Klaus Mann

 4,1 Sterne bei 539 Bewertungen
Autor*in von Mephisto, Der Wendepunkt und weiteren Büchern.
Autorenbild von Klaus Mann (©gemeinfrei)

Lebenslauf

Klaus Mann, der Sohn von Thomas Mann, wurde am 18. November 1906 in München geboren und war ein deutscher Schriftsteller. Er hielt sich aber ab März 1933 im Ausland auf, darunter Frankreich, die Niederlande, die Tschechoslowakei und die USA. Seine literarische Laufbahn zeichnete sich aber bereits zu Zeiten der Weimarer Republik ab. Seit seiner Emigration hat Klaus Mann in zahlreichen Artikeln, Vorträgen und Essays die Nationalsozialisten scharf angegriffen und nahm 1943 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an, wobei er bereits Ende 1941 Teil der US-Army wurde. In Deutschland wurde sein Werk erst nach seinem Tod einem größeren Publikum bekannt und brachte ihm den Status eines bedeutenden Vertreter deutschsprachiger Exilliteratur nach 1933 ein. Er selbst sah sein Werk der Problematik ausgesetzt, dass er als Sohn Thomas Manns nie einen eigenständigen besonderen Status in der Literatur erlangen könne. Klaus Mann war stets von Einsamkeit geplagt und hatte mit starken seelischen Problem zu kämpfen, welche ihr Ende in seinem Suizid am 21. Mai 1949 in Cannes fanden. Sein Vater Thomas Mann sagte dazu, "er starb gewiß auf eigene Hand und nicht um als Opfer der Zeit zu posieren. Aber er war es in hohem Grade". Sein bekanntester Roman war "Mephisto. Roman einer Karriere", welcher erstmals 1936 in Amsterdam erschien.

Neue Bücher

Cover des Buches Ein Mensch fällt aus Deutschland (ISBN: 9783596711918)

Ein Mensch fällt aus Deutschland

(1)
Neu erschienen am 23.04.2025 als Gebundenes Buch bei FISCHER Taschenbuch.

Alle Bücher von Klaus Mann

Cover des Buches Mephisto (ISBN: 9783499276866)

Mephisto

(324)
Erschienen am 17.12.2019
Cover des Buches Der Wendepunkt (ISBN: 9783499276491)

Der Wendepunkt

(27)
Erschienen am 16.04.2019
Cover des Buches Der Vulkan (ISBN: 9783644001381)

Der Vulkan

(20)
Erschienen am 12.03.2019
Cover des Buches Flucht in den Norden (ISBN: 9783499276507)

Flucht in den Norden

(21)
Erschienen am 16.04.2019
Cover des Buches Symphonie Pathétique (ISBN: 9783499276484)

Symphonie Pathétique

(17)
Erschienen am 16.04.2019
Cover des Buches Berlin war meine Stadt (ISBN: 9783814803142)

Berlin war meine Stadt

(12)
Erschienen am 01.10.2024
Cover des Buches Treffpunkt im Unendlichen (ISBN: 9783644003507)

Treffpunkt im Unendlichen

(13)
Erschienen am 22.01.2019
Cover des Buches Der fromme Tanz (ISBN: 9783499236877)

Der fromme Tanz

(14)
Erschienen am 02.08.2004

Neue Rezensionen zu Klaus Mann

Cover des Buches Ein Mensch fällt aus Deutschland (ISBN: 9783596711918)
L

Rezension zu "Ein Mensch fällt aus Deutschland" von Konrad Merz

Lustaufbuch
Unbedingt lesen!!!

»Ganz gleich, wie es nun werden möge - so wie es kommt, so wird es mein Schicksal sein, und so will ich es nehmen, stumm und bereit, ich habe es nicht anders gekonnt, ich habe es auch nicht anders gewollt.«

Konrad Merz, eigentlich Kurt Lehmann, überlässt in seinem wohl bekanntesten und nun glücklicherweise neu aufgelegten Roman seinem Protagonisten, dem jungen Winter, das Wort. Durch Briefe und Tagebucheinträge erlebt man die Erlebnisse ab Ende 1933 bis Dezember 1934 hautnah aus seiner Sicht:

Sein bester Freund Heini wird von der Geheimen Staatspolizei gesucht und Winter hilft ihm. Nachdem sich dieser jedoch erschossen hat, fällt das Schicksal auf den Protagonisten und ihm bleibt nichts anderes als die Flucht. Er entscheidet sich für Holland. Dort angekommen, schlägt er sich – so gut er kann – durch, hungert, trauert, vermisst und sucht nach Arbeit.

