Rezension zu "Die guten Jahre : Band 2" von Klaus Herrmann
>>> siehe Band 1
Quelle: Verlag / vlb
>>> siehe Band 1
Detailiiertes und tiefgehendes Portrait einer Familie um 1900 in all ihren Facetten
Aufmerksam gemacht wurde ich auf dieses Büchlein durch seine wiederholte Erwähnung in Roberto Cotroneos "Die verlorene Partitur", wo auch die tragische Biografie de Nervals kurz umrissen wird.
Bei "Sylvia" handelt es sich im Grunde um Jugenderinnerungen, die ihm, der sich ein Jahr nach dem Erscheinen dieser Geschichte erhängt hat, wohl besonders süß erschienen sein müssen. Dementsprechend beschreibt er auch Land und Leute, allen voran die Frauen, die im Leben der Hauptfigur eine Rolle gespielt haben. Die unerreichbare Adrienne, die von ihren Eltern ins Kloster geschickt wurde, die launenhafte Schauspielerin Aurelia und nicht zuletzt Sylvia, die Begleiterin seiner Jugendtage, die greifbarste der drei Frauen. Dazu kommen liebevolle lebendige Beschreibungen von Volksfesten und Bräuchen, immer wieder erwähnt wird auch Jean-Jaques Rousseau, der in Ermenonville seinen Lebensabend verbracht hat.
Alles in allem ist "Sylvia" eine nette Erzählung mit vielen Komponenten der Romantik, die man schnell und mit Leichtigkeit liest - ideal für einen kuscheligen Nachmittag auf der Couch!
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