Klaus Scherer

 4,5 Sterne bei 15 Bewertungen
Autor*in von Auf dem Polarkreis unterwegs, Kamikaze und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Klaus Scherer (Jg. 1961), ist Sonderreporter im neuen „Team Story“ des NDR. Zuvor arbeitete er für das Politmagazin Panorama und berichtete als ARD-Korrespondent aus Tokio und Washington. Er ist vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Grimme-Preis und dem Hollywood Independent Documentary Award. Zudem ist er Autor mehrerer Bücher, darunter die SPIEGEL-Bestseller »Nagasaki« und »Wahnsinn Amerika«.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Klaus Scherer

Cover des Buches Auf dem Polarkreis unterwegs (ISBN: 9783894058456)

Auf dem Polarkreis unterwegs

 (5)
Erschienen am 15.04.2008
Cover des Buches Kugel ins Hirn (ISBN: 9783426278918)

Kugel ins Hirn

 (2)
Erschienen am 04.10.2022
Cover des Buches Wahnsinn Amerika (ISBN: 9783492304283)

Wahnsinn Amerika

 (2)
Erschienen am 15.10.2013
Cover des Buches Am Ende der Eiszeit (ISBN: 9783492056182)

Am Ende der Eiszeit

 (1)
Erschienen am 12.11.2013
Cover des Buches Das Buch danach (ISBN: 9783981698800)

Das Buch danach

 (1)
Erschienen am 28.11.2014
Cover des Buches Am Ende der Eiszeit (ISBN: 9783492963527)

Am Ende der Eiszeit

 (0)
Erschienen am 12.11.2013
Cover des Buches Auf der Datumsgrenze durch die Südsee (ISBN: 9783492403740)

Auf der Datumsgrenze durch die Südsee

 (0)
Erschienen am 12.02.2010

Neue Rezensionen zu Klaus Scherer

Cover des Buches Kugel ins Hirn (ISBN: 9783426278918)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Kugel ins Hirn" von Klaus Scherer

"Justiz in Bewegung"
Thomas_Lawallvor 9 Monaten

Das Gesetz gegen Hass im Netz scheint Wirkung zu zeigen. Was man wegen der täglichen Nachrichtenflut nicht unbedingt mitbekommt, schildert der Journalist und Sachbuchautor Klaus Scherer bis ins Detail. Und diese sind zunächst einmal erschreckend.

Wer sich im Netz etwas genauer umschaut, weiß was Sache ist. Wie Menschen verbal miteinander umgehen. Was früher an den Stammtischen der Nation lautstark debattiert wurde, findet heute im Internet statt. Der Rahmen ist aber ungleich größer geworden und der Umgangston läuft mehr und mehr aus dem Ruder.

Hass gegen alles und jeden, insbesondere natürlich Regierung und deren Organe, wobei Kritik gegen die Obrigkeit nichts Neues ist. Dass diese aber längst, zumindest verbal, eskaliert, ist neu. Ebenso die traurige Tatsache, dass Mordaufrufe bekanntlich bereits in die Tat umgesetzt wurden. Hass gegen Frauen erreicht ebenfalls neue Dimensionen, wenn beispielsweise "genüsslich Mord und Vergewaltigung in Tateinheit" bildliche Darstellungen erfahren.

Um so notwendiger und wichtiger erscheint es, dass Politik, Polizei, Verfassungsschutz und LKA endlich handeln, um Lügen, Hass und Hetze im Netz nicht länger zu verharmlosen oder gar zu ignorieren. Die Politik hat entsprechende Gesetze auf den Weg gebracht, wobei es im Einzelnen dann doch verwundert, wenn beispielsweise skandalöse Bildmontagen offenbar ohne größere Folgen bleiben.

Dazu gehören die Abbildung eines Davidsterns mit der Aufschrift "Nicht geimpft", acht amtierende Regierungsmitglieder, die in die Anklagebänke des Nürnberger Kriegsverbrechertribunals montiert wurden, sowie das Bild von fünfzehn Regierungsmitgliedern bei der Amtsvereidigung, unterlegt mit der Textzeile: "Einen größeren Abschaum gab es noch nie in Deutschland!"

Die Staatsanwaltschaft sah es nur im letzten Fall als gegeben, einen Strafbefehl wegen Beleidigung zu beantragen. Dies allerdings nur, weil lediglich eine der abgebildeten Politikerinnen und Politiker einen entsprechenden Strafantrag stellte. Wobei es hier offenbar nur um die Verbreitung dieses Bildes geht. An die Urheber solcher Machwerke käme man in aller Regel nicht heran.