Seiner in Berlin zurückgebliebene Ilse schenkt er jeglichen Gedanken und wünscht sich nichts mehr, als dass sie bei ihm wäre.

So vergehen die Tage und nichts ist mehr, wie es zuvor war, selbst als Ilse ihn besuchen kommt…

Der Anfang dieses Buchs ist nicht ganz einfach. Der Einstieg folgt abrupt mitten ins Geschehen und man muss sich erstmal in der Szenerie und sogleich mit der besonderen Form zurechtfinden.

Gibt man aber dem ersten Roman der Exilliteratur, der leider völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, eine Chance – und das sollte man(!) –, wird man es nicht bereuen. So nah wie dieser Text – durch Tagebucheinträge und Briefe –, die Lesenden am Alltag Winters teilhaben lässt, dadurch Sehnsüchte, Wünsche und das Leid schildernd, ist einzigartig. Somit ist das bereits 1936 im Amsterdamer Querido Verlag erschiene Buch für mich persönlich ein großartiger Roman und noch viel mehr – ein beachtenswertes Zeitdokument, besonders im Hinblick auf die darauffolgenden Jahre.

Zwischen all dem Leid und der Tragik, finden sich auch ironische und humorvolle Anspielungen. Je mehr man von diesem Buch liest, desto mehr wird auch Merz‘ rhetorisches Können deutlich.


Cover des Buches Berlin war meine Stadt (ISBN: 9783814803142)
sternenstaubhhs avatar

Rezension zu "Berlin war meine Stadt" von Klaus Mann

sternenstaubhh
Literarische Liebeserklärung

Als Klaus Mann in jungen Jahren nach Berlin zieht, beginnt ein Abenteuer dessen Spuren auch noch viele Jahre später sichtbar sein sollen. Den Grund dafür kann man in diesem wundervollen Band nachlesen, denn Berlin ist in den 20er Jahren ein ganz besonderer Ort. Erst recht für einen so besonderen Künstler wie Klaus Mann es war. 

In diesem Buch sind Texte nachzulesen, die dem Leser nicht nur Berlin in den goldenen 20gern zeigen, sondern einem auch KLaus Mann näherbringen. Gerade das turbulente Berlin ist für Klaus Mann etwas ganz außergewöhnliches. Mehr als nur ein Abenteuer. Berlin ist Manns Stadt und seine Liebeserklärung an das Leben kann man hier wundervoll nachlesen.

Ich fand dieses Buch sehr unterhaltsam und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Texte selbst fand ich sehr kurzweilig, anregend und spannend. Neben dem Lesen habe ich auch viel recherchiert, da mir einige angesprochene Punkte völlig neu oder unbekannt waren. Man lernt nicht nur die damalige Zeit, die Gesellschaft und Berlin näher kennen, sondern eben auch Klaus Mann. Eine wundervolle Bereicherung.

Cover des Buches Berlin war meine Stadt (ISBN: 9783814803142)
M

Rezension zu "Berlin war meine Stadt" von Klaus Mann

Mandasty
„Berlin war meine Stadt“ – Ein literarisches Denkmal für Berlin und Klaus Mann

Inhalt:

Herausgegeben von Frank Träger, bietet „Berlin war meine Stadt“ eine sorgfältige Sammlung aus Klaus Manns literarischem Werk und persönlichen Schriften. Es umfasst Texte aus seinen bekannten Autobiografien „Der Wendepunkt“ und „Kind dieser Zeit“, Theaterkritiken sowie Auszüge aus seinen Romanen. Ergänzt durch Trägers Vorwort und Erläuterungen, erlaubt das Buch einen intensiven Einblick in die bewegten Jahre, die Klaus Mann in Berlin verbrachte. Es beleuchtet seine Anfänge als Theaterkritiker, seine Zeit in der pulsierenden Kunst- und Kulturszene der Weimarer Republik und schließlich seine Flucht ins Exil.


Rezension:

„Berlin war meine Stadt“ ist mehr als ein literarisches Werk – es ist ein emotionales Zeitzeugnis, das die Leser in eine der aufregendsten und gleichzeitig bedrückendsten Epochen Berlins entführt. Klaus Mann, Sohn des berühmten Thomas Mann, schildert seine Erlebnisse mit einer Intensität, die den Leser unmittelbar in das Herz der Metropole der 1920er- und frühen 1930er-Jahre versetzt.


