Rezension
Antekvor 7 Jahren
Mit „Taxi zum Nordkap“ und der „Spur nach Namibia“ hat mich Klaus Heimann schon zum Fan von Hauptkommissar Sigi Siebert gemacht und deshalb durfte ich mir natürlich auch den neuen Fall auf gar keinen Fall entgehen lassen.
Es geht mit einem berührenden Prolog los, ausgerechnet Frau Zauner, die den Tod ihres Ehemanns nach Jahren immer noch nicht verwunden hat, muss die Leiche auf dem Friedhof Essen-Haarzopf finden. Sigi und sein Kollege Erich stehen nicht nur vor einem Rätsel. Wer ist der unbekannte Mann, den scheinbar niemand gesehen und gekannt haben will? Warum liegt die Leiche auf einem Grab wie aufgebahrt, was will der Täter damit sagen?
Als Leser ist man bei allen Ermittlungen direkt mit dabei und die ziehen sich anfangs ganz schön. Keiner kennt den Mann, keiner hat wegen Dauerregen auf dem Friedhof etwas gesehen und so vergehen die Tage natürlich erst einmal ohne eine Spur. Für etwas Spannung sorgen jedoch kursive Einschübe, in denen ein junges Mädchen von ihrem strengen Vater berichtet, könnte sie die Täterin sein? Erst als ein Obdachloser etwas von einem dreibeinigen Mann faselt und daraufhin eine Krücke als Tatwaffe ausgemacht werden kann, kommt Bewegung in die Sache und das Rästelraten beginnt. Hatte ich relativ schnell einen Verdacht, musste ich meine Theorie dann aber noch einmal umwerfen um dann am Ende Bestätigung zu bekommen. Es gibt ein paar Finten, die die Spannung aufrecht erhalten, aber Spürnasen sehen die Lösung sicher schon etwas vorab.
Sigi ist eine Plaudertasche und er erzählt auch gerne aus seinem Privatleben, was den Krimi auflockert und für viele witzige Szenen und damit verbundene Lacher sorgt, was mir gut gefällt. Allein schon wenn ich an das „Wohnzimmerprojekt“ denke, „Überflüssig zu erwähnen, dass die Decke scheckig blieb wie eine gefleckte Kuh.“, muss ich jetzt noch grinsen und wie er wach im Bett liegt, weil ihn der Fall beschäftigt und gilt „Zu allem Überfluss sägte Lotte im Bett neben mir einen Dachstuhl kurz und klein.“ konnte ich mir auch lebhaft ausmalen.
In Namibia ja lebensgefährlich verletzt, ist Sigi immer noch nicht fit und mittlerweile deshalb in den frühzeitigen Ruhestand versetzt worden. Er erzählt hier bei ein, zwei, drei,… Bier seinem Kumpel Ecki von diesem Fall. Als Leser bekommt man deshalb diesen Krimi auch in dem passsenden Plauderton erzählt, der sich locker, leicht liest und die Seiten fliegen daher geradezu dahin. Sigi erzählt aus der Ich-Perspektive, was einem den Ermittler natürlich sehr nahe bringt. Inzwischen habe ich schon fast das Gefühl den Hauptkommissar persönlich zu kennen. Gut gefallen haben mir zahlreiche Vergleiche der Art wie “Im Schönheitswettbewerb der Bullldoggen würdest du den ersten Preis abräumen“, wenn Sigis „Wellblechstirn“ beim Denken beschrieben wird oder wenn ich der die „Hand gab, fühlte sich das an, als würde man in einen Topf Handcreme fassen.“ Für viel Vergnügen sorgen auch witzige, schlagfertige Dialoge. Da kann auf Erichs Schwärmereien „Diese Beine“ schon mal ein nüchternes „Ja bis zum Hintern. Wie eigentlich meistens bei Säugetieren.“ kommen oder ein gehetzter SpuSi Mann schon mal die Empfehlung geben, „ Wenn ich es nicht aushielte, Fingernägel zu kauen. Das beruhige ungemein.“
Ich mag Sigi ja so richtig gern. Er ist ein findiger Ermittler, nicht der Meister des Lobes, aber er hat das Herz am genau richtigen Fleck und an Humor fehlt es ihm auch nicht. Er liebt seine Frau Lotte über alles, sie ihn aber wohl schon auch, was deutlich zu spüren ist und mir gut gefällt. Einfach schön auch einmal ein Ermittler ohne Problem zu Hause, sieht man von seiner Tochter Lucy ab, die nicht immer seiner Meinung ist. Endlich habe ich auch erfahren, woher die sympathische Assistentin Möhrchen ihren Spitznamen hat. Sie ist nicht nur Meisterin im Kaffeekochen, sondern auch sonst ein richtiger Glücksgriff für das Team. Weniger Spaß hat man mit Erich, vor allem, wenn mal wieder eine „Lebensabschnittsfee“ geht und eine neue noch nicht in Aussicht ist. Zwischendurch lockern seine Schwärmereien ja das Geschehen auf, hier hat er sich aber abschnittsweise schon fast ein bisschen zu viel auf sein Liebesleben konzentriert. Auch die Nebendarsteller und Verdächtigen sind gut gezeichnet, beim undurchsichtigen Pfarrer Kirch-Mann angefangen, über den Kölner Kollegen Maulhaupt, der mich mit seinem Dialekt gut unterhalten hat, bis hin zur Schwester von Frau Fröhlich, die Erich eine Überraschung der ganz besonderen Art bietet.
