Rezension zu "Wie wir uns aus Versehen verliebten" von Kristen Tracy
Inhaltsangabe:
Als Lucy die falsche Nummer wählt, landet sie ausgerechnet bei Highschoolflirt James Rusher in der Leitung. Auf Anhieb haben die beiden einen guten Draht zueinander: Was als Versehen begann, setzt sich mit Anrufen von früh bis spät fort. Im wirklichen Leben sind sich Lucy und James nie begegnet. Doch bald vertrauen sie sich Dinge an, die nicht einmal ihre engsten Freunde wissen. Als James endlich ein Treffen vorschlägt, willigt Lucy zögerlich ein - und dann versetzt James sie ...
Meinung:
Ich habe mich entschieden das Buch zu lesen, weil der Klappentext vielversprechend klang und ich meine Portion Kitsch nötig hatte. Positiv überrascht hat mich, dass Lucy die Protagonistin viel lieber telefoniert als schreibt (was die Mehrheit der Menschen die ich kenne nicht so unterschreiben könnten), sodass diese "Telefonfreundschaft" zwischen Lucy und James aus Anrufen und Sprachnachrichten auf der Mailbox besteht.
Die Aufmachung mit der Anrufzeit fand ich sehr originell und passend. Sie wird durchgängig im Buch beibehalten.
Die Idee der Geschichte hat sehr viel Potenzial und ich hatte hohe Erwartungen für dieses Buch, weshalb ich ein klein wenig enttäuscht von der Umsetzung war. Lucy, die mir als leicht spießerische Protagonistin im Gedächtnis geblieben ist, was keinesfalls negativ aufgenommen werden soll, denn auf ihre eigene Art und Weise bringt sie den ein wenig arroganten James auf den Boden der Tatsachen zurück. Leider hatte ich an manchen Stellen das Gefühl das der Konflikt zwischen Lucy und James provoziert wurde, zum Beispiel durch Überreaktionen, nur um das Geschehen voran zu bringen. Auch handelt es sich meiner bescheidenen Meinung nach nicht um ein Liebesgeschichtchen, wie es der Titel "Wie wir uns verliebten" vermuten lässt, sondern es ist eher ein "Young-Adult-Erwachsen-werden-und-mit-den-eigenen-Dämonen-klar-kommen-Genre". Ich habe mich am Ende des Romans wirklich gefragt, wo denn hier die Liebesgeschichte war, denn ich hatte eher das Gefühl, dass die beiden beste Freunde geworden sind, denn nicht nur haben sie sich ihre Vergangenheit und ihre Dämonen anvertraut, sondern sich auch dem anderen seelisch geöffnet. Aber deshalb das Ganze als eine Liebesgeschichte zu bezeichnen ist in meiner Auffassung ein wenig zu weit gegriffen.
Fazit:
Ich habe das Buch dennoch genossen, denn genau wie James wollte ich einfach nur noch raus finden, weshalb Lucy sich so mysteriös verhält. Ich kann das Buch für diejenigen empfehlen, die das Young-Adult-Genre lieben, denn es handelt sich hierbei einfach mehr um Young-Adult als Liebesgeschichte.