Rezension zu "Fahr nicht fort, stirb am Ort!" von Til Petersen
Eine Satire als Krimiformat, welches mir zu sehr konstruiert war, ist etwas für die Lachmuskeln aber weniger für Krimifans. In der Handlung geht es um den Inhaber eines Bestattungsunternehmens Hermann Thaddäus König, der in einer beruflichen Krise zu stecken scheint. Gerade in den Sommermonaten sterben erfahrungsgemäß weniger Menschen als im Winter. Als König eher unfreiwillig einem schwerkranken Freund beim “Sterben behilflich ist”, gerät dieser in einen Strudel von mysteriösen Todesfällen und muss versuchen die Polizei aus seinen krummen Geschäften herauszuhalten. Dies gestaltet sich äußerst schwierig. Zusammen mit seiner Jugendliebe Emma, sowie seiner Tochter Susanne erlebt er eine Verkettung von skurrilen und sonderbaren Momenten.
Hermann König war mir als Charakter zu überzeichnet dargestellt. Ich empfand ihn als eher plump bzw. naiv und ich konnte mich nicht sehr gut mit ihm identifizieren. Auch sein Empfinden gegenüber dem Ableben von Mitmenschen empfand ich als zu trivial. Seine Freundin Emma entspricht dem Klischee einer Frau, welche einen Mann wegen des Geldes geheiratet hat und sich selbst nichts aufgebaut hat.
Die Geschichte wird in der Ichform aus Sicht von Hermann König erzählt und ist somit gut nachvollziehbar. Der Humor der Story ist gut, auch wenn er manchmal mir etwas zu banalisiert dargestellt wurde. Ein Spannungsbogen in der Erzählung ist erkennbar, aber mir war die konstruierte Geschichte zu vorhersehbar. Auch das Ende passte zu der Handlung und war für mich nicht wirklich überraschend. Wer einen etwas anderen Blick auf das Lebensende haben möchte und die Realität beim Lesen komplett ablegen kann, für den ist diese Geschichte bestimmt eine Alternative. Ich hatte mir unter diesem Krimi etwas anderes vorgestellt und bin leider enttäuscht worden.