Rezension zu "Des Mörders Barthaar" von Klaus Keck
Im September 1994 verschwinden zwei Mädchen in einem Wald bei Torgau. Alle hoffen darauf, dass die beiden wieder auftauchen werden. Als jedoch drei Wochen später die Leichen gefunden werden, vierhundert Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt, beginnt die Suche nach dem Doppelmörder. Erst nach neun Jahren wird man den Täter finden. Der Autor schildert die aufwendige Polizeiarbeit, die dafür geleistet wurde, und dokumentiert Kriminalgeschichte. Viele heute wie selbstverständlich praktizierte Untersuchungsmethoden, etwa der DNA-Abgleich, standen erst am Beginn. Bei diesem Buch fand ich eine Diskrepanz zwischen Cover und Inhalt. Das Cover sagt ganz klar " Authentische Kriminalfälle", also Plural ! In dem Buch ist nur einer! Schade !Der Fall an sich ist gut aufbereitet, chronologisch richtig und ich kann mich auch noch daran erinnern zumindest an die Berichterstattung über den Massen-Gentest. Putzigerweise fand ich das Drumherum an diesem Buch viel spannender als den Fall an sich. Also die Zeit der Wende den Blick von innen aus Polizistensicht, Die ersten Versuche der Gentechnik und des Datenbankaufbaus. Es sprang für mich einfach kein Funke über, dafür ist der Stil zu sachlich und zu wenig charakterisierend. Manchmal klingt der Text wie eine Kopie der Akte. Also Spannung kommt nicht auf, aber interessant ist das Buch allemal.