Folgerichtig erscheint die Frage, die der Autor in einem Interview mit Generalstaatsanwalt Brauer stellte. Ob es eine glaubwürdige Politik sei, "wenn Abgeordnete zuerst die effizientere Strafverfolgung von Hetze im Netz für dringlich erklären, dann aber sagen, sobald sie selbst die Betroffenen sind: Na ja, für mich müsst ihr das aber jetzt nicht anwenden." Im Fall einer massiven Beleidigung, die sich gegen Wolfgang Schäuble richtete, absolut unverständlich.

In diesem Zusammenhang belehrt uns Klaus Scherer über die Bedeutung des Konjunktivs, den er "quasi neu kennenlernte", denn selbst wenn es sich ganz offensichtlich um Hetze handeln würde, fehle der Justiz meist der "sogenannte auffordernde Charakter".

Somit bleibt ihm nichts anderes übrig, als Misserfolge und Erfolge in der Rechtsprechung gegenüber zu stellen, wobei sich letztere immer mehr summieren. So nennt er das letzte Kapitel "Justiz in Bewegung" und benennt Ergebnisse und Urteile, informiert über laufende Verfahren, immer mehr Erfolge und seien es nur Signalwirkungen, die allesamt auf eines hinauslaufen, der Mär des Internets als rechtsfreiem Raum entschieden(er) entgegen zu treten.

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Cover des Buches Kugel ins Hirn (ISBN: 9783426278918)
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Rezension zu "Kugel ins Hirn" von Klaus Scherer

Lügen, Hass und Hetze im Internet
HansDurrervor einem Jahr

Klaus Scherer arbeitet als Sonderreporter beim NDR. Ein Jahr lang hat er Menschen begleitet, die gegen die Kriminalität im Internet vorgehen. Fahnder der Landeskriminalämter, verdeckte Ermittler des Verfassungsschutzes sowie Staatsanwältinnen. Anlass dazu war das neue Gesetz über Hetze im Netz, das wegen seines Antragsvorbehalts allerdings keine juristische Sternstunde gewesen ist.

Hat sich durch das Internet wirklich so viel geändert? Die Jugend dachte doch schon immer anders als die Eltern, Parallelwelten – man denke nur an gewisse städtische Milieus – gab es auch schon immer. Berührungspunkte existierten trotzdem. Doch diese, wenn es sie überhaupt noch gibt, scheinen zunehmend rar. Trumpisten, so Klaus Scherer, „wird keine Quelle der Welt an der eigenen Wahrheitsversion mehr zweifeln lassen. Und auch die von Kriegspropaganda getriebenen Anhänger Wladimir Putins dürften, wie wir seit dessen Überfall auf die Ukraine gelernt haben, kaum noch unabhängige Informationen erreichen.“

Mit Verlaub: Es gibt keine Wahrheitsversionen, es gibt nur die Wahrheit. Und es ist auch nicht so, dass unabhängige Informationen einen wirklichen Unterschied machen. Leider. Das lässt sich in Ländern beobachten, in denen die Korruption gang und gäbe ist. Die Menschen dort wissen das, man muss sie nicht darüber aufklären, doch ihr Wissen darum macht keinen Unterschied.

Dass Lügen, Hass und Hetze im Internet die gesellschaftliche Ruhe und Ordnung bedrohen, ist für mich keine Frage. Das liegt auch daran, dass jede technische Neuerung das Bestehende verändert und oft in Frage stellt. Sicher, Gewalt und Drohungen kam es schon vor dem Internet, doch bringen neue Möglichkeiten auch immer wieder neue und andere Ausprägungen von Gewalt hervor. Man denke etwa ans Happy Slapping.

Kugel ins Hirn zeigt den Reporter Scherer bei der Arbeit. Das ist spannend zu lesen, auch natürlich, weil es aufzeigt, wie Medienleute ticken. Oder genauer: Wie dieser Reporter tickt. „Im Vorgespräch habe ich sie als resolute Ermittlerin kennengelernt. Sorgsam formulierte Sätze, direkter Blick. Dass sie mit Drohungen rechnen muss, wenn sie sich im Fernsehen äussert, weiss sie. Andere lehnten meine Anfragen deshalb ab. Sie nicht. Sie weiss um die Bedeutung der Öffentlichkeit, wenn es um die Prävention von Straftaten geht.“

Man erfährt also wie Klaus Scherer vorgeht, wen er wie befragt, was für Annahmen er korrigiert. Und man lernt wieder einmal: Die Lage ist schwierig. Einerseits, weil weder Ignoranz noch Gesinnung strafbar sind, andererseits, weil der Justiz, die sich grösstenteils an Gesetze vor der Internetzeit zu halten hat, oftmals die Hände gebunden sind.