Ich war am Überlegen, ob vier oder fünf Sterne, weil der Anfang fast schon eine Spur zu langsam ging, da ich aber alles in Allem super viel Spaß mit Sigi und wirklich gute Unterhaltung hatte, runde ich als Fan die 4,5 Sterne gerne auf fünf auf.
Es geht mit einem berührenden Prolog los, ausgerechnet Frau Zauner, die den Tod ihres Ehemanns nach Jahren immer noch nicht verwunden hat, muss die Leiche auf dem Friedhof Essen-Haarzopf finden. Sigi und sein Kollege Erich stehen nicht nur vor einem Rätsel. Wer ist der unbekannte Mann, den scheinbar niemand gesehen und gekannt haben will? Warum liegt die Leiche auf einem Grab wie aufgebahrt, was will der Täter damit sagen?
Als Leser ist man bei allen Ermittlungen direkt mit dabei und die ziehen sich anfangs ganz schön. Keiner kennt den Mann, keiner hat wegen Dauerregen auf dem Friedhof etwas gesehen und so vergehen die Tage natürlich erst einmal ohne eine Spur. Für etwas Spannung sorgen jedoch kursive Einschübe, in denen ein junges Mädchen von ihrem strengen Vater berichtet, könnte sie die Täterin sein? Erst als ein Obdachloser etwas von einem dreibeinigen Mann faselt und daraufhin eine Krücke als Tatwaffe ausgemacht werden kann, kommt Bewegung in die Sache und das Rästelraten beginnt. Hatte ich relativ schnell einen Verdacht, musste ich meine Theorie dann aber noch einmal umwerfen um dann am Ende Bestätigung zu bekommen. Es gibt ein paar Finten, die die Spannung aufrecht erhalten, aber Spürnasen sehen die Lösung sicher schon etwas vorab.
Sigi ist eine Plaudertasche und er erzählt auch gerne aus seinem Privatleben, was den Krimi auflockert und für viele witzige Szenen und damit verbundene Lacher sorgt, was mir gut gefällt. Allein schon wenn ich an das „Wohnzimmerprojekt“ denke, „Überflüssig zu erwähnen, dass die Decke scheckig blieb wie eine gefleckte Kuh.“, muss ich jetzt noch grinsen und wie er wach im Bett liegt, weil ihn der Fall beschäftigt und gilt „Zu allem Überfluss sägte Lotte im Bett neben mir einen Dachstuhl kurz und klein.“ konnte ich mir auch lebhaft ausmalen.
In Namibia ja lebensgefährlich verletzt, ist Sigi immer noch nicht fit und mittlerweile deshalb in den frühzeitigen Ruhestand versetzt worden. Er erzählt hier bei ein, zwei, drei,… Bier seinem Kumpel Ecki von diesem Fall. Als Leser bekommt man deshalb diesen Krimi auch in dem passsenden Plauderton erzählt, der sich locker, leicht liest und die Seiten fliegen daher geradezu dahin. Sigi erzählt aus der Ich-Perspektive, was einem den Ermittler natürlich sehr nahe bringt. Inzwischen habe ich schon fast das Gefühl den Hauptkommissar persönlich zu kennen. Gut gefallen haben mir zahlreiche Vergleiche der Art wie “Im Schönheitswettbewerb der Bullldoggen würdest du den ersten Preis abräumen“, wenn Sigis „Wellblechstirn“ beim Denken beschrieben wird oder wenn ich der die „Hand gab, fühlte sich das an, als würde man in einen Topf Handcreme fassen.“ Für viel Vergnügen sorgen auch witzige, schlagfertige Dialoge. Da kann auf Erichs Schwärmereien „Diese Beine“ schon mal ein nüchternes „Ja bis zum Hintern. Wie eigentlich meistens bei Säugetieren.“ kommen oder ein gehetzter SpuSi Mann schon mal die Empfehlung geben, „ Wenn ich es nicht aushielte, Fingernägel zu kauen. Das beruhige ungemein.“
Ich mag Sigi ja so richtig gern. Er ist ein findiger Ermittler, nicht der Meister des Lobes, aber er hat das Herz am genau richtigen Fleck und an Humor fehlt es ihm auch nicht. Er liebt seine Frau Lotte über alles, sie ihn aber wohl schon auch, was deutlich zu spüren ist und mir gut gefällt. Einfach schön auch einmal ein Ermittler ohne Problem zu Hause, sieht man von seiner Tochter Lucy ab, die nicht immer seiner Meinung ist. Endlich habe ich auch erfahren, woher die sympathische Assistentin Möhrchen ihren Spitznamen hat. Sie ist nicht nur Meisterin im Kaffeekochen, sondern auch sonst ein richtiger Glücksgriff für das Team. Weniger Spaß hat man mit Erich, vor allem, wenn mal wieder eine „Lebensabschnittsfee“ geht und eine neue noch nicht in Aussicht ist. Zwischendurch lockern seine Schwärmereien ja das Geschehen auf, hier hat er sich aber abschnittsweise schon fast ein bisschen zu viel auf sein Liebesleben konzentriert. Auch die Nebendarsteller und Verdächtigen sind gut gezeichnet, beim undurchsichtigen Pfarrer Kirch-Mann angefangen, über den Kölner Kollegen Maulhaupt, der mich mit seinem Dialekt gut unterhalten hat, bis hin zur Schwester von Frau Fröhlich, die Erich eine Überraschung der ganz besonderen Art bietet.
Ich war am Überlegen, ob vier oder fünf Sterne, weil der Anfang fast schon eine Spur zu langsam ging, da ich aber alles in Allem super viel Spaß mit Sigi und wirklich gute Unterhaltung hatte, runde ich als Fan die 4,5 Sterne gerne auf fünf auf.