Das Buch "Stalking- Es begann im Alltag" von Sandra Cegla habe ich mir zugelegt, nachdem ich den Stern Crime Podcast mit der Autorin angehört habe. Das Thema interessiert mich stark, da ich selbst mit diesem Thema bereits Erfahrungen gemacht habe - auch wenn sie zum Glück nicht so schlimm (und auch gewaltfrei) gewesen sind und daher absolut nicht zu vergleichen sind. Dennoch hatte ich bereits beim Hören des Podcasts eine etwa 95-prozentige Charakterisierung der Person X vor mir. Das war sehr gruselig, aber ich musste in jedem Fall danach dieses Buch lesen.
In diesem Buch wird die Geschichte einer Sozialarbeiterin erzählt, die mitten im Leben steht und ihr Herz an einen geflüchteten Mann aus einem anderen Kulturkreis verliert. Was sich anfangs noch aufregend anfühlt, fühlt sich nach und nach nur noch wie Bevormundung, Respektlosigkeit und Demütigung an. Die Kulturen prallen aufeinander und verstehen einander nicht mehr, weshalb sie die Beziehung beendet. Wobei sie nicht damit gerechnet hat, dass in seiner Kultur die Zurückweisung einer Frau eine tödliche Beleidigung ist, die es unter keinen Umständen zu akzeptieren gilt als Mann. Völlig außer Acht gelassen wird bei ihm jedoch die Tatsache, dass er bereits eine Frau und Kinder hat und, dass in Deutschland andere Gesetze und Traditionen gelten. Während er das ignoriert, macht er ihr das Leben zur Hölle, bis sie fast nicht mehr Herr ihrer eigenen Sinne ist. Mit einer Frau die sich wehrt, sich nicht erniedrigen lässt und für sich selbst einsteht hat er aber nicht gerechnet und so muss er feststellen, dass diese starke Frau sich von ihm dann doch nicht unterkriegen lässt. Und dann kommt es zur letzten Aussprache, vor der Sandra Cegla immer warnt, da es gerade da zu den meisten Straftaten kommt.
Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen. Es ist zwar nicht bei einem Verlag erschienen und es werden anderorts auch eineige Rechtschreibfehler bemängelt, aber wen das Thema interessiert, der kann auch darüber hinwegsehen, da er den Inhalt lesen möchte.
Vermutlich ist der Inhalt aber auch nur für Betroffene oder für Personen, die mal was mit dem Thema zu tun hatten, interessant.