Rezension zu "Die dunkle Seite des Balles" von Konstantin Josuttis
In "Die dunkle Seite des Balles" greift Konstantin Josuttis die bestehenden Missstände im Fußball aller Spielklassen auf, bringt sie in knappen, teils satirischen oder stark überzeichneten Bildern perfekt auf den Punkt und lässt den Leser mit verstehendem Nicken oder staunendem bis entsetztem Kopfschütteln zurück.
Die 34 Kurzgeschichten versinnbildlichen den Aufbau der Bundesliga-Saison in 34 Spieltage, jeweils Hin- und Rückrunde befassen sich mit jeweils einem Thema. Dabei bleibt dem Leser überlassen, ob er sich dem Buch in chronologischer Reihenfolge oder thematischem Zusammenhang (mit dem Springen jeweils von Hin- zu Rückrunde) nähern möchte. Eine aparte, überaus gelungene Idee wurde hier umgesetzt.
Dabei lässt der Autor kein Thema unbehandelt; sicher kommt dem interessierten Leser vieles aus dem aktuellen Fußballgeschehen bekannt vor - oder man hat sich zumindest schon einmal gedanklich damit beschäftigt. Doping im Fußball, der Aberglaube aller Beteiligten, der Einsatz von Fußballcomputern (gut, Androiden gibt es noch nicht, aber doch immerhin schon eine WM der fußballspielenden Roboter), Geltungssucht, Familie, Freundschaft, Spielerfrauen usw.
Das Buch sei jedem empfohlen, der mehr für Fußball übrig hat, als sich von der Bundesliga berieseln zu lassen und einen Einblick in die Hintergründe und Abgründe erhalten möchte. Und sicher wird es den einen oder anderen Leser geben, der zu einem: "Das habe ich doch immer schon gewusst!" kommt. Der Autor regt zum Nachdenken und Diskutieren an - ein wirklich gelungenes Fußball-Buch!