Die Sammlung beginnt mit den Anfängen seines Lebens in Berlin. Bereits als Teenager war er fasziniert von der Stadt und ihrem berauschenden Nachtleben. Seine ersten literarischen Schritte als Theaterkritiker beim „12 Uhr Blatt“ zeigen einen jungen, ehrgeizigen Schriftsteller, der mit spitzer Feder und kritischem Blick die Bühnenlandschaft Berlins kommentierte. Die Texte sind nicht nur literarisch wertvoll, sondern spiegeln auch die kulturelle Vielfalt und Experimentierfreude der Weimarer Republik wider.


Besonders eindrucksvoll sind Klaus Manns Schilderungen des Berliner Nachtlebens und der Unterwelt. Seine Beschreibungen der glanzvollen Theater und zwielichtigen Clubs, der schillernden Persönlichkeiten und der sozialen Gegensätze sind lebendig und bildgewaltig. Er porträtiert Berlin als Stadt der Extreme – glamourös und gleichzeitig moralisch verfallen, eine Stadt, die ebenso fasziniert wie erschüttert.


Ein zentraler Aspekt des Buches ist auch Klaus Manns Auseinandersetzung mit seiner eigenen Identität. Seine Offenheit über seine Homosexualität und seine persönliche Entwicklung sind mutige Zeugnisse, die ihrer Zeit weit voraus waren. Texte wie „Der fromme Tanz“, der als einer der ersten Romane über das Schwulsein gilt, und seine autobiografischen Reflexionen zeigen einen Mann, der nicht nur mit der Gesellschaft, sondern auch mit sich selbst ringt.


Die spätere Politisierung Klaus Manns wird in den Kapiteln, die sich mit seinem Exil und seiner Zeit als antifaschistischer Aktivist befassen, deutlich. Die Leser erleben einen Wandel vom empfindsamen Künstler zum engagierten Kämpfer gegen die NS-Diktatur. Besonders berührend sind die Passagen, in denen Mann über seine Rückkehr nach Berlin nach dem Krieg berichtet. Seine Enttäuschung über die Verklärung von Persönlichkeiten wie Gustaf Gründgens und die politische Entwicklung im Nachkriegsdeutschland sind ebenso schmerzlich wie aufschlussreich.


Aufmachung:

Das Buch ist durch Frank Trägers sorgfältige Zusammenstellung und sein einfühlsames Vorwort hervorragend konzipiert. Die Texte sind chronologisch und thematisch geordnet, was es dem Leser leicht macht, Klaus Manns Entwicklung als Schriftsteller und Mensch nachzuvollziehen. Ergänzende Fußnoten und Hinweise bieten zusätzlichen Kontext und machen das Werk auch für Leser ohne Vorkenntnisse zugänglich.


Fazit:

„Berlin war meine Stadt“ ist ein literarisches Denkmal für Klaus Mann und seine Zeit in Berlin. Es vereint persönliche Einblicke, historische Relevanz und literarische Brillanz. Für alle, die sich für die Weimarer Republik, das Leben Klaus Manns oder das Berlin der 1920er-Jahre interessieren, ist dieses Buch ein absolutes Muss. Eine außergewöhnliche Hommage an eine außergewöhnliche Zeit und einen außergewöhnlichen Menschen.

Gespräche aus der Community

Liebe LovelyBooks-Leser:innen,

heute wollen wir die literarischen Leser:innen unter Euch ansprechen. „Berlin war meine Stadt“ ist eine Sammlung literarischer Texte über das Berlin der zwanziger Jahre aus der Feder von Klaus Mann. Würdet ihr auch gerne wie Klaus Mann im Berlin der zwanziger Jahre leben? Was würde euch am meisten daran reizen?

Viel Glück 

Euer BeBra-Team

71 BeiträgeVerlosung beendet
welikajas avatar
Letzter Beitrag von  welikaja

Ein sehr schönes Buch!

https://www.lovelybooks.de/autor/Klaus-Mann/Berlin-war-meine-Stadt-13227188608-w/rezension/17282414606/

auch bei amazon, thalia und hugendubel veröffentlicht

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Wir lesen mit unserem eigenen Exemplar.

Start: 1. November 2024

152 Beiträge
Federfees avatar
Letzter Beitrag von  Federfee

Ich verstehe natürlich, wenn einem ein Buch nicht gefällt und man es dann abbricht, hab' ich auch schon gemacht. Ich beobachte nur leider in letzter Zeit, dass der Austausch abnimmt, überall. Dabei ist doch DAS das Eigentliche, sonst kann ja jeder für sich lesen. Ich fände es natürlich schade, wenn du noch weniger mitliest, denn ich fand deine Beiträge immer hilfreich.

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