Rezension
BodoMansteinvor 10 Jahren
In Zeiten von NSA-Abhörskandalen und Datenschutzdiskussionen stellt sich der Krimi "Zehntausend Augen" von Klaus Seibel vor einen topaktuellen Hintergrund. Ein anonymer IT-Spezialist terrorisiert eine Großstadt und sieht in ihr die Plattform für sein ganz persönliches Computerspiel, in dem er selber Schiedsrichter und Spieler ist. Insbesondere die Leiterin einer Berliner SEK-Abteilung scheint es ihm ganz besonders angetan zu haben. Und so geraten auf einmal diejenigen, die sonst offen und verdeckt beobachten sprichwörtlich in den Fokus der zehntausend Augen. Die Handlung beginnt mit einem Paukenschlag und hetzt über weite Stellen nur so von Ultimatum zu Ultimatum. Dabei zerrt sie den Leser unbarmherzig mit. "Zehntausend Augen" zeigt sich in der Gesamtbetrachtung als unterhaltsam, spannend und stimmt auch nachdenklich. Nachdenklich im Hinblick auf die Bedrohung aus dem Cyberraum, die nie gegenwärtiger ist als morgen.