mir gut gefallen, auch wenn ich nicht alles ähnlich sehe. Von diesen Gedanken und Überlegungen hätte ich mir weit mehr gewünscht. Diese Ausführung hat mich zum Nachdenken gebracht. 


„Wir denken: Im Zweifelsfall ist das Publikum immer noch selbst klug genug, authentische Darstellungen, beispielsweise von rassistischen Gewalttätern, zu interpretieren – ohne moralische Anmerkungen oder arrogante Sittenwächter, die, würden sie politisch denken, wissen müssten, dass Zensur immer eine Bankrotterklärung ist – für den Zensor. „

Sich einer Analyse und direkten Auseinandersetzung mit den Interviews zu entziehen und zu sagen, der Leser ist schon klug genug, finde ich schon ein bisschen frech. Und eine Auseinandersetzung hat für mich nichts mit Zensur zu tun. Dieses Argument ist doch genau das, was die Rechtsextremen heute immer behaupten. Nur weil man andere Meinung ist, würde man sie zensieren. 

Und gerade in der heutigen Zeit ist es doch extrem wichtig, sich zu positionieren und aufzuklären. Da haben die Autoren eine große Chance verpasst. 

Cover des Buches Wendejugend (ISBN: 9783947380350)
annlus avatar

Rezension zu "Wendejugend" von Klaus Farin

annlu
Jugendmeinungen live

*Die Gespräche dokumentieren das Ringen einer irritierten, verunsicherten und von der Politik und den Erwachsenen alleingelassenen Generation um eine Identität in diesem neuen Deutschland.*




In den Jahren nach der Wende fahren die beiden Autoren durch Deutschland und interviewen Jugendliche aus Ost und West, solche mit rechter oder linker Gesinnung, deutsche und Ausländer. Dabei zeichnen sie ein Bild der Hoffnungen und Ängste einer ganzen Generation. 






Eine kurze Einleitung gibt den Interviews einen Rahmen, sieht manches aus heutiger Sicht (z.B. auch, dass es gerade diese Jugend ist, die heute zu denen zählt, die sich dem Rechtspopulismus verschrieben haben), stellt aber auch einige Umstände der Zeit vor. Erschreckend fand ich bereits hier die Aufzählung der ausländerfeindlichen Gewalttaten.




Die Interviews beziehen Jugendliche aus den unterschiedlichsten Szenen ein. Radikal scheinen dabei aber die meisten zu sein. Gewalt zumindest wird in so gut wie allen Gesprächen als alltägliche Erfahrung dargestellt. Ob rechtsradikales oder linkes Gedankengut dahintersteckt oder sich Banden von Ausländern zusammentun – alle haben das Gefühl sich gegen die Anderen wehren zu müssen. In ihren Auseinandersetzungen wird nicht nur auf Körpereinsatz gezählt, sondern auch zu Waffen gegriffen. Zusammen mit den intoleranten Aussagen haben mich viele der Interviews bestürzt. 




Die Interviews werden so wiedergegeben, wie sie entstanden sind. Zusätzliche Erläuterungen fehlen, sodass sich der Leser selbst darauf einlassen muss, die Informationen herauszulesen, die ihm wichtig sind. Ebenso muss er selbst einschätzen, in welchen Kontext er die Aussagen stellt. Für mich war es interessant zu erfahren, wie sehr sich die Gründe, warum sich die Jugendlichen den unterschiedlichen Gruppen anschließen, ähneln. 




Rechtsradikale Gewalt, verfeindete Gruppen, Ausländerfeindlichkeit, Jugendliche die aus unerfindlichen Gründen zu Gewalt greifen und vor Nichts zurückschrecken – obwohl die Interviews zwei Jahrzehnte zurückliegen sind sie erschreckend aktuell. Viele der Aussagen lassen sich auf die heutige Zeit übertragen. Umso wichtiger finde ich die Auseinandersetzung mit ihnen. 




Fazit: Erschreckend aktuell und sehr radikal

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