Was dieses Buch auch deutlich macht, ist die Mär von der Justiz, die angeblich auf der Wissenschaft gründet. Dass ein und derselbe Sachverhalt oft ganz unterschiedlich bewertet wird, weist eher darauf hin, dass Entscheide bereits getroffen werden, bevor man Begründungen darüber austauscht. „Merken Sie sich“, meinte ein Dozent während meines Jurastudiums, „das Schlimmste ist, nicht zu einem Entscheid zu kommen. Begründungen finden wir dann immer noch.“

Verblüfft hat mich, dass viele das Netz für eine straffreie Zone halten. Wie ignorant muss jemand eigentlich sein, um einen Aufruf zum Mord als legal einzustufen? Interessant auch: Nicht alle verstecken sich hinter der Anonymität, es gibt auch echte Bekenner, die überhaupt kein Problem haben, zu ihren menschenverachtenden Äusserungen zu stehen. Und dann gibt es auch die, die sich im richtigen Lebern als ganz umgängliche Personen erweisen, auch wenn sie im Internet quasi eine andere Persönlichkeit annehmen.

Reporter Scherer berichtet nicht nur, er fragt sich auch Grundsätzliches: Woher kommt eigentlich dieser Groll? Wie alle anderen auch, weiss er darauf keine Antwort, doch wie man darauf reagieren soll, das weiss er: mit gelassener Routine, mit den Mitteln des Rechtsstaates.

Kugel ins Hirn schliesst mit dem Oberhasser und notorischen Lügner aus Queens, der wenig überraschend auch beim Golf betrügt, und so recht eigentlich bei allem, was er äussert nur sich selbst beschreibt. Wie geht man mit so jemandem um? So wie der im Buch zitierte Demokrat Barney Frank. „Er war bereit zuzuhören. Aber nicht, sich auf jede Argumentationsebene zu begeben, die er dadurch nur aufgewertet hätte.“

Fazit: Guter Journalismus, nützliche Aufklärung.

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Cover des Buches Das Buch danach (ISBN: 9783981698800)
lord-byrons avatar

Rezension zu "Das Buch danach" von Klaus Scherer

Zum Entspannen
lord-byronvor 9 Jahren

Bettlektüre, ein Koffer voller Urlaubsbücher - wir lesen, wenn wir die Zeit und die Muße dafür haben. Wir lesen zur Entspannung und in entspannten Momenten. "Das Buch danach" bietet unterhaltsame Geschichten, denen ab und an auch ein kleiner Schalk im Nacken sitzt. Ein idealer Lesestoff für den täglichen Kurzurlaub.
"Das Buch danach" - einen Höhepunkt braucht der Tag (Klappentext)

Bei diesem Buch sprachen mich zuerst Cover und Titel an und nach einer sehr netten Mail des Autors, musste ich dieses Buch einfach haben. Es eignet sich perfekt als Buch für den Nachttisch, um vor dem Einschlafen eine Geschichte zu lesen, um runterzukommen und abzuschalten. Funktioniert garantiert auch ohne vorherigen Sex. ;-)

Die Geschichten sind alle total unterschiedlich und für jede Stimmung findet sich das Richtige. Es sind amüsante Geschichten dabei, so wie "Ausgefallene Dinge", in der der Autor vor den Gefahren einer frischen Glatze warnt oder "Die Bahn kommt", dazu muss ich wohl nichts schreiben. Oder? . Es gibt verrückte Geschichten wie "Gottvertrauen und Pumpzerstäuber" über den Glauben einer Frau. Schöne Geschichten wie "Poolbar" und den Erlebnissen, die man im Dunkeln am Pool haben kann. Interessante Geschichten wie "Azorenhoch" über die Hochzeitsreise des Autors und noch sooo viele mehr.

Aber eins haben alle Geschichten gemeinsam: es sind Erlebnisse des Autors, seiner Familie oder dem Bekanntenkreis. Alles ist so passiert und der Autor hat die Erlebnisse in diesem Büchlein zusammengefasst. Ich merkte, dass ich mich richtig auf meine Bettgeschichte freute und manchmal extra ein wenig früher zu Bett ging um vielleicht auch 2 Geschichten lesen zu können, bevor mir die Augen zufielen. Ganz besonders süß fand ich die Geschichte, wie es überhaupt zu diesem Buch kam.

Ein ganz besonderes Schmankerl ist ein Daumenkino in der unteren Ecke des Buches. Was es zeigt? Neee, das verrate ich nicht. Da müsst ihr euch schon selbst das Buch kaufen. Ich vergebe für diese kurzweilige Unterhaltung 4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung an alle. Ich hoffe, ihr könnt durch dieses Buch auch so wunderbar abschalten wie ich.

© Beate Senft              

Kommentare: 7
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