Ich gehe etwas verwirrt aus dieser Geschichte heraus.
Die Story - Jugendliebe, Wiedersehen in der Heimatstadt, unterschiedliche Welten - gefällt mir grundsätzlich sehr gut.
Die Geschichte wird abwechselnd mit je einem Kapitel aus der Gegenwart und aus der Vergangenheit erzählt - somit erfährt man nach und nach, was bei Ellis und Easton geschehen ist. Die Kapitel werden (fast ausschließlich) von Ellis erzählt.
Der Schreibstil der Autorin liest sich gut - allerdings hatte ich öfter das Gefühl, nicht zu verstehen, was gerade „Sache“ im Buch ist. Das kann aber auch mit den Protagonisten zusammenhängen…
Das größte Problem hatte ich mit Ellis. Erstmal ist ihr Verhalten gegenüber Easton super toxisch. Sie will ihn nicht/sie hasst ihn/sie stößt ihn von sich, bis Easton nach vorne schauen will/sich einer anderen zuwendet… dann sieht Ellis das wieder ganz anders. Auch ihre Stimmung im Buch ist zu 95% wütend, hassend und/oder traurig. Bei ihrer harten Vergangenheit kann man das auch teilweise verstehen, jedoch legte sich diese Stimmung düster über das gesamte Buch.
Easton tat mir teilweise leid, allerdings ist es zwischen beiden ein ständiges hin und her ohne „Vorankommen“. Ich finde, die Beziehung der beiden hat sich überhaupt nicht entwickelt, es gab wenig Tiefe und auch kaum Romantik. Daher kann ich mich anderen anschließen, dass es eher wie ein Jugendbuch wirkte.
Die düstere/eintönige Stimmung wurde aber zeitweise durch tolle Nebencharaktere (vor allem Tucker!) aufgelockert, was dem Buch sehr gut getan hat.
Das Ende kam dann ziemlich plötzlich und hat mich etwas überrumpelt.
Ingesamt habe ich mir erhofft, dass die Autorin mehr aus der Geschichte und vor allem aus den beiden Hauptcharakteren rausholt.