Konrad Lorenz

 4,2 Sterne bei 80 Bewertungen

Lebenslauf

Konrad Lorenz (1903-1989) war der Begründer der vergleichenden Verhaltensforschung. 1973 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, gemeinsam mit Karl von Frisch und Nikolaas Tinbergen. Seine bekanntesten wissenschaftlichen Werke sind 'Das sogenannte Böse. Zur Naturgeschichte der Agression' (1963) und 'Über tierisches und menschliches Verhalten' (1965). Beliebte Klassiker sind seine populären Bücher 'Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen' und 'So kam der Mensch auf den Hund'.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Konrad Lorenz

Cover des Buches Das sogenannte Böse (ISBN: 9783423330176)

Das sogenannte Böse

 (9)
Erschienen am 01.02.1998
Cover des Buches So kam der Mensch auf den Hund (ISBN: 9783423404167)

So kam der Mensch auf den Hund

 (9)
Erschienen am 01.04.2010
Cover des Buches Die Rückseite des Spiegels (ISBN: 9783492021609)

Die Rückseite des Spiegels

 (2)
Erschienen am 01.11.1996
Cover des Buches Eigentlich wollte ich Wildgans werden (ISBN: 9783492246279)

Eigentlich wollte ich Wildgans werden

 (3)
Erschienen am 01.02.2006
Cover des Buches Rohrkrepierer (ISBN: 9783837820058)

Rohrkrepierer

 (2)
Erschienen am 01.05.2020

Neue Rezensionen zu Konrad Lorenz

Cover des Buches Mit dem Hund auf du (ISBN: 9783492211352)
Giselle74s avatar

Rezension zu "Mit dem Hund auf du" von Eberhard Trumler

Klassiker
Giselle74vor 7 Jahren

Eberhard Trumlers "Mit dem Hund auf du" ist ein Klassiker der Bücher über Hundeforschung. Und genauso muß man es auch lesen. Erstmals 1971 erschienen stellt es die Grundlagen von Verhalten und Wesen vor, so wie sie sich damals darstellten. Unterteilt in "Erste Lebenswochen", "Prägung fürs Leben", "Schulungszeit und  Lehre" und Pubertät und Reife" gibt der Autor einen unterhaltsamen Abriss des Ablaufs der Wachstumszeit eines Hundes. Sehr praxisnah durch Beispiele seiner Forschung am Dingo und Beobachtungen an seinen eigenen Hunden, erfährt der Leser was Prägung bedeutet, warum Hunde gut sozialisiert werden sollten und vieles mehr. Eine gute Einführung in hündisches Verhalten ist dieses Buch immer noch, sollte aber ergänzt werden durch Werke neuerer Forschung, da einiges inzwischen doch überholt wirkt.

Eberhard Trumler war Schüler Konrad Lorenz',einer unserer ersten Hundeforscher und Autor zahlreicher Ratgeber zum Thema Hund. Wer sich für die Ursprünge der Forschung am Hund interessiert, dürfte Freude an seinen gut lesbaren Büchern haben.

Cover des Buches Mit dem Hund auf du (ISBN: 9783492211352)

Rezension zu "Mit dem Hund auf du" von Eberhard Trumler

Ein wenig veraltet, trotzdem recht infomativ
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren


Inhalt

Einheit in der Vielfalt – Wege zur Vielfalt – Die ersten Lebenswochen – Die Prägung fürs Leben – Schulungszeit und Lehre – Pubertät und Reife

Meine Gedanken

Dieser Ratgeber wurde bereits vor 40 Jahren verfasst, dessen sollte sich der Leser bewusst sein. Einige der Ratschläge sind inzwischen überholt und sollten auf keinen Fall so ausgeführt werden (z.B. Welpen durchschütteln, wenn sie etwas nicht tun durften). Wer diese Lektüre aber mit wachem Verstand liest, findet trotzdem eine Menge nützliches Wissen über das Verhalten der Hunde und vor allem entwickelt man ein Verständnis dafür, warum der Hund dieses oder jenes so und nicht anders tut. Inzwischen interpretiere ich einige Verhaltensweisen unseres Hundes nicht mehr unsicher oder sogar falsch, insbesondere in Bezug auf Dominanz und Rudelführerverhalten. Ich kann jetzt auch seine feinere Mimik besser erkennen und deuten. Aber ich muss noch viel üben und ihn sehr aufmerksam beobachten, denn die meisten Bewegungen vollführt er so schnell, dass man es leicht übersehen kann.

