Rezension
Aninvor 15 Jahren
Stjins Frau Carmen ist tot- gestorben an Krebs. Anstatt sich dem Schmerz und der Trauer zu stellen, stürzt sich Stjin ins Partyleben, feiert exzessiv, konsumiert Drogen und schläft mit unzähligen Frauen. Doch eines Tages wird ihm bewusst, dass er sein Leben so nicht weiter führen kann. Gemeinsam mit seiner Tochter Luna begibt er sich auf eine lange Reise nach Australien. Stjin ahnt nicht auf was er sich da einlässt. Nicht nur die Verantwortung gegenüber seiner Tochter in diesem fremden Land stösst ihn an seine Grenzen. Allmählich wird er mit der Trauer um seine grosse Liebe und den Ängsten vor seinen Gefühlen konfrontiert. Als er sich all dem stellt, erkennt er, dass das Gute oft doch näher liegt als man glaubt und beginnt sein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Kluun erzählt schonungslos und direkt diese sehr berührende Geschichte. Dabei versteht er es ausgezeichnet, die Gedanken und Gefühle von Stjin so detailiert und einfühlsam zu beschreiben, dass auch eine Leserin den doch recht „männlichen“ Weg der Trauerarbeit verstehen und nachvollziehen kann. Anfangs noch recht irritiert von diesem extremen Verdrängen des Verlustes, konnte ich Seite um Seite immer mehr Verständnis für sein Verhalten aufbringen. Beeindruckend…