Rezension zu Sunset von Klaus Modick
Das Verhältnis von Lion Feuchtwanger und Bertolt Brecht
von Gruenente
Kurzmeinung: Ein Bestsellerautor im Exil - feinfühlig und sehr interessant
Rezension
Gruenentevor 9 Jahren
Lion Feuchtwanger ist ein wohlhabender Bestsellerautor. Der "kleine Jude", wie er früher genannt wurde hat es geschafft: er hat Geld, ein tolles Haus, gesellschaftliche Anerkennung und eine wunderbare Frau. Was ihm fehlt ist sein bester Freund, Bertold Brecht.
Die plötzliche Nachricht seines Todes erschüttert den Exilanten.
Denn das ist es, sein prächtiges Haus in Pacific Palisades: ein Exil. Die amerikanische Staatsbürgerschaft wird ihm in der McCarthy-Ära verweigert. Er wird immer wieder zu neuen Verhören und gesprächen über seine Freunde und politische Einstellung gezwungen.
Das Buch beschreibt ein paar Tage im Leben Feuchtwangers, die er allein in seinem Haus verbringt. Die Krankheit, die ihm ein Jahr später den Tod bringen sollte, zeigt schon erste Anzeichen.
Sein Ringen um Worte und seine Alltagsuntauglichkeit wird eindringlich beschrieben. Die Vergangenheit holt ihn durch die Todesnachricht seines Freundes ein. Ein Freund, dessen Werk damals (1956) kaum anerkannt wurde und schon mal gar nicht zu einem gesicherten finanziellen EInkommen führte, während Feuchtwanger sich über Geld keine Gedanken machen musste.
Anfang des Jahres las ich ein Buch (Die Königsallee von Hans Pleschinski) über die Familie Mann. Thomas Mann, ebenfalls Exilant, kehrt im Gegensatz zu Feuchtwanger zurück nach Deutschland und wird dort wie ein Popstar gefeiert. Beide Bücher zusammen geben für mich ein interessantes Bild der deutschen literarischen Welt Mitte der 1950iger Jahre.
Sunset ist ein eindrucksvoll gut geschriebenes Buch über einen Mann, der die Literatur geprägt hat.
Die plötzliche Nachricht seines Todes erschüttert den Exilanten.
Denn das ist es, sein prächtiges Haus in Pacific Palisades: ein Exil. Die amerikanische Staatsbürgerschaft wird ihm in der McCarthy-Ära verweigert. Er wird immer wieder zu neuen Verhören und gesprächen über seine Freunde und politische Einstellung gezwungen.
Das Buch beschreibt ein paar Tage im Leben Feuchtwangers, die er allein in seinem Haus verbringt. Die Krankheit, die ihm ein Jahr später den Tod bringen sollte, zeigt schon erste Anzeichen.
Sein Ringen um Worte und seine Alltagsuntauglichkeit wird eindringlich beschrieben. Die Vergangenheit holt ihn durch die Todesnachricht seines Freundes ein. Ein Freund, dessen Werk damals (1956) kaum anerkannt wurde und schon mal gar nicht zu einem gesicherten finanziellen EInkommen führte, während Feuchtwanger sich über Geld keine Gedanken machen musste.
Anfang des Jahres las ich ein Buch (Die Königsallee von Hans Pleschinski) über die Familie Mann. Thomas Mann, ebenfalls Exilant, kehrt im Gegensatz zu Feuchtwanger zurück nach Deutschland und wird dort wie ein Popstar gefeiert. Beide Bücher zusammen geben für mich ein interessantes Bild der deutschen literarischen Welt Mitte der 1950iger Jahre.
Sunset ist ein eindrucksvoll gut geschriebenes Buch über einen Mann, der die Literatur geprägt hat.