Inhalt: Mithilfe persönlicher Erinnerungen des Matrosen Anton Staller und des Kriegstagebuchs von U 188 wird der Alltag einer deutschen U-Bootbesatzung rekonstruiert und der Seekrieg in erschreckender Eindringlichkeit geschildert. Von Frankreich nach Malaysia in einem engen Stahlkonstrukt wird der Mannschaft alles abverlangt.
Meine Meinung: Mir lag das Hörbuch vor, welches von Horst Rankl eingelesen wurde (den ich für sehr passend gewählt empfand). Das Buch macht Geschichte anhand des Einzelschicksals von Matrose Anton Staller greifbar. Man erlebt den jungen Mann der sich freiwillig zur Kriegsmarine meldet, dort harten Drill erlebt und sich schließlich mit U 188 auf Feindfahrt begibt. Besonders spannend fand ich die Einblicke in seine Gedanken, die Zweifel, die nie geäußert werden durften. Die Schilderung der Stimmung an Bord oder kleinen Ablenkungen wie etwa das kurze Beobachten seltener Fische zeigen die Menschen hinter der Kriegsmaschinerie. Man hat das Gefühl mit dabei zu sein in der Enge des Bootes, die Anspannung wurde für den Hörer (Leser) bei jedem Alarmtauchen greifbar und trotzdem vermag man es nicht sich vorzustellen, welche Todesängst diese Männer ausstanden, als sie schließlich selber zu Gejagten wurden - gefangen in ihrem Boot, auf engstem Raum. Immer wieder fanden auch erheiternde Episoden Platz, die in einer Kriegserzählung seltsam anmuten und über die ich trotzdem lachen musste. Die letzten Tage des Krieges, die Ungewissheit und das Glück der Heimkehr runden die Geschichte ab. Gerne hätte ich noch weitere Einblicke in die damalige Gedankenwelt gehabt.
Mein Fazit: Ein eindringliches Zeitzeugnis, das ich unbedingt empfehlen kann.