Das Buch habe ich geschenkt bekommen, weil ich gern laufe. Von dem Autor hatte ich vorher noch nichts gehört - wobei "Knut Knieping" auch nicht der echte Name ist, sondern ein Pseudonym. Das aber schon einen Vorgeschmack gibt auf die sprachlichen Eigenarten des Buches, denn "Knieping" ist, wie der Leser freundlicherweise gleich aufgeklärt wird, das rheinländische Wort für Knieschmerzen. Und so viel, wie Knieping durch die Gegend rennt, wundert es mich nicht, dass bisweilen seine Patellasehne zickt. ;-)
Die insgesamt elf Kapitel beginnen chronologisch mit dem höchst unfreiwilligen Start des 8-jährigen Knut in die Läuferkarriere: weil Vati ihn mit gefährlich spitzen Sicherheitsnadeln dazu anspornt. Nein, ich glaube, das "weil" habe ich jetzt erfunden. Was daran liegen mag, dass wirklich alles mit viel Humor geschrieben ist, so dass man schließlich selbst davon angesteckt wird.
Der Untertitel "Laufen zwischen Rhein und Uhr" deutet übrigens auch an, wo und wie gelaufen wird: in und um Düsseldorf und zwar schnell. Möglichst auch schneller als beim letzten Mal und schneller als die anderen. Welch irr-witzigen Begegnungen dabei den Weg säumen, verrate ich hier lieber nicht! Klasse!
Als Läufer fühlt man sich mehrfach ertappt, muss schmunzeln, wie herrlich verrückt auch andere Läufer sein können. Wobei der Reiz der Anekdoten vor allem auch von ihrer sprachlichen Finesse ausgeht! Einige Wörter hat der Autor eigens für dieses Buch "geschöpft". ;-)
Ich habe jedenfalls viel gelacht, mich gut unterhalten und denke, dass auch Nicht-Läufer die Wortspiele in vollen Zügen genießen können... und sollten!
Unglaublich witzig und intelligent geschrieben