Die meisten werden die Verfilmungen kennen. Das amerikanische Remake sah ich zuerst, später dann das japanische Original. Den Roman hatte ich immer ignoriert – was schade ist, denn die Geschichte hat es in sich. Gleich am Anfang fielen mir die Unterschiede zu den Filmen auf. Zum Beispiel haben wir im Roman einen Held und in der amerikanischen Verfilmung stattdessen eine Heldin. Da Koji Suzuki sehr schnörkellos schreibt, wird man von der Handlung förmlich mitgerissen und vergisst schnell die Filmbilder. Spätestens in der Blockhütte, wo Asakawa auf die Spur eines mysteriösen Videos kommt, war ich voll und ganz in die Romanwelt abgetaucht. An Asakawas Seite steht sein schräger, aber auch eifriger Freund Ryuji. Zusammen versuchen sie das schlimmste zu verhindern, denn Asakawas Frau und Tochter haben das Video angesehen. Wenn die Verfilmungen astreine Horrorfilme sind, dann kommt der Roman wie ein Psychohriller daher. Manche Vergleiche in dem Buch wirkten auf mich platt. Leider weiß ich nicht, ob das an der Zeit (der Roman ist von 1991), der Übersetzung und einfach dem Autor liegt. Ich werde mir auf alle Fälle auch Teil 2 zulegen.
Koji Suzuki
Alle Bücher von Koji Suzuki
The Ring
Spiral - The Ring II
Loop - The Ring III
Dark Water
Birthday
Spiral
Ring
Loop
Neue Rezensionen zu Koji Suzuki
Der Journalist Asakawa Kazuyuki ist tief betroffen, als seine junge Nichte an plötzlichem Herzversagen stirbt. Dann erfährt er, dass zeitgleich drei weitere Jugendliche mit derselben Diagnose aus dem Leben geschieden sind. Sein beruflicher Spürsinn erwacht und er versucht herauszufinden, ob mehr hinter diesem seltsamen Zufall steckt.
Und bald schon entdeckt Asakawa den ersten Zusammenhang. Offenbar haben die vier toten Jugendlichen gemeinsam ein Wochenende in einer Blockhütte verbracht. Asakawa reist dorthin und findet dort ein Videoband. Und da er keine weiteren Hinweise entdeckt, schaut er sich dieses Band an.
Damit bekommen die Ereignisse eine ganz neue Wendung. Erschüttert sieht sich Asakawa die bizarren Szenen an und erfährt, dass er nun, da er sich das Video angesehen hat, in sieben Tagen sterben wird. Das Telefon klingelt, aber niemand ist in der Leitung. Asakawa wird klar, dass er mit einem Fluch belegt wurde, an dem schon die Jugendlichen gestorben sind. Und zusammen mit seinem einstigen Schulfreund Ryuji versucht er, diesen Fluch zu brechen.
Kriminalistische Geistergeschichte
Ich hatte tatsächlich zuerst beide Filme geschaut, bevor ich das Buch gelesen habe. Das amerikanische Remake von „The Ring“ ist für mich ein brutal gruseliger Film. Die japanische Original-Verfilmung war auch gruselig, aber auch surrealer, rätselhafter. Beiden Verfilmungen ist gemein, dass sie sich überraschend weit vom Buch entfernen. So ist zum Beispiel in den Filmen eine Frau die Hauptfigur.
Der größte Unterschied ist aber das Genre: Denn wo die Filme ganz klar in die Horrorschublade gehören, handelt es sich beim Buch „The Ring“ eher um eine gut konstruierte kriminalistische Geistergeschichte. Wer also denselben Grusel wie beim Film erwartet, wird sicher enttäuscht werden. Für mich persönlich kam dieser Genre-„Wechsel“ zwar sehr überraschend, aber gestört hat er mich nicht, im Gegenteil.
Denn wie Asakawa und Ryuji Informationen und Hinweise sammeln und versuchen, das Rätsel zu lösen, liest sich richtig gut. Mal spannend, mal tiefgründig, auch mal unheimlich, entwickelt „The Ring“ einen ungewöhnlichen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Der Horror, wie man ihn aus den Filmen kennt, war nicht zu finden. Vielmehr ist es ein sanfter Grusel, der mich an alte Schauergeschichten erinnert hat.
Spannende Spurensuche
Horror-Fans, die wie ich durch einen der Filme auf das Buch stoßen, könnten enttäuscht sein, dass „The Ring“ eher eine Detektivgeschichte als ein Horrorroman ist. Mir jedenfalls hat die Spurensuche gut gefallen. Spannend, unheimlich und auch ein bisschen tiefgründig.
Die meisten Menschen kennen sicherlich die Filme. Ob nun das Original aus Japan oder das Remake aus Amerika, mit diesem Roman hat alles angefangen. Und was ich besonders großartig finde: Er hat das Subgenre Psycho-Horror zu neuem Leben erweckt. Allein dafür liebe ich The Ring schon.
The Ring das Buch ist vollkommen anders, als die Verfilmungen. Sadako (oder im amerikanischen Samara) krabbelt weder aus Fernsehern noch aus Brunnen. Kōji Suzuki spielt mit der Psyche des Protagonisten – wird er in sieben Tagen tot sein oder ist doch alles Einbildung? Im Grunde passiert im ganzen Roman erstaunlich wenig. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, denn die unterschwellige Spannung war immer da. Die Spannung, die Psycho-Horror ausmacht und die ich so liebe. Ich wollte wissen, wie es weitergeht. Auch wenn ich am Ende ein wenig enttäuscht war, weil Sadako nirgendwo herausgekrabbelt ist. :D
Wer Psycho-Horror mag, wer kaum Gewalt und gar kein Blut braucht, sollte The Ring auf jeden Fall eine Chance geben. Aber mit den Filmen sollte der Roman besser nicht vergleichen werden. :)
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