Konstanze Fliedl

 3,5 Sterne bei 43 Bewertungen

Lebenslauf

Konstanze Fliedl, geboren 1955 in Linz, ist Professorin am Institut für Germanistik der Universität Wien.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Konstanze Fliedl

Cover des Buches Das andere Österreich (ISBN: 9783423124386)

Das andere Österreich

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Erschienen am 01.03.1998
Cover des Buches Schnitzlers Sprachen der Liebe (ISBN: 9783854525479)

Schnitzlers Sprachen der Liebe

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Erschienen am 20.06.2010
Cover des Buches Lieutenant Gustl (ISBN: 1557131767)

Lieutenant Gustl

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Erschienen am 01.05.1993

Neue Rezensionen zu Konstanze Fliedl

Cover des Buches Arthur Schnitzler: Werke in historisch-kritischen Ausgaben / Lieutenant Gustl (ISBN: 9783111750019)
B

Rezension zu "Arthur Schnitzler: Werke in historisch-kritischen Ausgaben / Lieutenant Gustl" von Konstanze Fliedl

Unterhaltsamer Klassiker
Bemyberlinbabyvor 3 Jahren

Eine unterhaltsame, kurzweilige Geschichte über die wohl aufregendste Nacht in Gustl‘s Leben. Der innere Monolog Gustl’s wird während eines Spaziergangs quer durch Wien vorgetragen und endet dann abrupt mit einer unvorhersehbaren Begegnung. Ein Klassiker, der mit viel Dialekt und Dramatik seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charme versprüht!

Cover des Buches Lieutenant Gustl (ISBN: 9783150181560)
awogflis avatar

Rezension zu "Lieutenant Gustl" von Arthur Schnitzler

Ungustls verletzte K&K Militärseele - eine herrliche Dramödie
awogflivor 7 Jahren

😂😂 normalerweise kann ich diese sabbernden sudernden labernden nutz- und geistlosen Leute - seien sie aus der russischen Oberschicht wie bei Dostojewski, dem gähhnend langweiligen amerikanischen Mittelstand, aus dem österreichischen Militär oder sonstwoher, die einen inneren Monolog bezüglich ihrer Luxusproblemchen führen, so gar nicht ausstehen, aber bei Schnitzler ist dies alles anders.

  1. Der Lieutnant Gustl bzw. Schnitzler hält sich sehr kurz, knapp und bündig und lamentiert sich nicht auf 200-800 Seiten in einem Crescendo einen Wolf und bringt damit mich als Leserin nicht nahezu in ein gehirndurchbrochenes katatonisches Lesekoma.
  2. Das Luxusproblemchen und die Sinnlosigkeit in vorliegender Novelle ist sogar bei Protagonisten dieser Schicht und dieses Lebensstils derart grotesk überspitzt vom Autor konzipiert, dass auch ich als normalerweise genervte Leserin ob so eines Irrsinns herzhaft lachen musste.

Dieser Lieutnant Gustl (eigentlich müsste er Ungustl heißen) ist ein typischer Vertreter des österreichischen Militärs, ein wohlhabender, unterbeschäftigter Lebemann, zudem offenbart sich tatsächlich ein relativ schlechter Charakter: Antisemitismus, Kriegstreiberei, gnadenlose Selbstüberschätzung-und dieses weinerliche Gesudere, als ob ihm die ganze Welt was schuldig wär.

In vorliegender Novelle will sich der Herr Lieutnant doch tatsächlich umbringen, weil ihn ein bekannter Bäckermeister im Theater einen dummen Bub genannt hat, was er ja auch realiter ist.
Durch die Aufbauschung dieser Petitesse zum lebensbedrohlichen Drama inklusive Pflicht zur Selbstentleibung zerlegt Schnitzler den traditionellen Ehrbegriff der K&K-Monarchie umso mehr, weil sie derart satirisch überhöht und somit alle daraus resultierenden Hirngespinste und geplanten Reaktionen völlig unrealistisch sind. Kein Wunder, dass Schnitzler bei einigen seiner Zeitgenossen alles andere als beliebt und als subversiver Brunnenvergifter und Zerstörer von Moral und Anstand berüchtigt war. Nichts ist schlimmer, als diesen unverrückbaren Begriff von männlicher Ehre derart der Lächerlichkeit preiszugeben.

Sprachlich ist das Werk relativ kurios aber auch sehr kurzweilig in seiner abgedrehten Verschrobenheit des Hauptprotagonisten, der in seinem Wahnwitz von Ehre sowohl sprachlich als auch als Figur sehr konsistent herüberkommt, solange man sich nur kurz mit so jemandem  beschäftigen muss. Das Ende ist übrigens grandios und überraschend.

Fazit: Lesenswert.

Im ausführlichen Nachwort werden auch noch ein paar spannende Details offenbart. Da wäre beispielsweise die Form des inneren Monologs, die Schnitzler im Lieutnant Gustl schon Jahre vor Joyce anwandte, der eng gesteckte Zeitrahmen des Werkes und die Erkundung der Stadt Wien durch eindeutige Ortsangaben. Kommt Euch das nicht bekannt vor? Wurde Ulysses von Gustl inspiriert?

Weiters gibt es eine witzige biografisch-historische Konsequenz aus dieser Novelle: Schnitzler war definitiv infolge seines Medizinstudiums und des einjährigen freiwilligen Engagements als Sanitäter beim Militär im Offiziersrang. Er wusste also genau, was er kritisierte. Neben dem Umstand, dass die K&K Militärs über die Novelle not amused waren, was verständlich ist, wurde der Autor zudem von der bürgerlichen Zeitung „Die Reichswehr“ aufs heftigste persönlich attackiert, In Militärkreisen erwartete man nun offenbar mit unerschütterlicher Automatik, dass Schnitzler als Offizier den Chefredakteur zum Duell fordern würde. Als der Autor den Teufel tat und sich in seiner Meinung über die Absurdität des Duellzwangs nicht erschüttern ließ, erklärten man ihn des Offizierscharakters für verlustig, ergo man revidierte sein Offiziersdiplom und stufte ihn zum einfachen Soldaten hinab.

Cover des Buches Lieutenant Gustl (ISBN: 1557131767)
occasiunculas avatar

Rezension zu "Lieutenant Gustl" von Konstanze Fliedl

Rezension zu "Lieutenant Gustl" von Arthur Schnitzler
occasiunculavor 12 Jahren

Ein Schulbuch, das mir relativ gut gefallen hat. Leicht zu verstehen, viel zu interpretieren, aber nicht zu umfangreich, jediglich 45 Seiten im Reclam.
In dieser Novelle geht es um Gustl, einen Leutenant zur Zeit der k.u.k.Monarchie in Wien. In einem innerem Monolog berichtet Gustl über seine Begegnung mt dem Bäckermeister, die schwere Folgen hat, da dieser Gustls Säbel zerbrechen wollte. Dies war zu dieser Zeit ein Ehrbruch. Da Gustl sich nicht gegen diesen Angriff gewährt hat, sieht er nun aus Angst vor dem Bekanntmachen dieses Vorfalls, und damit eines großen Ehrbruchs seinerseites, nur den Ausweg, sich umzubringen. Doch er wird geretten, da der Bäckermeister am nächsten Tag an einem Schlaganfall gestorben.
In der Novelle findet der Leser vor allem Einblick in den Zeitraum, in dem Gustl sich umbringen will. Er philosiphiert dort über Frauen, das Leben und vieles mehr. Man bekommt einen sehr guten Eindruck in Gustls verwirrte Gedankenwelt.

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