Gestört hat mich beim Lesen, wie wissenschaftlich und somit oft unemotional Trumler mit der Zucht von Hunden umgeht. Allerdings wollte er ja auch keine lieben Haustiere haben, sondern die Hunde in ihrem möglichst natürlichen Agieren beobachten. Er ist ein Verhaltensforscher und beschönigt nichts. Da lässt er auch schon mal einen schwachen Welpen sterben, weil die Natur es so gewollt hat. Aus seiner Sicht bestimmt korrekt, aber mir tat es im Herzen weh, sich so etwas vorzustellen.

Phasenweise sind die Texte recht langatmig und viel zu ausführlich. Aber dazwischen gibt es immer wieder so interessante Beobachtungen und Deutungen zu lesen, die man sofort mit seinem eigenen Hund in Verbindung bringen kann.

Ich denke, jeder Hundehalter, der seinem Haustier ein möglichst artgerechtes Leben bieten möchte und ihn auch verstehen möchte, der sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen, auch wenn ein Teil der Texte vielleicht nicht so interessant ist. Wer sich einen Welpen in die Familie holen möchte, dem empfehle ich diese Lektüre auf jeden Fall, denn sie vermittelt eine Menge Wissen über die Entwicklung und das Lernverhalten vom Welpen bis zum erwachsenen Hund.

Dieses Buch beinhaltet einerseits sehr interessante Berichte, andererseits liest es sich etwas langatmig. Je nach Anforderungen an den Ratgeber, kann man ihn gut oder weniger gut finden. Auf jeden Fall gibt er sehr exakte Beobachtungen auf meist unterhaltsame Weise wieder.

Cover des Buches Die Rückseite des Spiegels (ISBN: 9783492224826)
Giuses avatar

Rezension zu "Die Rückseite des Spiegels" von Konrad Lorenz

Grundlagenbuch um menschliches Denken in Begriffe zu fassen
Giusevor 10 Jahren

Konrad Lorenz wird verkannt, weil er sich dem Nationalsozialismus angepasst hat. Von Grund auf ein introvertierter Denktyp, hat ihm das Rüstzeug gefehlt, die Realität des nationalsozialistischen Alltags als tatsächliche Katastrophe zu dokumentieren. Er hat sich angepasst und in Studien zur Vehaltensforschung vergraben, hat sich eingeschleimt.


Es ist schwer, Menschen zu verurteilen und gleichzeitig objektiv zu bleiben gegenüber dem, was sie geschrieben haben. Meist kennt man die Umstände nicht vollständig oder kommt aus einem anderen Reagenzglas, wo andere Verhältnisse herrschen. Wie auch das Missverständnis Nietsche, im umgekehrten Sinne. Vor Nietsche fürchtet man sich, weil er missverstanden werden kann. Vor Lorenz fürchtet man sich, weil man nicht weiss, wo seine Erkenntnisse missbraucht werden können, wo er selbst korrumpiert worden sein könnte.

In diesem Buch versucht Konrad Lorenz das Denken des Menschen als Fähigkeit des Menschen zu erklären, der mit seinem Rezeptionsapparat (Augen, Nase, Ohren, Hirn, Beine, Magen, Haut, etc.) seine Umwelt als individuellen Eindruck wahrnimmt und fähig ist, sich individuell in einem Verhalten auszudrücken.

Er leitet Verhaltensweisen aus dem Tierreich ab und erklärt den Unterschied, bzw. die Weiterentwicklung im Verhalten des Menschen. Seine Haupttheorie zu dieser Unterscheidung zwischen Tier und Mensch beruht auf der Hypothese der 'Fulguration', des Zusammenschlusses aller oder zufällig zusammenwirkender Eigenschaften und Kräfte des Menschen zu einem Event der 'Fulguration', des Verschmelzens aller dieser Kräfte zu einem neuen Bewusstsein. Dieses neue Bewusstsein erleuchtet dem Menschen und 'bringt ihn weiter'. Lorenz stellt die Behauptung auf, das (menschliche) Bewusstsein sei aus einer solchen Verschmelzung entstanden.

Für mich sind diese Rahmentheorien lesenswert, zumindest heuristisch nachvollziehbar. Sie beeinträchtigen auch nicht seinen evolutionstheoretischen Ansatz, den Menschen begreifen zu wollen. Er spricht über konservativ - progressiv und gibt eine in sich schlüssige Erklärung. Er leitet etliche Stränge sozialer Moral von urtümlichen Verhaltensweisen im Tierreich her. Er schafft Begriffe, eine strukturelle Ebene, auf welcher man sich auch über Jahrzente hinaus sicher bewegen kann.

Den Konrad Lorenz sehe ich geschichtlich nach Nietzsche und Darwin, vor Alfred Adler, kongruent mit der heutigen Quantentheorie und deren Übersetzung in die Hirnforschung.

Richtiges Buch zur richtigen Zeit, ohne es wäre mein Leben anders verlaufen. 

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