Rezension zu Mephisto. Roman einer Karriere. von Klaus Mann
Rezension zu "Mephisto. Roman einer Karriere." von Klaus Mann
von Micky
Rezension
Mickyvor 16 Jahren
Als Roman im Exil erschienen, 1968 in der BRD verboten und schließlich nun doch endlich wieder erhältlich – als historisches Zeugnis eines Emigranten, der hinter die Kulissen der Macht sieht, der schon 1936 das gigantisch aufgezogene Schauspiel entlarvt, parodiert und verteufelt. Der Mephisto ist ein Meisterwerk, ganz klar, fantastisch geschrieben und vor allem Eines: ehrlich. Trotzdem kommt man nicht umhin, den Protagonisten Hendrik Höfgen zumindest auf eine gewisse Ar und Weise doch zu mögen. Mir persönlich tat er trotz allem Leid. Denn: „Was wollen die Menschen von mir? Warum verfolgen sie mich? Warum sind sie so hart? Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler!“ Ein Roman über einen Menschen, der vielleicht nicht schlechter ist als Andere, der die Augen vor sich selbst verschließt und ganz in seiner Bestimmung aufgeht, ohne Skrupel, ohne aus seiner Haut heraus zu können, immer auf der Suche nach Einem: dem Ruhm, der Anerkennung. Ein wirklich empfehlenswerter Roman. Ich bin begeistert!