Cover des Buches Dunkles Schicksal (ISBN: 9783802596230)
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Rezension zu Dunkles Schicksal von Kresley Cole

Von "Must Have" zu "nie wieder" :(

von Melanie87 vor 8 Jahren

Rezension

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Melanie87vor 8 Jahren
Eine Frage hat mich während dem Lesen nicht losgelassen – War die Immortals After Dark Reihe immer schon so gewaltlastig? Und hassten sich auch die anderen Paare zu Beginn so stark? Die IaD Reihe sah ich stets als komplexe und detailliert konstruierte Paranormal Romance Reihe, mit einer Bandbreite an magischen Wesen und einem Plot, der die einzelnen Bände miteinander verbindet, sie dabei nicht dominiert und so die Geschichten in sich abgeschlossen sind. Zugegeben, ich habe vor drei Jahren zum letzten Mal diese Welt besucht, aber kann sich eine Reihe in so kurzer Zeit tatsächlich so ändern? In den letzten Bänden erkenne ich die Autorin gar nicht wieder, die mich damals so begeistern konnte und deren Reihe für mich zu den Must Haves in diesem Genre zählte.
Betrachte ich den Part „Liebesgeschichte“ in „Dunkles Schicksal“ separat, muss ich sagen, dass ich davon nur wenig mitnehme. Kresley Cole zeigt zwar auf warum sich die Charaktere nicht mögen, ja sogar hassen, aber anstatt diesen Teil ihrer Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich auf eine mögliche gemeinsame Zukunft zu konzentrieren, halten sie an diesen negativen Gefühlen fest. Anstatt einander zur Seite zu stehen, legen sie dem anderen Steine in den Weg. Es dauert sehr lange bis eine Vertrauensbasis zwischen ihnen entsteht. Im Gegensatz dazu bleibt für den schönen Teil einer Liebesgeschichte nur wenig Raum übrig, ihre Gefühle verändern sich schlagartig und plötzlich ist von Liebe die Rede, die man als Leser aber kaum miterlebt. Der Schwerpunkt liegt hier für mich bei einem ganz falschen Aspekt und dieser Hass zwischen ihnen zog die Stimmung so hinunter.
Weder zu Thronos noch zu Lanthe habe ich eine Nähe gespürt, einzig Thronos tat mir zeitweise Leid, weil er von seiner Gefährtin nicht loskommt, während sie ihn so komplett ignoriert, ja seine Werte und Vorstellungen sogar ins Lächerliche zieht und darüber lacht. Die Autorin möchte natürlich an einem gewissen Punkt das Happy End einleiten, die Emotionen der Charaktere müssen sich ändern und ihre Beziehung muss auf eine neue Ebene gehoben werden. Diese Entwicklung fand für mich viel zu abrupt statt, von einem Moment zum anderen wechseln die Charaktere von Hass zu Liebe und das kann nicht glaubwürdig erscheinen. Ihr weiteres Verhalten kann man schon als kitschig beschreiben.
Es gab in „Dunkles Schicksal“ einen einzigen interessanten Moment mit Nix, aber wie in so einigen Bänden zuvor verläuft auch hier eine mögliche spannende Nebenhandlung im Nichts. Kresley Cole wirft ihren Lesern einen Happen zu, einen kurzen Moment wie es sein könnte. Ein Moment, der einen an die fantastischen ersten Bände in der Reihe denken lässt, aber leider hält die Hoffnung nicht lange an und von diesem Auflackern bleibt nichts übrig. Ich möchte nicht wissen wie viele interessante Nebenhandlungen die Autorin bis jetzt schon so im Sand verlaufen hat lassen. Generell bleibt der Kreis der Nebencharaktere überschaubar und auch die Hintergrundhandlung, die es seit dem ersten Band gibt, steht seit mehreren Bänden still. Das liegt daran, dass die Autorin mit jedem neuen Buch auf der Zeitachse zurückgeht und so mittlerweile mehrere Bücher parallel verlaufen, die übergreifende Handlung an sich aber nicht vorankommt.
Ich stehe nun vor der Frage wie es für mich hier weitergehen soll. Meine Neugierde hat einen gewaltigen Dämpfer verpasst bekommen und obwohl ich zuvor noch so erwartungsvoll auf den kommenden Band „Endlose Nacht“ (OT: Sweet Ruin) gewartet habe, bleibt jetzt nur Enttäuschung und Ärger zurück. Ich weiß nicht, ob sich mein Geschmack so sehr geändert hat oder ob die Autorin ihre eigene Reihe tatsächlich an die Wand fährt und nur mit wenig Enthusiasmus in ihre eigene Welt zurückkehrt. Für mich ist erstmal Abstand notwendig, ob ich jemals hierher zurückkehre ist eher fraglich. Eine Reihe, die mich erst an dieses Genre gebunden hat und so lange zu begeistern wusste, kann ich nun nicht mal mehr empfehlen.
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