Ich bin als Mann nicht gerade dafür geeignet eine kompetente Rezension zu diesem Meisterwerk zu schreiben. Stur wie ich manchmal sein kann, will ich versuchen, es auf mein Niveau herunterzuziehen. Da wäre zum Beispiel meine Sicht zu wütenden Frauen in jüngeren Jahren. Wenn sie explodierten, waren sie für mich ungemein erotisch. Ihre Lebendigkeit empfand ich dann intensiv und berauschend. Das war vor dem Buch von MK. Ich war ja so ahnungslos, denn ich wusste vorher nichts über das mörderische Potential das in ihnen steckt. Lest selbst, es macht Spass.
Kornflint Maria
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Wütende Damen
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Gebeutelt sind sie allesamt auf ihre Weise: die dralle Schuschanna (Susi), die gestresste Alex, aber im Grunde auch sämtliche Weibs- und Mannsbilder um sie herum, gefangen in bornierter Beschränktheit, Bosheit, Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit, Duldsamkeit und Begehrlichkeit.
Kein oberflächlich harmlos skurriler Krimi, sondern eine bissige Gesellschaftsstudie mit großartig verwobenen Handlungssträngen, die bis zum Ende spannend bleiben. Inmitten der teils makabren, teils grandios bösen Entwicklungen habe ich in Kapitel 36 mein Lieblingskapitel gefunden, ein kurzes Kapitel das beginnt mit: "Wie es einen zog und drängte am unsichtbaren Band ..." Hier lässt die Autorin in der Gedankenwelt eines der Protagonisten Zartheit und eine gewisse - wenn auch triebgesteuerte - Komplexität zu. Auch im Hinblick auf die weiteren Entwicklungen ist es in all seiner Kürze ein ebenso überraschendes wie wegweisendes Kapitel.
Mein Fazit:
Intelligente Unterhaltung, kein Krimi-Fast-Food, sondern ein mehrgängiges Moritaten-Festmenü, das im Nachgang ein bisschen Verdauungsarbeit erfordert.
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